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Category Archives: Gestensteuerung

Mimus: Coming face-to-face with our companion species von Madeline Gannon

Mimus ist ein Industrieroboter. Groß und schwer, präzise in den Bewegungen und unaufhaltsam bei der Arbeit. Diesen Maschinen steht nichts im Wege und deshalb sollte man das auch tunlichst unterlassen. Wir haben Respekt vor so großen Maschinen. Dieser Industrieroboter führt nicht nur vorprogrammierte Handlungen und Bewegungen aus. Er bewegt sich autonom. Die Decke ist mit Sensoren versehen, sie erfassen alle Bewegungen im Umfeld des Roboters. Werden Veränderungen wahr genommen, nähert sich der Roboterarm jeweils der Ursache. Werden keine weiteren Bewegungen erkannt, wendet sich der Arm ab und beschäftigt sich selbst.

Bildergalerie:

Präsentiert wird der Roboter nicht live, nur über einen Video. Da steht er in einem Glaskäfig, vor der Scheibe wie im Affenhaus befinden sich die Menschen, Kinder. Sie bewegen sich und sofort ohne Verzögerung reagiert der Roboter und nähert sich an. Das ist ein verrückt anzusehendes Schauspiel. Die Bewegungen wirken so natürlich, so lebendig, so individuell, so gewollt. Und sofort bringen wir dieser Maschine Empathie entgegen. Wir wollen mehr Interaktion, wir wollen spielen, wollen uns mit diesem technischen Tierchen anfreunden und es lieb haben.

Die Gestenerkennungssoftware heißt Quipt. Sie unterstützt neue und intuitivere Wege mit Industrierobotern zu kommunizieren. Mit wearable markers und einem motion capture system vermag Quipt Industrierobotern eine Raumwahrnehmung und -vorstellung zu vermitteln und das lässt sie in großer Nähe mit Anderen interagieren.

Madeline Gannon ist Doktorandin in Computational Design der Carnegie Mellon University. Ausserdem leitet sie das MADLAB.cc.

gesehen auf der Ars Electronica 2017: POST CITY. 

Ars Electronica 2017: POSTCITY: DUOSKIN vom MIT Media Lab – Living Mobile Group und Microsoft Research Natural Interaction Group

Duoskin ist ein Klebetatoo mit Verbindung zu den Mobilen Geräten. Duoskin steuert durch One Touch Eingabe, Nahfeldkommunikation (Near Field Communication, abgekürzt NFC) und vermittelt thermochrome Anzeigen (Thermochromie bezeichnet man die Eigenschaft bestimmter Substanzen, bei Temperaturänderung die Farbe zu ändern). Diese Tatoos sind aus Blattgold, hauchdünn und werden auf die Haut appliziert. Sie sind relativ robust und haben einen hohen Trage Komfort. Federleicht und dabei mit der Erscheinung eines Schmuckstücks oder dergleichen.

Bildergalerie:

Sie halten einen Tag, dann werden sie abgewaschen und beim Duschen und späteren Abtrocknen entfernt. Es gibt auch welche, die schon fast zwei Wochen auf der Haut sind. Mit einfachen Touchgesten lassen sich Funktionen beim Mobile Phone durchführen: Musik wechseln, lauter, leiser, überspringen. Oder bei Präsentationen braucht es keinen Infrarot Pointer, ein Streichen in einer bestimmten Richtung reicht und die nächste Folie wird angeklickt. Wer smarte Gegenstände im Haus und Hof hat, der steuert diese an: Lampen, Schlüssel, Jalousien, Garagentore, Fenster oder ähnliches.

Diese Version ist bereits im Test, zwar wird noch an Speicher, an Akkuleistung und Microcomputer gearbeitet aber das ist eine absehbare technologische Entwicklung. Wir werden in den nächsten Jahren diese Steuerelement auf der Haut direkt tragen und sollten sie zudem eine hohe ästhetische Wirkung haben dann werden sich diese Art von Minicomputer, on skin electronics durchsetzen.

Der Designer des Interfaces und des Looks für die Tatoos von der Microsoft Research Natural Interaction Group zumindest kann von ersten Einsätzen erzählen und zeigt sich entsprechend überzeugt.

