Category Archives: Exhibition Design
Die Ars Electronica Festival startet am 30. August und steht unter dem Motto „The Big Picture – Weltbilder für die Zukunft“. Best-Practice-Beispiele aus Kunst und Wissenschaft fordern einen neuen, offenen Blick für die Entwicklung einer Vision für unsere Zukunft. Es wird nach dem „Big Picture“ gefragt. Wie kann sich das darstellen und wie kann es sein. Eine Vielzahl von internationalen WissenschaftlerInnen und KünstlerInnen sind von 30. August bis 3. September in Linz, darunter der Künstler und Wissenschaftler Joe Davis (US), Genetik-Professor George Church (US) von der Harvard Medical School, der Robotik-Wissenschaftler Hiroshi Ishiguro (JP), der Gründer des Online-Wissenschaftsmagazins Seed Adam Bly (CA), der Kurator, Autor, Videofilmer und Kulturpublizist Jens Hauser (DE/FR) oder Julius von Bismarck (DE), der Shooting-Star der europäischen Medienkunstszene. Der übrigens bei Joachim Sauter an der UdK studierte.
Unter http://www.aec.at/thebigpicture/ steht mehr.
Empfehlenswert am 1 September die voestalpine Klangwolke. Eine Musikinstallation aus menschlichen und robotischen Protagonisten, tausenden Leuchtbuchstaben und der illuminierte Architektur der Stadt selbst sind Teil dieser Klangwolke, die von der Vernetzung unserer Welt erzählen wird.
Den Anfang dieser Geschichte markieren die Entdeckung der Elektrizität und der Siegeszug des künstlichen Lichts. Die Geschichte geht weiter mit der Erfindung der Telegrafie und Telefonie, von Film und Fernsehen und den ersten erfolgreichen Versuchen digitale Botschaften von A nach B zu übertragen.
Hört sich klassisch an und deshalb wird es spannend. Spannend obs neuartig wird.
Der Vorläufer der aktuellen kinetischen Installation mit dem Namen Kinetic Rain Skulptur ist jene im BMW Museum, München. Hier entsteht in gleichmässiger Bewegung, präzise die Aussenform eines Autos. 714 Metallkugeln werden jeweils über einen kleinen Motor gesteuert auf und ab bewegt. In 7 Minuten entstehen verschiedene Bilder und Einblicke.
Kinetic Sculpture for the BMW Museum, Munich 2008 from ART+COM on Vimeo.
Im Flughafen Singapur wurden 2 KINETIC RAIN Skulpturen mit Kupfer überzogenem Aluminiumregentropfen entwickelt. Sie stehen einander gegenüber und zusammen überspannt die Installation eine Fläche von 75 Quadratmetern und bespielt das Terminal über 7,3 Meter Höhe.
Auch hier wird jeder Tropfen durch einen kleinen Motor bewegt. Sie sind an hauchdünnen Stahlseilen befestigt. Die Motoren werden durch Computer gesteuert. 15 Minuten dauert ein Durchlauf und stellt einen Kontrapunkt zum geschäftigen Treiben des Flughafens da. Wer Zeit hat, kann sich entspannen, wer seinen Flieger bekommen muss, der sollte aufpassen. Die Bewegung und das Zusammenspiel zieht den Betrachter magisch an und lässt ihn stehen bleiben und verweilen. Länger als angenommen. Die Bewegungen sind magisch und wie von Geisterhand entwickelt. Die Anziehungskraft dieser Skulpturen ist nicht zu unterschätzen.
Kinetic Rain by ART + COM from Dezeen on Vimeo.
ART+COM hat schon bei der Installation im BMW Museum ausufernde Stresstests unternommen. Im Interview wurde von einem halben Jahr Dauerbetrieb gesprochen, damit die Stetigkeit der Bewegung gelingt.
credit: Christoph Schemel_www.aec.at/impulsundbewegung
Ars Electronica zeigt im Berliner Automobil Forum Unter den Linden die Ausstellung: Impuls und Bewegung
Am 11. Juli 2012 eröffneten Volkswagen AG und Ars Electronica ihre dritte gemeinsame Ausstellung im Automobil Forum Unter den Linden
Es werden Künster-inner aus Europa, den USA und Japan vorgestellt, die sich mit dem Spannungsverhältnis von Selbst- und Fremdbestimmtheit beschäftigen. Die Arbeiten sind vielfältig und nach einem einzigen Genre nicht einzuordnen. Die einen bauen eine Maschine ohne Sinn und Zweck, die aber einfache Aufgaben möglichst kompliziert lösen will, die anderen bauen lange Metallplattenstege, die sich wie Wellen verschieben und bewegen, anheben und senken. Oder aber es wird ein sinnliches Informatinsleitsystem vorgestellt, Schattentänze an den Wänden ausgefuchste Klang- und Bewegungsinstallationen.
