plusinsight

Category Archives: Animation

CA „489 Years“ von HAYOUN KWON, Frankreich

Die Multimedia Künstlerin und Dokumentarfilmerin Haroun Kwon aus Südkorea wurde 1981 geboren. HAYOUN KWON graduierte von Le Fresnoy – Studio National des Arts Contemporains in 2011. Sie arbeitet und lebt in Frankreich und in Südkorea.

Das ist nicht ihr erster Film. 2011 stelle sie Lack of Evidence vor und 2014 vervollständigte sie den nächsten Film mit dem Titel Modul Village. Beide wurden auf verschiedenen Filmfestivals gezeigt und auch einige Male prämiert. Die Künstlerin reflektiert über Identität und Grenzen. Sie konzentriert sich vor allen Dingen auf die Konstruktion der historischen und individuellen Erinnerungen und die ambivalenten Verhältnisse zu Realität und Fiktion. 498 Years wurde 2016 fertig gestellt. Es ist eine Computer animierte Geschichte eines südkoreanischen Soldaten, der an der Landesgrenze patrouilliert. Diese Grenze ist die entmilitarisierte Zone zwischen Süd- und Nordkorea. Wie alle entmilitarisierten Grenzstreifen werden sie mit Minen und anderen militärischen Gerät versehen. In 489 Years erzählt der Soldat in ruhiger Stimme von seinen Erfahrungen… wenn er in der Nacht in diese Zone geschickt wurde. Wenn es dunkel wird hinter dem Tor. Über die Gefahren. Man geht zu zweit. Eng zusammen, tief konzentriert. Minen liegen überall, sind bereits durch Pflanzenbewuchs getarnt, man sieht sie nicht.   Über Dunkelheit, über das wenige Licht und die einzigartige Stimmung. Dass er Erfahrung gemacht hat mit Explosionen, dass andere Soldaten schwer verletzt ins Lager gekommen sind und von seiner tiefen Angst.

Aber auch von der unberührten Natur. Denn nur in dieser Zone gedeihen die Pflanzen wie sie wollen. Es ist allerlei Getier unterwegs. Viele sind verletzt, mit Explosionswunden, hinkend, humpelnd, invalide, sie treten auf Minen oder werden Opfer innerhalb eines Explosionsradius. Wie viele Tiere sterben weiss niemand. Die verwundenden Tiere sind lebende Zeugen des Grenzstreifens.

 

Davon spricht der Soldat. Gleichzeitig werden entrückte Bilder gezeigt.  An einer einzigen Patrouille verliert er seinen Partner. Mit einem Mal ist er allein. Er betrachtet den Himmel. Er betrachtet die Erde. Er weiß nicht, wo er ist. Alles ist gefährlich. Alles ist dunkel. Er hört einen Ton. Ein Surren vielleicht? Kein Tier kann solche Geräusche hervorrufen. Er hockt sich und ist bewegungslos, schaut sich um und erkennt eine Mine in unmittelbarer Nähe. Sie von einer Pflanze überwachsen. Nicht ganz, gerade so viel, dass er sie noch identifizieren kann. Seine Angst wächst. Er vermutet dass die Mine aktiviert ist. Wird sie explodieren? Oder nicht? Wird der Ton verstummen? Das Unmögliche tritt ein, es herrscht wieder Stille, der Ton verstummt, die Mine explodiert nicht. Er bewegt sich, entfernt sich und bleibt verschont.

Die Bilder, die die Künstlerin entworfen hat, sind poetisch, faszinierend. Sie zeigen eine Natur, die frei ist von Menschen. In ihrer ganzen Schönheit und ihrer Unermesslichkeit. Lichter erhellen Inseln des Grüns. Manchmal sieht es aus, als wären wir in einer Szene von Avatar. Blaue Pflanzen. Leuchten. Alles magisch.

