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Category Archives: Medien Architektur

UVA in der Serpentine Gallery

©UVA

2013 wurde Sou Fujimoto, Architekt mit der temporären Installation des Raums rund um die Serpentine Gallery, London beauftragt. Es entstand ein aus 20 mm Stäben bestehender Pavillon. Das Konstrukt ist leichtfüssig und dicht, sieht aus wie eine Wolke.

Das Objekt ist riesig, mehr als 350 qm wurden verbaut und dieses fliesende, transparente Gebilde strukturiert die Landschaft um die Galerie. Wenngleich ein Überschauen unmöglich ist, so begibt man sich durch den Wald der Stäbe, wird nicht bedrängt durch versperrte Blicke, vielmehr eröffnen sich Gedanken über Komplexität und Transparenz, Schwere, Dichte und Anziehung.

©UVA

United Visual Artists(VA) haben die Stäbe mit LED Lichtstreifen ausgestattet und diese werden nach festgelegten Rhythmen und Zyklen illuminiert. Es ist eine Performance, Interaktion mit den Besuchern findet nicht statt. Was, mit Verlaub, nicht notwenig ist, denn die Rückkopplung der Menge der Durchschreitenden und das Nachvollziehen der Reaktion ist schwerlich möglich.

©UVA

Die Lichter bringen ein System in den Bau.  Und diesem System will der Besucher nachspüren, will herausfinden, wie die komplexe Architektur Verdichtungen oder Dunkelheiten aufspürt. Die Architektur atmet, der Besucher schreitet hindurch. Die Lichter wandern schnell, sie demonstrieren und konstruieren geometrische Gebilde.

©UVA

Die LED Streifen wurden mit Magneten an die Stahlkonstruktion angebracht. Ausserdem werden Donner, Brummen, Summen, Tonflimmern oder andere Geräusche dieser Art eingespielt. Alles erinnert an Hochspannungswerke, Elektrizität und Energie.

 

LED Basketball Court in Shanghai

©DEZEEN

Das Spielfeld des Balketballfelds besteht vollständig aus LED Modulen.  Es befindet sich in Shanghai und wurde zu Trainingszwecken mit dem Basketballspieler Kobel Bryant gebaut.  Er wird junge Chinesische Athleten bis zum Nike World Basketball Festival in Barcelona in diesem September trainieren und konkurrenzfähig machen. NIKE hat die Installation massgeblich initiiert, alles für die NIKE Aktion Nike RISE, sie befindet sich im House of Mamba in Shanghai.

Das Spielfeld tracked die Spielbewegungen durch auf der Oberfläche installierte Bewegungsmelder/-sensoren.  Natürlich lässt siech die Spielfläche mit Daten aller Art bespielen. Er kann Spielzuganleitungen, Manöver anzeigen oder rekonstruieren, kann individuelle Bewegungen aufzeigen, korrigieren und entsprechende Massnahmen anzeigen.

©DEZEEN

©DEZEEN

Es lassen sich vom Lehrer Taktiken und Strategien aufzeigen, und ganz klar, wenn es zum Spiel kommt, ist es eine Werbefläche in den Pausen.  Egal was die LED Module lassen sich ansteuern und bilden Farben, Videos, Grafiken, Bildet ab.  Wann werden Fussbalfelder, Tenniscourts oder Tanzparkette elektronisch?

©DEZEEN

 

 

Ars Electronica Festival 2014: C_What it takes to change

©ArsElectronica Center

Es ist wieder Ars Electronica Zeit. Vom 4. bis zum 8 September findet das Festival for ART, Technology and Society wieder in Linz statt.

Ganz Linz steht in den Tagen der ArsElectronica unter dem Zeichen der digitalen Kunst. Überall im Stadtkern finden sich Ausstellungen und Exponate, Happenings, Performances und Aufführungen. Es atmet Kunst. Im Mariendom, im Offenen Kulturhaus, in Shops, Innenhöfen, Gärten Tiefgaragen Klassenzimmern, Pfarrämtern, sogar der Bischofhof wird bespielt.

©Ursula Drees

Ein Ereignis was nicht verpasst werden sollte. Dieses Festival zeigt sich an vielen Orten und das behandelte Sujet aus vielen Perspektiven.  Das Motto: „C….what it takes to change“ weist auf Fragen zu Vorraussetzungen und Rahmenbedingungen für gesellschaftliche Innovation und Erneuerungen. Was muss geschehen damit Änderungen stattfinden und wirken? Kunst wird als Katalysator verstanden. Kunst schafft, manifestiert Kultur, sie verweist auf Tendenzen und Entwicklungen.  Im Future Innovations Summt diskutieren Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen.  Die CyberArts Exhibition darf als Herzstück des Festival verstanden werden. Und tatsächlich ist dies der Ort wo eine kompakte und umfassende Perspektive zu den digitalen Künsten und Disziplinen ausgestellt wird. Dort sind Arbeiten von Bot & Dolly,  Benedikt Groß, Boris Petrovsky, Hiroshi Inukai und vielen Anderen zu sehen. Es sind einerseits die Grossen und Bekannten, aber immer wieder Künstler und Arbeiten, die noch nicht durch alle blogs und Foren gereicht wurden. Die CyberArts-Ausstellung wird wie immer im Offenen Kulturquartier OÖ zu sehen sein. Ergänzend zur Ausstellung finden am Samstag, 6. September 2014, die von einzelnen Mitgliedern der Prix-Jury moderierten KünstlerInnengespräche statt.

