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Joe Davis Gewinner der Goldenen Nica auf der Ars Electronica mit dem Werk: Bacterial Radio“

Joe Davis und Bacterial Radio
bacterial radio / Joe Davis

An dieser Schnittstelle von Biologie und Technik operiert auch das Projekt Biological Radio. Ein Detektorradio ist ein einfacher Schwingkreis, der lediglich Induktivität, Kapazität und einen „Kristall“ – einen mineralischen Halbleiter zur Umwandlung der empfangenen Radiosignale in elektrische Gleichstromsignale, die mit einem Kopfhörer in Schall aufgelöst werden können – benötigt. Ein solch einfacher Schaltkreis kommt ohne Batterien, Röhren oder Transistoren aus, und arbeitet allein mit der Spannungsdifferenz zwischen Antenne und Erde.


Joe Davis: „Im Frühjahr 2011 entwickelte ich einen flachen, in eine Petrischale passenden Schaltkreis. Dieser wurde dann als Negativrelief in Polydimethylsiloxan-Gel gegossen. In die Einbuchtungen wurden Zellen und Nährmedien eingebracht. Bei den Zellen handelte es sich um E. Coli-Bakterien, die mit einem Gen zur Kodierung von Silicatein1, einem bei vielen Meeresorganismen vorkommenden Protein, modifiziert worden waren. Mithilfe dieses Proteins polymerisieren diese Organismen Siliziumoxid aus Meerwasser, woraus sie dann ihre fantastische Vielfalt an Endo- und Exoglasskeletten schaffen. Das für Bacterial Radio verwendete Silicatein-Gen wurde aus dem Meeresschwamm Tethya aurantia isoliert. Silicatein ist ein „promiskes“ Protein; wird das Nährmedium statt mit Siliziumoxid mit Metallsalzen oder Halbleitern angereichert, polymerisiert es diese an seiner Stelle. So bekamen die beiden in Bacterial Radio verwendeten Bakterienkulturen ihre elektrischen Eigenschaften mitgeteilt. Die bakteriellen Bestandteile des Schaltkreises wurden schließlich im Polydimethylsiloxan-Gel fixiert und durch Kontaktstifte und Drähte miteinander und mit seinen externen Komponenten Antenne, Erde und Kopfhörer verbunden.“

Die Molekularbiologie für Bacterial Radio wurde mit Tara Gianoulis und Ido Bachelet am Wyss Institute for Biologically Inspired Engineering und im Labor von George Church am Department of Genetics der Harvard Medical School entwickelt.

The BIG PICTURE – Weltbilder für die Zukunft Ars Electronica Festival 2012 / 30. August – 3. September / Linz



Die Ars Electronica Festival startet am 30. August und steht unter dem Motto „The Big Picture – Weltbilder für die Zukunft“. Best-Practice-Beispiele aus Kunst und Wissenschaft fordern einen neuen, offenen Blick für die Entwicklung einer Vision für unsere Zukunft. Es wird nach dem „Big Picture“ gefragt. Wie kann sich das darstellen und wie kann es sein. Eine Vielzahl von internationalen WissenschaftlerInnen und KünstlerInnen sind von 30. August bis 3. September in Linz, darunter der Künstler und Wissenschaftler Joe Davis (US), Genetik-Professor George Church (US) von der Harvard Medical School, der Robotik-Wissenschaftler Hiroshi Ishiguro (JP), der Gründer des Online-Wissenschaftsmagazins Seed Adam Bly (CA), der Kurator, Autor, Videofilmer und Kulturpublizist Jens Hauser (DE/FR) oder Julius von Bismarck (DE), der Shooting-Star der europäischen Medienkunstszene. Der übrigens bei Joachim Sauter an der UdK studierte.
Unter http://www.aec.at/thebigpicture/ steht mehr.
Empfehlenswert am 1 September die voestalpine Klangwolke. Eine Musikinstallation aus menschlichen und robotischen Protagonisten, tausenden Leuchtbuchstaben und der illuminierte Architektur der Stadt selbst sind Teil dieser Klangwolke, die von der Vernetzung unserer Welt erzählen wird.
Den Anfang dieser Geschichte markieren die Entdeckung der Elektrizität und der Siegeszug des künstlichen Lichts. Die Geschichte geht weiter mit der Erfindung der Telegrafie und Telefonie, von Film und Fernsehen und den ersten erfolgreichen Versuchen digitale Botschaften von A nach B zu übertragen.