 

Auch wenn der Betrachter weiss, dieses magische Naturerlebnis ist gefährlich. Dieser inhaltliche Kontrast erzeugt Spannung. Zum Schluss beginnt am hintersten Horizont ein Licht, eine Explosion den Rand zu erhellen. Sie ist weit weg, der Wald entflammt, die Detonationen weiten sich aus. Die Welle der Feuerzungen laufen am Rand des Horizonts, wo der Grenzwall vermutet wird,  das Feuer greift über und erfüllt das Bild.

Gesehen im OK, anlässlich der Ars Electronica und der Vergabe des Prix Ars Electronica, der goldenen Nica. Diese Animation erhielt eine Auszeichnung im Bereich STARTS Prize (Starts steht für Science, Technologie und Arts).

Die Fotos wurden direkt im OK von der Leinwand gemacht. Für Farbveränderungen und Verzerrungen ist die Autorin verantwortlich. Alle Photos sind von MvT mit einem Handy gemacht.

Beitrag von Margarete von Trifft (MvT)

Gastautorin Dr. Margarete von Trifft  studierte Soziologie und Kunstgeschichte, später freie Kunst an der Universität der Künste in Berlin und promovierte in den Bildwissenschaften. Es ging um die Virtualität der bildlichen Ausdrucksformen, des flüchtigen Bildes. Professor Ursula Drees lud sie ein, auf der Ars Electronica in Linz für den MediaArtBlog plusinsight zu schreiben.

„Tropics“ von Mathilde Lavenne (FR)

In Tropics geht es um mexikanische Farmen und ihre Bewohner, die mit verstreuten Stimmen, Erinnerungen, Vergangenes und Erlebtes erzählen. Die Bilder selbst, in schwarz-weiß gehalten, scheinen Traumbilder zu sein. Sie sind tief und mystisch. Es fühlt sich an, als würde die Zeit angehalten.  

Es geht um die im 19. Jahrhundert aus Frankreich kommenden Auswanderer, die mit Booten den Atlantik überquerten und in Mexiko, genauer am Rio Filobobos neu siedeln. Diese Region ist in der Nähe von Veracruz. Die französischen Familien, Bauern, kultivierten trotz des schwierigen tropischen Klimas und der tropischen Vegetation große Flächen für die Landwirtschaft. Während der spanischen Eroberungen wurde Mexiko zu einem Land der Träume. Landarbeiter aus Frankreich, als Europa malten sich eine blühende wenn auch gefährliche Natur aus, die mit Mut und Fleiß zu Unabhängigkeit und Wohlstand führen würde. Diese Eroberer wollten nicht nur Wissen vermitteln, nicht nur das Land kultivieren, sondern auch den katholischen Glauben verkünden. Es waren Bauern und Missionare.

Die Einwanderer oder eher Konquistadoren entdeckten eine fremde Vegetation, sie stellten andere neue pflanzliche Heilmittel her. Das Land war verheißungsvoll und zerstörend gleichermaßen. Es war gefährlich, aber gelobt.  

Die Künstlerin gibt der Vergangenheit den Erinnerungen und Familiengeschichten eine Stimme. Und ein Bild. Erinnerung vom Tod, vom Leben, von Verstorbenen heben die zeitliche Ordnung auf. Es werden Geister eines verlorenen Paradies belebt.

So spricht die Stimme, der Erzähler, von dem Autounfall, indem sein Vater verstarb. Vor 30 Jahren fand dies statt. Die Stimme, selbst ein Junge damals, ist im Wagen. Er beschreibt den Moment des Unfalls, wie er Geister sieht, Geister die aussehen, als kämen sie aus einem Harry Potter Film. Er spricht: „Vater hilf mir“. Der Vater küsst ihn und antwortet: „Jetzt wirst du leben“. Eine alte Frau erscheint in der Erinnerung. Die Stimme sagt, dass niemand wusste, dass sie tot sei. Und so spricht jener Mann, der sich erinnert, von seiner Gabe, Tote zu sehen. „Ich sehe Menschen, weiß nicht, dass sie tot sind, sie tragen Kerzen. Jahre später bin ich wieder an diesem Ort….“ Es ist die Geschichte von Toten.

