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Installation view_Eye of the City_Museum of Contemporary Art_Taipei_2008 Photographie©Kurokawa
Die Installation „scentless“, „Geruchslos“ verbindet wie viele seiner Arbeiten digital generierte Strukturen mit Videoaufnahmen. Seine Themen beschäftigen sich mit Bewegung im architektonischen Raum. Menschen in Bewegung, verschwommen, Strukturen, die sich darüber legen, das Menschliche unschärfen und Schatten, Flächen und Rückstände abbilden.
scentless from RYOICHI KUROKAWA on Vimeo.
Die Hinterlassenschaften werden mit geometrischen Mustern abgedeckt oder durchleuchtet. Mal ist eine Projektion auf der gesamten Fläche, zusammen hängend, dann wird sie nur auf einem ausgewählten Teil abgespielt, gespiegelt auf den anderen Seite, in der Mitte dann inhaltlich und oder formal verbunden.
Installation view_Eye of the City_Museum of Contemporary Art_Taipei_2008 Photographie©Kurokawa
Feine konstruierte Linien und Netzwerke bilden Bestandteile der Architektur aber vermeintlich auch der Menschen. Die Arbeiten sind assoziativ und drängen sich nicht auf. Die Grösse hält gefangen, den Rest machen die Bilder dann aus eigener Kraft.
Installation view_Eye of the City_Museum of Contemporary Art_Taipei_2008 Photographie©Kurokawa
Wären es jedoch nur die Bilder und das Arrangement im Raum oder in der Ausstellung würden wir der Arbeit nicht gerecht. Die Musik ist in sich ein geschlossenes Werk und liegt drüber oder ist als separates Gebilde verflochten mit dem bildlichen Anteil. Der Duktus beider vorherrschenden Elemente ergänzt sich, wenngleich auch verschieden. Oder besser zum Glück unterschiedlich.
Kurokawa wurde in Japan 1978 geboren und lebt in Berlin, Deutschland. In den letzten Jahren wurden seine Arbeiten immer öfter auch auf den grossen internationalen Shows gezeigt. Die TATE Modern, die Biennale in Venedig, auf der Transmediale und Sonar. 2010 wurde er mit der Goldenen Nica auf der Ars Electronica im Bereich Digitale Music & Sounds Art ausgezeichnet.
Installation view_Eye of the City_Museum of Contemporary Art_Taipei_2008 Photographie©Kurokawa
Credits: scentless
RYOICHI KUROKAWA
Audiovisual installation 2008
3 HD projections | 5.1ch surround sound
Duration: 08’00“

Light Emitting Dudes sind Performer, Artisten, die von Kopf bis Fuß mit LED’s beleuchtet sind. Sie springen, tanzen, laufen und hüpfen durch die Lichter flackernde Stadt von Bangkok. Wir sehen hier Jason Paul, Shaun Wood und Anan Anwar. Einer kommt aus Frankfurt, der andere aus Sydney und der letzte aus Bangkok. Der Regisseur Franz Sauer und die Kostümbildnerin Christina Zahra wurden auch aus Deutschland eingeflogen, damit es zu diesem Video kam. Was wiederum eine erhebliche Herausforderung darstellte. Es gab keine feste Location, kein Script, keine geplanten Stunts, nicht mal einen einzigen getesteten LED Anzug. Nichts. Alles kam auf den Moment an und Hoffnung wurde zum treibenden Moment. Franz Sauer als Regisseur hatte eine Idee im Kopf, wusste wohin es gehen sollte aber eine Sicherheit, dass dieser Akt auch klappt, die hatte er nicht. „All I had was an idea in mind of what I wanted to create.“
Light Emitting Dudes – LED Freerunning from Frank Sauer on Vimeo.
