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Parkhäuser sind wenig attraktive Gebäude bisher in unseren Städten. Dieser Herausforderung nahm sich Rob Ley von URBANA an und strukturierte die Südseitliche Facade des New Eskenazi Hospital Parkhauses mit 7000 verschieden farbigen, Aluminium Winkelelementen um. Die Aluminiumwinkel sollen wie Blätter im Herbst die Architektur beleben.
©Serge Hoeltschi
©Serge Hoeltschi
Es gibt 18 unterschiedliche Größen und Winkelstellungen. Von 300 mm Höhe x 600 mm Länge bis zu 3000 mm Höhe x 1 m Länge werden die Formen variiert. Die Facade wird zu einer riesigen Leinwand. Die Struktur verendet sich nicht. Alle Teile sind fest installiert, denn lange Aufenthalte vor der Installation werden nicht erwartet. Die Menschen gehen hinein und hinaus, Fahren vorbei, Stoppen kurz und bewegen sich weiter. Sie bewegen sich von links nach rechts oder umgekehrt. Der Passant geht vorbei und mit dem veränderten Sichtachse zum Objekt ändern sich die Eindrücke.
©Serge Hoeltschi
©Serge Hoeltschi
©Serge Hoeltschi
Rob Ley urbanaarch.com
Alle gezeigten Photographien sind von Serge Hoeltschi.
Gesehen auf Design Mild und DEZEEN
©UVA
2013 wurde Sou Fujimoto, Architekt mit der temporären Installation des Raums rund um die Serpentine Gallery, London beauftragt. Es entstand ein aus 20 mm Stäben bestehender Pavillon. Das Konstrukt ist leichtfüssig und dicht, sieht aus wie eine Wolke.
Das Objekt ist riesig, mehr als 350 qm wurden verbaut und dieses fliesende, transparente Gebilde strukturiert die Landschaft um die Galerie. Wenngleich ein Überschauen unmöglich ist, so begibt man sich durch den Wald der Stäbe, wird nicht bedrängt durch versperrte Blicke, vielmehr eröffnen sich Gedanken über Komplexität und Transparenz, Schwere, Dichte und Anziehung.
©UVA
United Visual Artists(VA) haben die Stäbe mit LED Lichtstreifen ausgestattet und diese werden nach festgelegten Rhythmen und Zyklen illuminiert. Es ist eine Performance, Interaktion mit den Besuchern findet nicht statt. Was, mit Verlaub, nicht notwenig ist, denn die Rückkopplung der Menge der Durchschreitenden und das Nachvollziehen der Reaktion ist schwerlich möglich.
©UVA
Die Lichter bringen ein System in den Bau. Und diesem System will der Besucher nachspüren, will herausfinden, wie die komplexe Architektur Verdichtungen oder Dunkelheiten aufspürt. Die Architektur atmet, der Besucher schreitet hindurch. Die Lichter wandern schnell, sie demonstrieren und konstruieren geometrische Gebilde.
©UVA
Die LED Streifen wurden mit Magneten an die Stahlkonstruktion angebracht. Ausserdem werden Donner, Brummen, Summen, Tonflimmern oder andere Geräusche dieser Art eingespielt. Alles erinnert an Hochspannungswerke, Elektrizität und Energie.
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Das Spielfeld des Balketballfelds besteht vollständig aus LED Modulen. Es befindet sich in Shanghai und wurde zu Trainingszwecken mit dem Basketballspieler Kobel Bryant gebaut. Er wird junge Chinesische Athleten bis zum Nike World Basketball Festival in Barcelona in diesem September trainieren und konkurrenzfähig machen. NIKE hat die Installation massgeblich initiiert, alles für die NIKE Aktion Nike RISE, sie befindet sich im House of Mamba in Shanghai.