  

Im Januar 2017 reist die Künstlerin nach Mexico und besucht einige Familien, die seit Generationen schon dort leben und arbeiten, direkte Abstammen der Einwanderer. Es ist die koloniale Vergangenheit, die sie zu entdecken wünscht. Sie will sehen und hören, wie westliche Gedanken und Vorstellungen in den Familien weiterleben. In der Tat erlebt sie erstaunliche Stunden. In den Familien lebt die Vergangenheit durch Objekte weiter.

Während der Regenzeit wird der Rio Filobobos zu einem gefährlichen, reißenden Gewässer,  tritt über seine Ufer und bedroht das Land, die Dörfer, die Arbeit und Bewohner. Gleichzeitig werden Tonwaren, bemalte Skulpturen oder andere Artefakte und Objekte an das Ufer gespült, Zeugen einer vergangen Zeit. Diese Dinge waren Gegenstände der Anbetung. Sie wurden von den damaligen Urbewohnern hergestellt, von den Siedlern gefunden und gesammelt, und sind heute noch in ihren Häusern zu finden. Diese Erinnerungen, eine ursprüngliche Naturweisheit verbindet sich unzertrennbar mit dem Wissen der Ankömmlinge und der Generationen danach. Es geht um die Gesetze der Natur, um Sonnenkalender, um saisonale Anbetungen.

Dieser Film zieht den Betrachter in einen Bann. Die Erinnerungsstimmen vermengen sich mit den Bildern und erschaffen eine mystische, geheimnisvolle Welt.

Die Künstlerin interessiert sich für anthropologische Dimension solcher Gesellschaften. Es geht um die Beziehung zwischen Mythen und dem Kosmos, als Wurzen für Glaubensansätze. Für diesen Film verwendete sie einen FARO Scanner der normalerweise in der Architektur zum Gebäudescann verwendet wird.

Sie platzierte ihn an Orten, die sie auf Karten entdeckte und erwanderte. Diese Scanner stellen mit weißen Punkten auf schwarzen Hintergrund rudimentäre 3 Dimensionale Abbildungen her. Die Bilder werden übereinander montiert und gelagert. Es ist als schauten wir in Erinnerungsbilder. Normalerweise werden solche Abbildungen mit Infrarotmasken oder Nachtaufnahmen assoziiert. Hier derweil fehlt der grüne Ton, die solche Bilder charakterisiert und das gibt dem Betrachter das Gefühl, als schaute er durch Materie in etwas Unsichtbares.

T R O P I C S – Gewinner der Goldenen Nica auf der Ars Electronica.

Beitrag von Margarete von Trifft (MvT)

Gastautorin Dr. Margarete von Trifft  studierte Soziologie und Kunstgeschichte, später freie Kunst an der Universität der Künste in Berlin und promovierte in den Bildwissenschaften. Es ging um die Virtualität der bildlichen Ausdrucksformen, des flüchtigen Bildes. Professor Ursula Drees lud sie ein, auf der Ars Electronica in Linz für den MediaArtBlog plusinsight zu schreiben.

Die Photographien wurden von der Leinwand im OK, Linz anlässlich der Ars Electronica mit einem Handy von Margarete von Trifft aufgenommen. 

„Gebündelte VFX Power in Deutschland“ Prof. Katja Schmid direkt von der fmx 2018

 

Präsentation über die Visual Effects von „Jim Knopf & Lukas der Lokomotivführer“ auf der FMX, von links nach rechts: Prof. Juri Stanossek (Mackevision), Andreas Giesen (RISE), Dennis Gansel (Regisseur), José Manuel Weil (Scanline), Jan Adamczyk (Trixter), Frank Schlegel (Production VFX Supervisor).  Foto©Dominique Brewing and Luzie Marquardt

„Ein vergleichbares Projekt hat es in Deutschland noch nicht gegeben“, erklärt Prof. Juri Stanossek (lehrt an der Filmakademie Ludwigsburg und ist VFX Supervisor bei Mackevision Stuttgart) nach dem gemeinsamen Vortrag mit seinen Kollegen Frank Schlegel, José Manuel Weil (Scanline), Prof. Juri Stanossek (Mackevision), Andreas Giesen (RISE), Jan Adamczyk (Trixter).