Er hatte aber bereits Erfahrungen mit Jason Paul auf der Art of Motion Freerunning in London gemacht. Und seit der Zeit wollte er noch mal was in dieser Art machen. Aber besser als das bisher gesehene. „I realized that freerunning at night was a barely-touched space where I could do some ground-breaking work, so I began thinking about LED suits as a concept.“ Franz Sauer
Solche Anzüge müssen relativ ansprechend, neuwertig, nicht aufgesetzt und vor allem funktional sein. Schnelle Bewegungen, extreme Streckungen und Krümmungen muss er hergeben, ohne dass weder der Künstler noch die LED’s behindert sind. Das Umgebungslicht sollte auch niedrig sein, die Bildeffekte dadurch deutlich und beeindruckend. Eine Art TRON trifft auf Planet of the Apes. Geld war natürlich nicht vorhanden. Aber das ist eher ein weiterer Motor für mehr Einfallsreichtum.
„Once the suits were ready, and we were tired of playing dress-up in the apartment and scaring the cat, it was time for the team to hit the streets.“ Franz Sauer
Dann ging es auf die Strassen. Und hier wurden ganz unerwartete Hindernisse offenbar. Wer wie ein beleuchteter Power Ranger mit Low Key Apparel durch die Strassen geht, der zieht die Massen an, wie das Licht die Mücken. Und dann kommen relativ gefährliche Sprünge und Stunts hinzu, nicht nur in abgelegenen Strassenecken sondern auch auf gut befahrenen Strassen. Die Gefahr bei solchen Aktionen ist nicht zu unterschätzen. Die Batterien mussten auch neu aufgeladen, bzw. ausgewechselt werden, einige LED Streifen sind natürlich sofort kaputt gegangen, was auch sonst. Also Neue mit Duct Tape befestigen und hoffen, dass es klappt, bis der Morgen graut.
Gute zwei Wochen war das Team jede Nacht auf den Strassen und drehten. Und selbst in der allerletzten Nacht war die Faszination für diese Gestalten ungebrochen.
„Oddly enough the cool factor of looking like a general bad ass never wore off. I think a lot big kids dream of dressing up like superheroes and leaping around the city.“
CREDITS
WRITTEN & DIRECTED Frank Sauer (frank-sauer.com)
IN COOPERATION WITH Team Farang (farang-mag.com/)
EDITING Frank Sauer & Sebastian Linda
COSTUME DESIGN Christina Zahra
SOUND DESIGN Jens Fischer
TITLES Stephan Baumann
MASTERING Matthias Greule
MUSIC Metric – Artificial Nocturne (Love Thy Brother Remix)
TECH-SPECS
CAMERA: GH2 (Hack: EOSHD Vanilla)
LENSES: Voigtlander f/0.95 25mm, SLR Magic Hyperprime f/1.6 12mm, Panasonic f/4 7-14mm , Canon FD f/1.4 50mm, Canon FD f/2 85mm
Urban Screen hat in der Krypta des Bremer Doms am 21-23.05 2009 eine Videokunstinstallation platziert.
Hier in dieser Installation wird auf stille und kontemplative Art über mediale Überflutung und Vielfalt gesprochen. Der Ort, die Krypta des St. Petri Doms in Bremen und der Anlass, der Evangelische Kirchentag bieten sich für eine medienkritische Installation an.
Es geht um die Schaffung und auch Erhaltung einer Position des Menschlichen, des Subjekts innerhalb der modernen digitalen Zeiten. Dieses Thema werfen wir in den Studioproduktionen auch vereinzelt auf, Medienethische Kongresse behandeln die Thematik genauso vertiefend wie die Philosophie, die Bildwissenschaft und -Theorie. Ein aktuelles Themenfeld.
Spiegelbilder | videoinstallation from urbanscreen on Vimeo.