credit: Cantoni/Crescenti
FLOOR“ von Cantoni/Crescenti (BR)besteht aus einer meterlangen begehbaren Bahn aus dünnen Stahlplatten und einem darunter befindlichen, querliegenden Aluminiumbalken. Letzterer schiebt sich langsam von einem Ende der Bahn bis ans andere und wölbt dabei die Stahlplatte nach oben. Ergebnis ist eine Welle, auf deren blankpolierter Oberfläche sich das einfallende Licht immer wieder anders bricht. Und wie eine echte Welle im Wasser, hebt auch diese Welle jede/n sanft in die Höhe, unter der oder dem sie hinweg rollt.
„Impuls und Bewegung“ ist bis Sonntag, 16. September 2012 täglich von 10 bis 20 Uhr zu erleben, der Eintritt ist frei.
credit: Keizo KIOKU
The Tenth Sentiment von Ryota Kuwakubo (JP) lässt die Schatten ganz normaler Alltagsgegenstände Wände entlang tanzen, poetische Objekte und geheimnisvolle Landschaften ausformen. Ein schlichtes Nudelsieb verwandelt sich dabei in einen majestätischen Wolkenkratzer, eine Glühbirne in ein ganzes Kraftwerk. Ryota Kuwakubo verwendet ausschließlich Gegenstände, deren Wert und Sinn wir üblicherweise mit ihrer Funktionalität verknüpfen. Genau diese Verknüpfung löst Ryota Kuwakubo auf und gibt ihnen eine andere Bedeutung.
HighSpeed PhotoBooth from Pablo Garcia on Vimeo.
Diese Photobooth macht aus 3 Sekunden 1000 Bilder. Die Verlängerung der Zeit, die Darstellung einer Bewegung macht diese Fotobooth zu einem magischen Erlebnis. Nicht umsonst ist der Aufführungsort gleich ein Kircheninnenraum geworden. Die Menschen werden festgehalten und bewegen sich so langsam dass wir als Betrachter Zeit und Individuum erkennen. Hier wird man real und nicht nur zu einem Special Effekt. Die Geschwindigkeit gibt Raum zum Innehalten und das tun wir auch.
HighSpeed PhotoBooth Highlights from Pablo Garcia on Vimeo.
Nach der Aufnahme der 3 Sekunden zieht eine integrierte Software den Video auf die Länge einer Minute, eine kleine Aktivität wird extrem verlangsamt und jeder Zuschauen erkennt die vielen, sonst übersehenen Bewegungsabschnitte. Eine Art moderner Muybridge. Der video selbst wird automatisch auf den You Tube Channel des Kunstfestivals hochgeladen und für alle zugänglich.
Team:
Booth Design: Pablo Garcia and Spike Wolff
Software/Hardware Design: Riley Harmon and Dan Wilcox
Booth Construction: Kyle Rood
Camera Provided by: Matt Kearney of Fastec Imaging
Lighting Provided by: Gil Penderly of Visual Instrumentation Corp
Support by
The Jill Watson Family Foundation
Studio for Creative Inquiry [Carnegie Mellon University, Pittsburgh]
VJs, Event Media Produktioner, Video Mapper sollten einen Blick auf die Software BLENDY werfen.
Ungenauigkeiten, Überblendungen, Lücken, Überschneidungen, dunkle Kanten, ungleichmässige Übergänge sind altbekannte Probleme für allem die grosse Flächen mit mehreren Projektoren bespielen.
Die Projektionen werden in der Regel an den Rändern und Übergängen übereinander gelagert und mit weicher Kante ausgeblendet. Ein einfacher Verlauf reicht nicht aus, Licht reagiert ungleichmässig also wird mit Hilfe einer Gammakurvenberechnung eine gleichmässigen Ausblendung erzeugt. Diese Berechnung wird durch die Software BLENDY übernommen.
Die Projektionen bilden sich konturenlos als Ganzes ab.
An der Software wird kontinuierlich gearbeitet, alle die BLENDY ausprobieren, können Verbesserungen bei den Entwicklern anregen.
Die Version für weniger erfahrene User ist noch in Arbeit.