Prof. Juri Stanossek während seiner Präsentation auf der FMX, Foto©FMX 2018, Dominique Brewing und Luzie Marquardt

Selbst der Regisseur des Filmes „Jim Knopf & Lukas der Lokomotivführer“ Dennis Gansel ließ es sich nicht nehmen, bei der Präsentation der Visual Effects auf der FMX anwesend zu sein.

Die sagenhaften Welten, made in Germany, prägen die wunderbare Atmosphäre und Qualität des Filmes. Der VFX Breakdown der Firma Mackevision gestattet einen Einblick in die Entstehung Mandalas, die laut Prof. Juri Stanossek mit Virtual Production Technologie in Partnerschaft mit der Firma ncam hergestellt wurde. http://www.ncam-tech.com

Dieser Kinderfilm ist ein wichtiges Projekt für Deutschlands VFX-Firmen, in dem sie ihre Leistungsfähigkeit und ihr hervorragendes Zusammenspiel demonstrieren.

„Ich war angenehm überrascht, wie geschmeidig auf der VFX Seite alles gelaufen ist. Deutschland hat gebündelte VFX Power“, freut sich  Frank Schlegel (VFX Supersivor, hat die fünf Firmen Chimney, Scanline, Mackevision, Riseund Trixter koordiniert).

Frank Schlegel (Production VFX Supervisor), Foto©FMX 2018, Dominique Brewing und Luzie Marquardt

Über neun Jahre lagen die Entwürfe zu den Visuals in der Schublade, bis ihre Zeit gekommen war. Nun läuft der Film auf den Leinwänden und ist ein Kino-Leckerbissen für die Familie. „Dafür war viel Mut von Seiten der Produktion notwendig, um ein Projekt in dieser Größenordnung stemmen zu können. Die Qualität ist absolutes internationales Spitzenniveau“, meint Jan Adamczyk (VFX Supervisor Trixter).

Jan Adamczyk (VFX Supervisor Trixter), Foto©FMX 2018, Dominique Brewing und Luzie Marquardt

Gemeinsam mit ihm und Frank Schlegel führen wir ein Gespräch über die Kooperation innerhalb der Branche, die digitalen Charaktere und warum die deutsche Filmbranche mehr „positiv verrückte Leute braucht“.

 

Zum Film: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer

Ein Klassiker, das Kinderbuch von Michael Ende aus dem Jahr 1960 ist eines der beliebtesten Kinderbücher im deutschsprachigen Raum. Das Buch selber wurde einige Male prämiert und die Augsburger Puppenkiste hat sich der Geschichte gleich zwei Mal zugewandt. Direkt nach dem Erscheinen noch in Schwarz Weiß und keine 14 Jahre später 1976 in Farbe. 1999 wurde eine 52 Folgen dauernde Zeichentrickserie entwickelt und am 29. März 2018 kam die Realverfilmung in die Kinos.

Zur Autorin:

Katja Schmid begann als Filmemacherin in den DEFA-Studios für Trickfilme. 1993 erhielt sie ihr Diplom als Kamerafrau von der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg. Als Kamerafrau, Digital Artist und Editorin hat sie über 50 Film- und Medienproduktionen mitgestaltet. Seit 2004 ist sie als Professorin für Visual Effects and Postproduction an der HdM tätig. Von 2006-2011 kuratierte sie die Digital Cinema Conference, den Tech Track Stereoskopie sowie die Junior Paper Session der FMX. Von 2014 bis heute ist sie verantwortlich für das VEGA CAMP an der Hochschule der Medien. Ihre Forschungsgebiete sind Lichtfeldtechnologie und Wide Gamut.