Die Installation Spiegelbilder dauert ca. 25 min. Ein langsam im Kreis rotierender, an der Decke installierter Beamer, strahlt auf eine, mit einer rund geschwungenen Achse verbundene, Mattglasscheibe. Der Mensch steht im Mittelpunkt, weiss gekleidet und gefasst. Für diese Aufnahmen wurden die Performer Tina Havers, Mimi Jeong, Constantin Georgescu und Marco Jodes engagiert. Sie treten in den Bildträger hinein, bewegen heraus, manchmal gehen sie mit der Kreisbewegung, manchmal beschleunigt einer oder verlangsamt das Tempo. Sie stehen nah an der Kamera, weiter weg, überkreuzen die Wege, stehen im Hintergrund oder erscheinen übergross.
Die endgültige Installation umfasst noch weitere hochkant gestellte, rechteckige Leinwände. Schwarz weisse Filmaufnahmen zeigen Bewegung. Die Kamera steht auf Strassenpflasterniveau. Es sind unscharfe, verschwommene und teils überbelichtete Aufnahmen. Sie sind nicht zufällig an den Wänden, im Aussenbereich der Krypta installiert. Sie erscheinen wie flüchtige Erinnerungen, Traumbilder, Szenen, die nicht wahrgenommen werden, aber als Stückwerk vor dem innen Auge ablaufen. Randbilder und Impressionen.
Eine lange, schmale, rechteckige, auf Kopfhöhe angebrachte Projektion verbindet die Elemente. Menschen in kleinen Grüppchen, Spaziergänger, aufgenommen aus grosser Ferne, wandern am Betrachter vorbei. Sie gehen, spazieren durch die Natur. Sind sie nur Sonntagsspaziergänger, Pilger oder eine Schulklasse auf Wandertag? Das weiss der Betrachter nicht. Es sind die Menschen im Allgemeinen, in Bewegung begriffene, deren Innenleben verborgen ist.
Mit wenigen gestalterischen Mitteln wird gearbeitet. Urban Screen reduzieren die Aussage auf das Wichtige, beschränken sich sehr gekonnt auf das Wesentliche und schaffen ein stilles und einleuchtendes Werk.
Auf die Frage wie so etwas verkabelt wird antwortet Urban Screen: „garnisch. Player is onboard, und kann via Infra rot oder wlan gesteuert werden. strom über 240v schleifring.“
Die Tests wurden auf VIMEO veröffentlicht.
Video installation „Spiegelbilder“ TEST from urbanscreen on Vimeo.
Alle Screenshots stammen aus den Videos und sind Eigentum von urban Screen. ©Urban Screen
Länge: 25min.
Art Direction: Thorsten Bauer
Produktion Assistant: Jonas Wiese
Performer: Tina Havers / Mimi Jeong / Constantin Georgescu / Marco Jodes
Produziert von urbanscreen.com
Unterstützt durch naumedia.de
Bronze!
LalaLand „Weltweit werden Kinder um ihre Kindheit betrogen.“
Chris Roehrich lächelt ins Bild. Derweil auf der Bühne steht es: LaLaLand und Hochschule der Medien. Ja! Glückwunsch!
Die Auszeichnung! Die Konkurrenz war hoch. Da hat sich die Hochschule der Medien, die Studioproduktion Event Media, das Team und alle bestens bewiesen. http://commclubs-bayern.de/awards/ Hier geht es zur Site mit allen Preisträgern.
Die Idee:
Unbefangene kindliche Fantasie verwandelt Alltagsgegenstände in kunterbuntes Spielzeug. So wird aus einer Kiste ein Schloss, aus einem Kochlöffel ein Schwert und aus einer Gardine ein Prinzessinenkleid. Erkunden und Experimentieren sind ein wichtiger Teil der kindlichen Entwicklung. Was aber, wenn dieser Entwicklung ein jähes Ende gesetzt wird und soziale Missstände ein frühzeitiges Entwachsen aus der Kindheit erzwingen?