Ars Electronica 2017: Artificial Intimicy: OMGYES VON DR. Debbie Herbenick

Screenshot von der OMGYES Website

Wie ist die Sexualität der Frau. Was liebt sie, was nicht? Es handelt sich um eine Website, die im Zuge einer Studie zu den Besonderheiten der weiblichen Lust entstand. Frauen im Alter zwischen 18 und 95 Jahren (immerhin mehr als 1000) wurden befragt. Die Ergebnisse wurde zusammengefasst und in der Website zusammen gefasst. Sie dokumentiert die verschiedenen Spielarten der weiblichen Lust und Sexualität. angemeldete Personen dürfen mit interaktiven Videos üben und spielen, so wird Variationsreichtum erlernt und damit das Liebesleben verschönert. Es waren Wissenschaftler/innen von der Hochschule für Gesundheitswesen an der Universität von Indiana und vom Kinsey-Institut beteiligt.

Die Website zeigt in der ersten Staffel 12 Episoden. Alle voller Erkenntnisse und zum Ausprobieren.

Es werden 50 Videos gezeigt, davon sind 11 Videos rein praktischer Übungsnatur. Im Ausstellungsraum auf der Ars Electronica wurde ein Device bereitgestellt, da konnte schon geübt werden. Die Videos sind realistisch, und mit den bekannten Interaktionsgesten (Multi-TouchGestures) für mobile Devices lässt sich die Handhabung ausprobieren.

Kostenlos ist es nicht. Jetzt vor dem Release der zweiten Staffel gibt es einen Sonderpreis für 39 €, vorher waren es 59 €. Ein Schnäppchen.

Und so verführerisch ist es, dass eine Überlegung statt findet. Natürlich geht es auch um die Ästhetik der Bildwelten. Da ist die Hoffnung hoch, denn wenn es darum geht, Schamlippen zu umkreisen, dann ist es sicher gut, wenn die Bildwelten ansehnlich sind. Wie oft jedoch schauen Frauen aus nächster Nähe ihre primären Geschlechtsorgane an? Und wie empfinden sie die Realisation des Menschlichen? Des Organischen, des biologischen? Die Website spricht von Frauen, die erklären und zeigen, wie sie eine bestimmte Technik anwenden, wie sie sie entdeckt haben und warum sie sich so gut anfühlt. Kein Drehbuch, keine Schauspielerinnen. Hier ist die Natur im Spiel. Keine Animation, kein Zeichentrick, keine Abstraktion. Die Videos lassen also ausprobieren, es gibt Feedback für richtig und falsch. Was hilft es, die Website muss ausprobiert werden! Und Glücklicherweise gibt es eine Art Schnupperdemo.

Dort sprechen 3 Frauen von ihren speziellen Techniken und demonstrieren, was sie herausgefunden haben. Die Videos sind ca. 2 min. lang und informativ. Keine Witze, keine Anspielungen, keine Scham. Das schafft Vertrauen. Die Ausprobierdemo ist aus hunderten von Bildern einer Frau und ihrer Vagina entstanden. Realismus geht vor. Wer mit Interaktionsgesten Bewegungen ausführt, sieht die Veränderung und bekommt von einer weiblichen Stimme Kommentare zum Handeln. Eine Lernumgebung.

Virtuelle Intimität? Die Auseinandersetzung mit dem weiblichen Orgasmus ist als Thema intim. Nach wenigen Minuten jedoch stellt sich eher der Wille zum Lernen ein. Und dann ist die Intimität im Hintergrund und aufmerksame Beobachtung mit Erkenntnisgewinn im Vordergrund. Orgasmus als Thema für Forschung stellt eine Forschungslücke dar. Wir begrüßen alle Aktivitäten die Aufklärung hervorrufen.

OMGYES.com

Screenshot von der OMGYES Website

 

Das tanzende Ampelmännchen von Smart

 

Das tanzende Ampelmännchen von Smart

An der Ampel auf Grün zu warten ist nicht nur für Radfahrer oder Autofahrer eine Geduldsprobe, sondern auch für Fußgänger. Man steht und starrt das Ampelmännchen an, schaut nach links und rechts, ob Kinder da sind und wenn nichts los ist, dann geht man bei Rot rüber. Gibt es eine Strategie die Passanten warten zu lassen? Kann das Warten zum Erlebnis werden, zur Unterhaltung, zu einem freudigen Moment? Es kann. Smart hat mit der Aktion #WhatAreYouFor für mehr Sicherheit auf den Straßen eine interaktive Ampelinstallation in Lissabon inszeniert.

Diese Installation bietet einmal einen Raum für Motion Capturing. Bewegungen werden abgefilmt und ich Echt Zeit auf das Ampelmännchen übertragen und entsprechend im zu erwartenden Format auf der LED-Ampel abgespielt.