Zum Ton:

Peter Ruhrmann trägt den Titel des Ingenieurs für Audio visuelle Medien. Er arbeitet mit Studierenden an VFX Medien Produktionen und zeigt sich verantwortlich für kreative technische Lösungen bei Herausforderung innerhalb der Produktionen. Außerdem entwickelt und wartet er seit 2006 die technische Infrastruktur des VFX Departments an der Hochschule der Medien. Peter Ruhrmann ist zertifizierter Nuke Trainer durch Foundry und fxphd. Seit 2008 unterrichtet er das Fach Compositing.

Zur Kamera:

Patricia Birnfeld studiert an der Hochschule der Medien Stuttgart im Studiengang Audiovisuelle Medien (Bachelor).

Text, Interview: Katja Schmid

Ton: Peter Ruhrmann

Kamera: Patricia Birnfeld

left to right: Patricia Brinfeld, Prof. Katja Schmid, Jan Adamczyk, Peter Ruhrmann auf der fmx 2018

Beitrag von Prof. Katja Schmid

 

Tags: ,

You just keep on going through the doors – Phil Tippett im Interview mit Prof. Katja Schmid auf der fmx 2018

fmx2018 Photo©Katja Schmid

fmx2018 Photo©Katja Schmid

Die eine Stunde mit ihm hat uns bewegt. Phil weiß, was „change“ bedeutet. Es war vorhersehbar, meint er heute. Und doch hat es ihn schwer getroffen, als er von Steven Spielberg hörte, dass die Dinosaurier von Jurassic Park im Computer entstehen werden. Warum Phil 1994 dann doch den Oscar für die besten visuellen Effekte bekommen hat und welche Verbindungen er zwischen seinem Leben und dem kreativen Schaffensprozess herstellt, darum geht es in dem folgenden Gespräch.

In unruhigen Zeiten des Wandels ist es ratsam, Geschichten und Weisheiten von lebenserfahrenen Menschen Raum und Zeit zu widmen. Phil Tippet ist eine Legende. Und er ist zu Besuch auf der FMX in Stuttgart. Wir haben ein Interview mit ihm angefragt und tatsächlich stand Phil am nächsten Tag im Studio.

left to right: fmx 2018 Peter Ruhrmann, Patricia Birnfeld, Phil Tippett, Katja Schmid Photo©Pia Widmann

Phil Tippetts company Tippett Studio ist in Berkeley, CA und steht für Character Animation, Visual Effects, Environments.

Sie machen auch Commercials, Mobile Applikationen, sind im VR und AR Bereich tätig, aber auch Themen Parks und große Projektionen – also Event Media.

Seine Liebe zur Animation hat Phil Tippett als 7 jähriger durch „The Seventh Voyage of Sindbad“ und von „King Kong“ entdeckt und zu einer lebenslangen Begeisterung und Leidenschaft für phantastische Welten und Lebewesen gebracht. Hier entspringt die Quelle seines Schaffens. Er zeichnet, schafft Animationen, kreiert Skulpturen und wird mit dem Fine Arts Degree der Universität von California, Irvine ins Berufsleben entlassen. Der Rest ist dann VFX Geschichte.

14 schwer gewichtige Preise gehen auf das Konto der Firma, vom Oscar (2 davon und 6 Nominierungen), Emmy (auch 2 davon) sowie der George Melies Award von der Visual Effects Society. Vom Frankfurter Film Museum wurde ihm der Lebenswerkpreis verliehen, was natürlich in keinster Weise schlecht ist, das wissen die meisten.