Das Ergebnis:
Inhalte, Szenografie und Dramaturgie sind auf einen Erlebnisraum abgestimmt. Dieser teilt sich in 5 Räume auf. Im Eingangsbereich wird der Besucher mit 60 Kinderportraits konfrontiert, die auf einer LED-Wand angebracht vereinzelt aufleuchten. Die Besucherführung kennzeichnet den Weg zu weiteren 3 Räumen. Diese sind in Form eines Tryptichion hinter dem Foyer angeordnet. In diesen werden die Problematiken der Kinderprostitution, der Kinderarbeit und des Einsatzes von Kindern als Soldaten medial-interaktiv mit einem Multitouch Sandkasten, einem interaktiven Ballspiel, einem digital-interaktiven Buch beigebracht. Als letztes tritt der Besucher in einen Informationsgrafik-Raum, der sogenannte Faktenraum. Die multimediale und interaktive Rauminstallation „LalaLand“ mit dem Thema: „Weltweit werden Kinder um ihre Kindheit betrogen“ wurde an der „MediaNight“ einem Publikum von Studenten, Freunden, Hochschulangehörigen und Interessierten gezeigt.
Das Besondere der Arbeit:
Die Installation „LalaLand“ befasst sich mit dem Thema des Missbrauches von Kindern: Kinderprostitution, Kinderarbeit und der Einsatz von Kindern als Soldaten. Die Inszenatorische Zuspitzung entsteht durch die Veränderung von vertrauten Alltagsgegenständen zu Requisiten einer bestehenden Wahrheit. Ein Apfel wird zur Handgranate, eine Schaufel im Sandkasten wird zum Werkzeug eines Bergarbeiters, ein kindliches Verkleidungspiel wird zur Berufskleidung einer Kinderprostituierten.
In den Spielräumen wurden unterschiedliche Interaktionsschnittstellen durch hardware hacking der PS 3 CAM, Arduino Micro Controller, Objekt gesteuerte Interaktion mit Spielleinwand, überdimensionierten Multitouch Table und selbstgeschriebenen Programmen entwickelt.
Arbeitszeit: 12 ECTS = 360 Arbeitsstunden per Student (Überstunden nicht mitkalkuliert ☺)
Eingeworbene Drittmittel: 55.000 Euro in Hardware, Software, Bühnenbau, Geldern
Präsentationsfläche: 120 qm, ebenerdig
Download des finalen Konzepts von LaLaLand:
Bildergalerie:
Teilnehmer der Studioproduktion LaLaLand:
2024 | - Drees, Ursula: "Bubble Mania. Studioproduktion Event Media HdM, Stuttgart" in Eventdesign Jahrbuch 2024 / 2025, Hsg.: Katharina Stein; avedition 2025, Stuttgart, ISBN-10 : 3899864107 ISBN-13 : 978-3899864106; S.227 – 229. |
2022 | - Drees, Ursula: "Schlemmer x Beats. Studioproduktion Event Media for Staatsgalerie Stuttgart" in Eventdesign Jahrbuch 2022 / 2023, Hsg.: Katharina Stein; avedition 2022, Stuttgart, ISBN: 978-3-89986-376-5; S.202 – 208. |
- Drees, Ursula: "Plantasia. Studioproduktion Event Media for Zentrum für Sonnen- und Wasserstoffenergie (ZSW)" in Eventdesign Jahrbuch 2022 / 2023, Hsg.: Katharina Stein; avedition 2022, Stuttgart, ISBN: 978-3-89986-376-5; S.216 – 220. | |
2021 | - Drees, Ursula: „Körper und Raumkunst“; in Zeitschrift für Sozialmanagement, Journal of Social Management, Hsg.: Prof. Dr. Richard Stang; Band 19, Nummer 1, 2021; Bertuch Verlag GmbH, ISSN 1612-8389; S.37 – 52. |
2020 | Drees, Ursula: Mediale Vermittlung: Die Semiotik von technischen Medien und Botschaften; in “Szenografie -Das Kompendium zur vernetzten Gestaltungsdisziplin”, Hsg.: Kiedaisch,Petra; Marinescu, Sabine; Poesch, Janina; AV Edition, Stuttgart, 2020, ISBN 978-3-89986-285-0 |
Drees, Ursula: Wie erleben wir in Zukunft Räume?; in “in medias res”, Ausgabe Juni, 2020, Hsg.: Kreativregion Stuttgart-Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH, 2020. | |
2017 | Drees, Ursula: Erleben, Spielen und inszenierte Räume des Erlebens in Events und Erlebnis: Hsg: Univ.- Prof. Dr. Cornelia Zanger, Springer Gabler Verlag 2017, Wiesbaden, ISBN 978-3-658-19235-8 |