Neben diesen Veranstaltungen gibts noch jede Menge mehr. Nur wer da ist, weiss es dann auch. Deshalb: Hinfahren!

Colpatria tower in den Anden, Columbien, Bogotá

©Steven King

Der Colpatria Tower misst 49 Stockwerke, ist 196 Meter hoch und damit das höchste Gebäude in Kolumbien. Es findet sich in Bogotá, der Hauptstadt und seit der Erbauung in 1979 dient es als eine Art Wahrzeichen. Die Skyline wird durch dieses Hochhaus bestimmt. Und wer Oben auf der Aussichtsplattform steht kann die Stadt rundherum sehen.

©Steven King

1989 wurde das Haus zum ersten Mal mit farbigen Lichtern illuminiert. Zu dieser Zeit konnten die Farben geändert werden und das war es. In 2013 wurden LED Licht angefügt. Und damit entstand eine 12 Meter hohe und vom 12 bis zum 46 Stockwerk reichende Medienfassade, die Bilder zulasst. Die LED Lichter sind mit speziellen Metallprofilen an der Fassade des Gebäudes angebracht. Die Profile sind wasserdicht. DAs System kann mit DMX Schnittstellen angefahren werden, es geht aber auch mit einem webbasierten Interface.

Diese Fassade ist so gross, sie kann von entfernten Städten wie Moserrate oder Guadalupe gesehen werden. Und natürlich von fast allen Plätzen in Bogotá selbst.  Diese Reichweite schreit nach entsprechendem Einsatz. Darauf warten wir noch. Denn zur Zeit ist diese Fassade nur schön anzusehen.  Inhalte ausser bunten Bildern gibt es nicht. Es wäre ein Experiment wert.

©Steven King

Und eine persönliche Bemerkung: so viel Licht in der Nacht. Wie lässt es sich das schlafen?  Die blickdichte Vorhangindustrie macht jetzt Geld.

Colpatria Tower Credits:

Pictures © Steven King, Philipps proyectos Colombia

Design: LiAS Colombia Diana López y Andrés Sanchez
Project manager: Maurico Villegas
Lighting project: Heinz Rossoff
Installation: Nicolás González

Magical Mirrors von Daniel Michelis

©Daniel Michelis

Es geht um ein interaktives Display im öffentlichen Raum. Einerseits beschäftigt sich das Display mit der Bewegung auf dem Bildschirm, andrerseits mit der Interaktion der Passanten.  Bis hier ist alles wie immer.  Auch der Fragenkatalog in diesem Zusammenhang ist bekannt:  Machen interaktive Display im öffentlichen Raum Sinn?  Können sie zu Werbezwecken eingesetzt werden? Werden sie vielleicht eher zu städtischen Punkten um anzuhalten und zu spielen? Ohne direkte Werbeaussage? Markieren sie vielleicht später wichtige Areale im Stadtbild? Anders gesagt: werden interaktive Grossdisplays eine weiter reichende Funktion als nur reine Aufmerksamkeitserreger sein? Werden sie vielleicht zu einem Sprachrohr für Gesellschaft, Politik, Bürgerbegehren oder Diskussionsschnittstellen? Mit dieser Installation wurde eine akademische Studie durchgeführt. Es soll die erste dieser Art sein. Wir haben sie der Universität von Anhalt zu verdanken. Umgesetzt hat die Installation die Universität der Künste, die Studie und Idee kam von Daniel Michels. Die Installation bietet unterschiedlichen Stadien der Einbindung an. 

©Daniel Michelis

Progression: Wachstum von Blumen. Der Passant lässt mit Bewegung Blumen wachsen. 

©Daniel Michelis

Flexibilität mit Bewegung schreiben.

 ©Daniel Michelis

Luminary:  Lichtschweif hinterherziehen. Ein hübscher Effekt.

 ©Daniel Michelis

Aura: Lichtumrahmung der Silhouette, ein weiterer hübscher Effekt.

Wenn ich die Inhalte beurteile, das was der Passant tatsächlich hervorruft mit seiner Interaktion, wirkt die Installation wenig überraschend.  Das bringt nicht zum Denken eher zum Spielen und lachen. Soll nicht schlecht sein, natürlich, aber ist das genug um Interaktion im rahm zu untersuchen? Wenn der Mensch nicht gefordert wird, nicht nur mit Bewegung dann nehme ich an, vergleicht er die Effekte, geniesst sie für den Moment, geht weiter und hat was neben einem recht Netten Erlebnis nichts mitgenommen. wie würde eine Studie ausfallen, wenn nicht nur Bewegung von Passanten untersucht wird, sondern auch der Inhalt? Wie würde gemessen?  Verweildauer, allein oder zu mehreren, sinnenhaftes Tun? Schwer zu sagen. Das wird wohl noch kommen in den nächsten Jahren.

 ©Daniel Michelis