Der Oscar, also der Academy Award bei „Jurassic Park“ und „Return of the Jedi“. Vollständige Filmliste unter:

https://www.imdb.com/name/nm0864138/

Der Film „Mad God“ begann mit einer Ideenskizze auf wenigen Seiten Papier vor mehr als zwanzig Jahren. Er wurde nach vielen Jahren Pause seit 2012 als Kickstarter Projekt in drei Teilen von jungen Animatoren unter Phils Regie fortgeführt (insgesamt über 4300 Unterstützer).

https://www.kickstarter.com/discover/advanced?category_id=29&ref=nav_search&term=mad%20god

 https://www.facebook.com/MadGodMovie/

http://watch.madgodmovie.com/

„ I’ve over the years come to understand that operating from the unconscious and seeking about the unknown is where creativity happens.” Phil Tippett

Zur Autorin:

Katja Schmid begann als Filmemacherin in den DEFA-Studios für Trickfilme. 1993 erhielt sie ihr Diplom als Kamerafrau von der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg. Als Kamerafrau, Digital Artist und Editorin hat sie über 50 Film- und Medienproduktionen mitgestaltet. Seit 2004 ist sie als Professorin für Visual Effects and Postproduction an der HdM tätig. Von 2006-2011 kuratierte sie die Digital Cinema Conference, den Tech Track Stereoskopie sowie die Junior Paper Session der FMX. Von 2014 bis heute ist sie verantwortlich für das VEGA CAMP an der Hochschule der Medien. Ihre Forschungsgebiete sind Lichtfeldtechnologie und Wide Gamut.

Zum Ton:

Peter Ruhrmann trägt den Titel des Ingenieurs für Audio visuelle Medien. Er arbeitet mit Studierenden an VFX Medien Produktionen und zeigt sich verantwortlich für kreative technische Lösungen bei Herausforderung innerhalb der Produktionen. Außerdem entwickelt und wartet er seit 2006 die technische Infrastruktur des VFX Departments an der Hochschule der Medien. Peter Ruhrmann ist zertifizierter Nuke Trainer durch Foundry und fxphd. Seit 2008 unterrichtet er das Fach Compositing.

Fotos, Text, Interview: Katja Schmid

Ton: Peter Ruhrmann

Kamera: Patricia Birnfeld

Ars Electronica 2017:POST CITY. READY TO CRAWL von Hiroshi Sugihara (Japan)

Auf einer Tischplatte bewegen sie sich unaufhörlich. Beständig klackern die Beine auf die Oberfläche. Klicker, Klacker, ein Schuffeln, ein Swooschen, ein unendliches Gemenge an feinen Tönen, hervorgerufen durch fragil erscheinende Strukturen. Es sind Eidechsen, Tausendfüßler, Manteltierchen oder andere Kleintiere, die sich dort fortbewegen. Ein fantastisches Schauspiel. Die Kreaturen lassen sich in die Hand nehmen und drehen, ihre Bewegung lenken. Es sind als ein Objekt gedruckte Formen. In der Regel wird beim 3 D Druck vor den kantigen, harten Oberflächen gewarnt. Es verhindert fließende Bewegungen und Übergänge an den Teilen selbst und in der Kombination der Teile zueinander. Oft ist ein Nachfeilen und Schleifen mit der Hand notwendig. Das ist zeitraubend und manchmal kommt die Hand und die Feile nicht in schmale Zwischenräume herein. Und dann stockt eine Bewegung .

Hier wird ein Material verwendet, dass außergewöhnlich glatt und weich ist. Es ist eine Art Nylonpulver. Ein CAD gesteuerter Vorgang ermöglicht den Druck als Ganzes. Alles was überflüssig von dem Material ist, kann als Pulver abgefegt und –pinselt werden. Da kommt ein Ganzes als Druck heraus. Und das bewegt sich mühelos. Ein Motor wird eingelegt und der gibt die notwendige Energie. Und dann geht es los. Das Ergebnis ist faszinierend und weckt den Entdecker- und Spieltrieb.

Die Modelle sind mit 3DCAD (Rhinoceros) und mit der Selective Laser Sintering 3D printing Maschine RafaelⅡ550, Aspect durchgeführt.