Drees, Ursula: "Digitale Revolution" in "Event Design Yearbook 2017 / 2018": Hsg: Marinescu, Sabine / Poesch, Janina, avedition 2017, Stuttgart, S. 8-22. ISBN 978-3-89986-270-6 |
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2016 | Raumwelten vom 17 - 19.11. 2016: Vortrag "Ist Erleben planbar?" |
Vortrag 5. Wissenschaftliche Konferenz zur Eventforschung 2016: „Erleben, Spielen, Inszenierung“ |
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Event Design Yearbook 2016/2017; Heg: Sabine Marinescu, Janina Poesch: „Psychopath-Climb the Path Between Madness and Recovery“, Hochschule der Medien in Stuttgart, Avedition GmbH Verlag für Architektur und Design, Stuttgart, 2016, S. 216 - 219 | |
2015 | Handbuch Event‐Kommunikation, Neuauflage Oktober 2015: “Spiel im Raum: Von der Interaktion des Menschen im Event medialen Erlebnisraum und in interaktiven Rauminstallationen.“ |
2014 | "NEUE WELTEN PsychoPath_The Story Of Peter Who Almost Went Crazy", PLOT Magazin, August 2014 |
2013 | "Programmierung im interaktiven multimedialen Erlebnisraum." Vortrag 5. wissenschaftliche Konferenz Eventforschung |
"Gestaltungsaufgaben in eventmedialen Erlebnisräumen", Medienproduktion – Online-Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis: TU Ilmenau | |
Events und Messen Beitrag: "Programmierung im interaktiven multimedialen Erlebnisraum." 5. Konferenzband 2013 Ι HG Cornelia Zanger |
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2012 | Scenographie Biennale, Universitäten und Hochschulen: Indi|Virtuality |
2012 | Buchbeitrag: „Gestaltungsaufgaben in vernetzten Umgebungen”, Herausgeberin: Dr. Annette Pattloch in “Digitale Kommunikation (Arbeitstitel), uni-edition GmbH, Berlin |
2005 | Visiting Scholar an der Appalachian State University, Boone, NC, USA |
Veröffentlichung ISBN eBook / Fachvortrag „Artificial intelligence becoming an over-powerful dynamic “, 3rd Global Conference: „Cyberculture, Cyberpunk and Science Fiction“, Prag, Tschechien | |
ISDN Buch „Research in Multimedia /At the Interface“, Publikation „Double me, schizophrenic thinking becoming a condition of survival“ von Rodolphi + The Interdisciplinary Net | |
2004 | “Global Expert” der Appalachian State University, Boone, NC, USA |
Konferenz „Leagues of the Worlds“, Helsinki, Finland, Fachvortrag und Präsentation des Kunstproduktes „vitruvé, your companion in difficult situtations”. Ursula Drees, Alexander Fohgrub, Bettina Wienecke | |
Veröffentlichung ISBN eBook und Fachvortrag: “2nd Global Interactive Convergence: Research in Multimedia“, Prag, Tschechien; „Double me, schizophrenic thinking becoming a condition of survival.” | |
ISBN Buch „Probing the Bounderies/At the Interface“, The Future is Now – 9/11, CCTV, and Our Brave New World“von Rodolphi + The Interdisciplinary Net | |
2003 | Fachvortrag „Emotion und Gestaltung in Computerspielen“, im Rahmen einer Lehrveranstaltung von Prof. Lovisach an der Hochschule Bremen |
Veröffentlichung ISBN eBook und Fachvortrag „The Future is Now – 9/11, CCTV, and Our Brave New World“, 1st Global Conference: „Visions of Humanity in Cyberculture, Cyberpunk and Science Fiction“, Prag, Tschechien | |
Fachvortrag „Circutry of Memory“, im Rahmen einer Lehrveranstaltung von Prof. Thalheim an der Brandenburgischen Technischen Universität, Cottbus |
Am 30. August, also gestern wurde die Installation von Seiko Mikami betitelt „Desire of Codes“ im Programm der Ars Electronica in Linz im Lentos Kunstmuseum eröffnet.