Hört sich klassisch an und deshalb wird es spannend. Spannend obs neuartig wird.

Origin von United Visual Artists, NYC 2011


Origin ist die vorerst Letzte der gross formatigen LED Skulpturen der Künstlergruppe UVA (United Visual Artists) aus London. Diese Skulptur ist Teil des „The Creators Event“ Festival in New York und untersucht die Akzeptanz der Menschen mit technischen Medien und Formen zu leben.
Sie ist zwischen 2 Brücken an der Küste von Brooklyn installiert. 10 m x 10 m umfasst die quadratische Skulptur, sie ist begehbar und reflektiert die Bewegungen der Besucher im Innenbereich.

Es ist ein Baugerüst das durch RGB-LED Leuchtmittel, die an der Konstruktion installiert werden, zu einem reaktiven und bewegten Kunstcubus wird.

Origin is das Ergebnis und die Verdichtung einer Serie von Arbeiten und Tests die während der Entstehung von Orchestrion, einer aufwändigen Bühnenshow für Coachella 2011 entstand ist. DAs Coachella Valley Music and Arts Festival (auch bekannt als Coachella, Coachellafest oder Coachella Festival) ist jähliches 3 Tagefeestoval für Music und Arts was von Goldenvoice (eine Ausgründung der AEG Live) veranstaltet wird. ES wird in der Regel im Empire Polo Club in Indio, California abgehalten.

Origin ist eine Zusammenarbeit von United Visual Artists und Scanner, die für die Musik verantwortlich sind.

Origin from United Visual Artists on Vimeo.

In Auftrag gegeben von The Creators Project, 2011
Musik und Soundscore von Scanner
Zusätzliches audio programming: Henrik Ekeus und Dave Meckin
Produziert von Keri Elmsly
Photos von James Medcraft und von Bryan Derballa

((( The Heart Chamber Orchestra )))


Thomas N. hat sich in seiner Abschlussarbeit an der Hochschule der Medien dem Thema Inszenierung gewidmet und das Projekt des „Heart Chamber Orchestras“ vorgestellt. Zwölf klassische Musiker und die Künstler von TERMINABEACH haben 2006 in Trontheim „Musik des Herzens“ gespielt.


Der Herzschlag der Musiker wurde mit Hilfe eines Elektrokardiogramms abgenommen, über eine Software sowohl als Partitur als auch cumper generated Graphics abgebildet. Auf einem an Stelle des Notenständers installierten Sceens werden die in real time generierten Impulse als Notationen abgebildet und gespielt. Ausgangsmoment ist eine musikalische Komposition, die sich während des Stücks stetig entwickelt.

Die Musiker selber werden als Musikentwickler bestimmt. Die Umgebungseinflüsse durch das Publikum, durch Raumatmosphäre und Mitspielern finden zu jeder Zeit einen Niederschlag auf das Befinden und den Herzschlag der Musiker.
Das Publikum wird über diese, sagen wir „Amplifier Musiker“ einbezogen. Ob die Besucher ohne vorherige Informationen diesen subtilen Rahmen erfassen, bleibt offen. Nichtsdestotrotz wird von Heart Chamber Orchestra eine neue Ebene der Einbindung geschaffen.