Die Passanten betreten den Motion Capturing Raum, es läuft tolle Musik, sie wissen sie sollen tanzen, denn sie sehen was ihre Bewegung mit dem Ampelmännchen macht. Allein die Gewissheit, dass man nicht als Person, sondern als anonymes Ampelmännchen tanzt, bringt Freude und auch Leichtigkeit. Dennallein rumtanzen macht keinen Sinn und auch keinen Spaß, schon gar nicht auf Anhieb. Aber mit dem Wissen, welchen großartigen Effekt die Tätigkeit hat, ist ein Grund sein Bestes zu geben. Und natürlich weil der Tanzraum abgeschieden ist. Da kann man sich entfalten. Man wird nicht beobachtet.

 

BBDO als Werbeagentur hat sich das alles ausgedacht.

 

Grenzgebiete am Stuttgarter Hafen


 
Photographie©Oliver Wedel

Grenzgebiete = Grenzüberschreitungen

Besucher des Hafens Stuttgart tauchen an der Langen Nacht der Museen am 25.März 2017 in eine Welt der Grenzüberschreitungen ein. Sie begeben sich auf ein Schiff des Neckar-Käpt’n, das sie an sieben medialen Installationen vorbeiführt. Videomapping und Interaktive Elemente werden präsentiert.

Die zahlreichen Besucher waren von der Installation per Hafenrundfahrt begeistert. Es wurden 6500 Menschen an Land und 4500 auf den Booten gezählt. Ein Rekord. 

Der Neckar verbindet Stuttgart und die Region mit dem Rest der Welt. Der Hafen inspiriert als Grenzgebiet mit seiner, urbanen, industriellen Atmosphäre immer wieder Künstler. So auch die HdM-Studenten aus dem Studiengang Audiovisuelle Medien und Medienwirtschaft. Sie beschäftigen sich in der „Studioproduktion Event Media“ unter der Leitung von Prof. Ursula Drees und Steffen Mühlhöfer mit der Inszenierung von interaktiven Erlebnisräumen. Das war am 25. März 2017 der Hafen, als Grenzgebiet für Wasser und Land, Stadt und Landkreis, Bewegung und Stillstand, Verortung und Übergang. Diese Themen inszenierten die Studenten in sieben Installationen. Die Besucher des Areals am Hafen waren von der Inszenierung zutiefst beeindruckt. Eine Besucherin: „Das Ambiente war super, durch die Kombination von Industriekulisse, nächtlicher Szene und Lichterspiel einmalig.“

Das Thema:

Grenzgebiete aus verschiedenen Blickwinkeln.

Was es ist:

Sieben multimediale Installationen im Hafen Stuttgart an der Langen Nacht der Museen. Der Besucher erlebt verschiedene Grenzüberschreitungen – in Form von optischen Illusionen oder aufgehobenen physikalischen Grenzen.

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Die Stationen:

Station 1: Grenzkörper

Die interaktive Station „Grenzkörper“ ermöglicht es dem Besucher nicht nur Zuschauer zu sein, sondern selbst Teil der Installation zu werden. Sobald er die Interaktionsfläche betritt, taucht er in eine reaktive Unterwasserwelt ein und nimmt Einfluss auf seine Umgebung. Die Station befindet sich im Wartebereich der ankommenden Besucher und bezieht den Containerterminal auf der gegenüberliegenden Seite des Hafenbecken 2 mit ein.


Photographie©Oliver Wedel

Der Spieler bewegt sich durch eine polygonale Wasserstruktur in der er durch Bewegung seiner Hände Strömungen erzeugen kann, welche sich farblich von der restlichen Struktur abheben. Weitere Elemente, wie Luftblasen, die sich durch die Szenerie bewegen werden von diesen Strömungen erfasst und ändern so die Richtung ihrer Bewegung. Zudem kann der Spieler Luftblasen einfangen und herumtragen, was es ihm ermöglicht eine Luftblase auf eine von ihm festgelegte Reise durch die Unterwasserwelt zu schicken. Untermalt wird das Geschehen von einem atmosphärischen Klangteppich, sowie akustischen Highlights, die die jeweiligen Interaktionen unterstützen. 