Seiko Mikami (geb.1961) beschäftigt sich mit dem Themenkomplex Information, Gesellschaft und Körper. Ihr Interesse gilt den Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine sowie der Wahrnehmung des Menschen und jener der Maschinen. Seit den 1990er Jahren setzt sie ihre künstlerischen Recherchen meist in Form großformatiger, interaktiver Installationen um. Dazu zählen „Molecular Informatics“(1996),„World, Membrane and the Dismembered Body“ (1997) und „Gravicels“(2004) und „DesireofCodes“(2010). Seiko Mikami lebt inTokyo und ist seit 2000 als Profesorin am MediaArtLab der Tama Art University tätig.
Die Installation setzt sich aus 3 Teilen zusammen.
„Wriggling Wall Units“
An einer meter langen weißen Wand sind neunzig mechanische Fühler mit eingebauten Überwachungskameras angebracht. Sie richten sich nach den Bewegungen der Besucher aus. Die Kameras sind hochempfindlich, die Mikros ebenso.
Sie zeichnen alle Bewegungen und Geräusche auf. Die Kameras sind klein, filigran und geometrisch an der weissen Wand angeordnet. Sie reagieren ohne Verzögerung und vermitteln den Eindruck von grosser Selbstständigkeit.
„Multi Perspective Search Arms“
In einem anderen dunklen Raum findet man 6 Roboterschwenkarme, die an der decke installiert in den Raum hineinreichen.
An den Enden sind Kameras, Miniaturlaserprojektoren und Ministrahler angebracht. Auch hier nehmen die Kameras jede Bewegung wahr und folgen ihr.
Die Aufgezeichneten Bilder werden in einer Datenbank gespeichert und auf den 3. Teil dem sogenannten
„Compound Eye Detector Screen“ in Echtzeit projiziert.
Die runde Projektion setzt aus 61 kleinen Wabenbildern zusammen. Hier können sich die Besucher selber sehen. Einige zeigen die Live Bilder, andere geben Bilder aus der Datenbank der “Desire of Codes” wieder.
Hier finden sich Bilder aus Überwachungskameras der Welt: Flughäfen, öffentliche Plätze, Bahnhöfe, Banken, Strassen, Denkmäler usw.. Wir befinden uns in einer Doppelrolle: einerseits Bildgeber, andrerseits Abbildung.
Wenn in dem Raum „Multi Perspective Search Arms“ längere zeit nichts geschieht, die Roboterarme ruhen werden im „Compound Eye Detector Screen“ Raum, der grossen Wabenbilder Projektion die Abbildungen immer schärfer und detaillierter. Sie fallen dann in eine Art Traummodi. Nur wer sich wirklich still in der Installation verhält ist in der Lage diese Bilder zu sehen.
Der Klangraum
Als Letzte Komponente gibt es einen Klangraum. Neben der Speicherung der Bilder werden auch sämtliche Klänge und Geräusche aufgenommen. Richtungsmikros reagieren auf alle Töne und zeichnen sie auf. Sie werden in die Datenbank geschickt und miteinander abgeglichen. In unterschiedlichen Abständen werden diese Klangkollagen im Raum abgespielt.