Im Februar wird von der Studioproduktion Event Media an der HdM das Stück AGNES von Peter Stamm, der gerade den Bodensee Literaturpreis erhalten hat, inszeniert. Die Planungsphase hat bereits seit Monaten begonnen, in der sich Fragen nach Möglichkeiten für einen innovativen Charakter in der medialen Inszenierung stellten. Fragen wie zum Beispiel: „Kann das Publikum involviert werden, ohne dass es aufgesetzt ist“, oder „Sollen die Bühnenakteure medial vernetzt sein?, „Wie sollen sie vernetzt sein?“ und „Warum sollen sie vernetzt sein?“. Das Warum lässt sich beantworten. Denn wer das Stück gelesen hat, kennt um das Illusionäre, des Verschwinden der Wirklichkeit. Und da wo Wirklichkeit entflieht ist Raum für das Gedachte, Geträumte, Halluzinierte und den Medien. Aber wie macht eine Vernetzung Sinn? In jeder Inszenierung gilt es das Gleichgewicht zwischen Aufgeführten und Dargestellten zu erarbeiten. Die eingesetzten Elemente haben die Aufgabe die Intention des Stücks zu transportieren aber ohne Bevormundung oder Illustrationscharakter. Bild, Ton, Schauspiel, Bühnenraum, Orchester, Licht, alle Elemente wollen sich zu einem Ganzen zusammen fügen, wollen in der Verknüpfung einen eigenen Kosmos schaffen. Dieses Beispiel könnte zu einem Vorbild werden.
Heart Chamber Orchestra
a performance by Terminalbeach
HCO — Pixelache Festival Mar. 28, 2010
Kiasma Theatre, Helsinki, Finland
heartchamberorchestra.org
FILE PRIX LUX 2010 2nd Prize Winner in Electronic Sonority
PRIX ARS ELECTRONICA 2010 Honorary Mention in Digital Musics & Sound Art

Die Ars Electronica in Berlin: Impuls und Bewegung


credit: Christoph Schemel_www.aec.at/impulsundbewegung
Ars Electronica zeigt im Berliner Automobil Forum Unter den Linden die Ausstellung: Impuls und Bewegung
Am 11. Juli 2012 eröffneten Volkswagen AG und Ars Electronica ihre dritte gemeinsame Ausstellung im Automobil Forum Unter den Linden
Es werden Künster-inner aus Europa, den USA und Japan vorgestellt, die sich mit dem Spannungsverhältnis von Selbst- und Fremdbestimmtheit beschäftigen. Die Arbeiten sind vielfältig und nach einem einzigen Genre nicht einzuordnen. Die einen bauen eine Maschine ohne Sinn und Zweck, die aber einfache Aufgaben möglichst kompliziert lösen will, die anderen bauen lange Metallplattenstege, die sich wie Wellen verschieben und bewegen, anheben und senken. Oder aber es wird ein sinnliches Informatinsleitsystem vorgestellt, Schattentänze an den Wänden ausgefuchste Klang- und Bewegungsinstallationen.

credit: Cantoni/Crescenti
FLOOR“ von Cantoni/Crescenti (BR)besteht aus einer meterlangen begehbaren Bahn aus dünnen Stahlplatten und einem darunter befindlichen, querliegenden Aluminiumbalken. Letzterer schiebt sich langsam von einem Ende der Bahn bis ans andere und wölbt dabei die Stahlplatte nach oben. Ergebnis ist eine Welle, auf deren blankpolierter Oberfläche sich das einfallende Licht immer wieder anders bricht. Und wie eine echte Welle im Wasser, hebt auch diese Welle jede/n sanft in die Höhe, unter der oder dem sie hinweg rollt.
„Impuls und Bewegung“ ist bis Sonntag, 16. September 2012 täglich von 10 bis 20 Uhr zu erleben, der Eintritt ist frei.

credit: Keizo KIOKU
The Tenth Sentiment von Ryota Kuwakubo (JP) lässt die Schatten ganz normaler Alltagsgegenstände Wände entlang tanzen, poetische Objekte und geheimnisvolle Landschaften ausformen. Ein schlichtes Nudelsieb verwandelt sich dabei in einen majestätischen Wolkenkratzer, eine Glühbirne in ein ganzes Kraftwerk. Ryota Kuwakubo verwendet ausschließlich Gegenstände, deren Wert und Sinn wir üblicherweise mit ihrer Funktionalität verknüpfen. Genau diese Verknüpfung löst Ryota Kuwakubo auf und gibt ihnen eine andere Bedeutung.