Station 2: Grenzlichter


Photographie©Oliver Wedel


Photographie©Adrain Liedtke

„Grenzlichter“ besteht aus zwei Installationen: das Grenzlicht „Land“ im Besucherzentrum und das Grenzlicht „Wasser“ auf der Bundeswasserstraße. Das „Grenzlicht“ ist ein beleuchteter Kubus mit interaktiven Elementen. Durch die Interaktion der Besucher entsteht ein Lichtfluss zwischen den zwei „Grenzlichtern“. Im Grenzlicht „Land“ werden LED röhren durch eine leichtes Berühren aktiviert. Ein Ton und ein Lichtimpuls laufen durch den Kubus und verschwinden im Wasser. Während der Schifffahrt begegnet der Besucher dem Grenzlicht „Wasser“. Hier läuft das Licht zu einem größeren Lichtkubus und im Schiff selbst wird der Ton hörbar. Sobald das Grenzlicht „Land“ betätigt wird, leuchtet das Grenzlicht „Wasser“ einige Zeit später simultan auf.


Photographie©Oliver Wedel

Station 3: Grenzverschiebung


Photographie©Oliver Wedel

Eine Fassaden-Projektion zum Innenleben eines Gebäudes. Das interessierte uns immer schon: wie ein Gebäude sieht und fühlt. 

Station 4: Grenzgewässer


Photographie©Adrain Liedtke

Ein endlicher Strom aus Farben und Bewegung wird auf eine Wasserwand projiziert.

Station 5: Grenzübergang

Das Schiff fährt unter einer Brücke hindurch: Es überquert die Grenze vom Hafenbecken 1 zum Bundeswasserstrasse 1. Beim Durchfahren ändert sich die Lichtstimmung im Schiff, gleichzeitig wird der Grenzübergang an der Brücke markiert. Das Licht ändert sich simultan zum Innenlicht. Auf dem Boot wird mit Ton die Annäherung über Sensortechnik zu hören sein. 




Photographie©Oliver Wedel

Station 6: Tiefengrenze

Die Idee der Station Tiefengrenze ist die Sicht des Besuchers umzukehren und dabei die Grenze der Wasseroberfläche zu überschreiten.

Der Besucher wird vom Schiff aus hinunter auf eine 240 Quadratmeter große Projektionsfläche schauen. Sie ist im Wasser eingeladen, bei der Fahrt wird einleichter Wellengang die Illusion einer anderen Unterwasserwelt unterstützen. Gezeigt wird  deine fremde Unterwasserwelt, eine die nicht im Neckar zu erwarten ist. Da schwimmen Qualle, Häire, Riesenschildkröten, Tropische Fische oder Muränen durch das Wasser. 


Photographie©Oliver Wedel

Station 7: Grenzfall

Hier werden die Grenzen der Schwerkraft überschritten. Dafür wird die Schwerkraft für das Element Wasser aufgehoben und umgekehrt. Es ist eine Fassadenprojektion.


Photographie©Oliver Wedel

Techniken:

Projektion
3x   DLP_Panasonic PT-DZ21K W-UXGA + Optik (2,4-4,7)

Rechner/Peripherie: 
2x   Computer Soundkarten extern M-Audio Profire 2626, 3x   Laptop

Software
Ableton Live Suite 9.7, Adobe CC, DaVinci Resolve 12, Houdini FX (Side FX, Kinect Runtime, Maxon Cinema 4d, Restart on Crash, Soundkarten-Treiber, VLC-Player, Voronoi-Algorithmus, VVVV, VVVV, DX11 Pointcloud Addon, Windows 10

Medientechnik/-steuerung
9x   Shure ULX-D4DE K51 Doppelempfänger + 6 aktive Richtantennen, 5x   Shure ULX-D1 K51 Taschensender + Klinkenadapter + Stativ + Batterien, Strom/XLR/BNC-Verkabelung

Audio
26x FOHHN AL-10 ultrakompaktes Design-Lautsprechersystem, XLR-Adapter, Manfrotto-Superklemmen, Flugrahmen (FOHHN), 4x   FOHHN AS-10 Bassboxen, 4x   Powersoft DIGAM M28Q DSP 4-Kanalendstufe in Rack, Motu UltraLite USB Audiointerface

Lichttechnik
LED-Scheinwerfer LITECRAFT LED PAR AT10 (18x10W), MA Lightcommander (12/2)

Team:

Bildergalerie:

StudiengangVornameNachname
AMBAline Müller
AMBBodoLohr
AMBDorian Sorg
AMBElenaKalinka
AMBLevinFrenzel
AMB Lucas
Aue
AMBMarcusStreiter
AMBTim Dieckmann
AMBMareikeMaass - Rebholz
MWBLucaJungemann
MWBMichaela AnnaHönig
TutorJohannes Raff
IT BeratungNadja Weber

Photos der Langen Nacht der Museen
Bildergalerie vom Photographen Oliver Wedel:

Bildergalerie vom Photographen Adrian Liedtke:

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