Das Spielfeld tracked die Spielbewegungen durch auf der Oberfläche installierte Bewegungsmelder/-sensoren. Natürlich lässt siech die Spielfläche mit Daten aller Art bespielen. Er kann Spielzuganleitungen, Manöver anzeigen oder rekonstruieren, kann individuelle Bewegungen aufzeigen, korrigieren und entsprechende Massnahmen anzeigen.
©DEZEEN
©DEZEEN
Es lassen sich vom Lehrer Taktiken und Strategien aufzeigen, und ganz klar, wenn es zum Spiel kommt, ist es eine Werbefläche in den Pausen. Egal was die LED Module lassen sich ansteuern und bilden Farben, Videos, Grafiken, Bildet ab. Wann werden Fussbalfelder, Tenniscourts oder Tanzparkette elektronisch?
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©ICT_HDM_StudioProduktion Event Media
„PsychoPath“
Das Projekt der Studioproduktion Event Media „PsychoPath“ ist eine interaktive, 6 (Breite) x 4 (Höhe) m Kletterwand und gleichzeitig Spiel. Kletterwände werden im Fachjargon Boulderwände genannt. Bouldern ist horizontales Klettern in geringer Höhe, wodurch aufwändige Sicherheitsmaßnahmen entfallen. Eine Boulderwand (engl. Boulder = Felsblock) ist eine künstlich eingerichtete Kletterwand, die ohne Seilsicherung beklettert werden darf.
Das Magazin PLOT berichtet ebenfalls.
Die Geschichte des Spiels „PsychoPath“–Klettere auf dem Pfad zwischen Wahnsinn und Genesung!
Peter ist kurz davor, den Verstand zu verlieren. Seine Neuronen sind Klettersteine und sie infizieren sich. Schnell. Sehr schnell. Die blauen Steine sind gesund, die roten jedoch müssen geheilt werden. Dazu reicht eine Berührung. Aber wird es in der vorgegebenen Zeit möglich sein, alle zu erreichen?
Es gilt in einem festgelegten Zeitraum alle Klettersteine zu berühren, damit sie gesunden. 2 Spieler sind beteiligt. Ein Spieler klettert, der andere gibt Anweisungen. Die hinter der transparenten Kletterwand aufgestellte LED Powerwall zeigt die infizierten und gesundeten Neuronen. Der Kletterer wird durch den Helfer zu den infizierten Steinen geleitet. Ausserdem darf ein Auswechseln der Kletterer durchgeführt werden.
Jeder Kletterstein ist mit einem Touchsensor, mit einem Microcontroller und RGB LED Lichtern ausgestattet. Die Berührungen der Hände und Füsse werden gemessen. Ein Impulssignal wird an ein LED Licht im Kletterstein geschickt. Gleichzeitig werden Daten an eine hinter einer aus Plexiglas gefertigten Kletterwand befindliche eine LED Wand weitergeleitet.
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Die Klettersteine sind Einzelanfertigungen. Sie weisen eine Verdrahtung zur Berührungswahrnehmung im Stein auf. Ausserdem befindet sich ein eigen für diese Wand entwickelter Microcontroller in jedem einzelnen Stein. Das Institut für Polymerchemie (IPOC) an der Uni Stuttgart hat uns ihre Labore für den Guss zur Verfügung gestellt.
Die Microcontroller sind für die Datenvermittlung verantwortlich. Felix Hundhausen, Student der Mechatronic der Hochschule Esslingen-Göttingen im Fachbereich Electronic hat uns massgeblich mit der Entwicklung unterstützt. Die Platine wurde geätzt, bestückt, verkabelt und mit einem Programm bespielt.
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Ebenso hat das ILEK Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK) der Universität Stuttgart bei der Statik der Wand beraten.
Die interaktiven Klettersteine als auch der Microcontroller sind eigenständige Entwicklungen. Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes angewandte Forschungsprojekte. Genauso verhält es sich mit der Kletterwand als Konzept. Bis jetzt gibt es weltweit keine Kletterwand die als interaktives Spiel funktioniert.
„Für dieses Projekt wurde alles bewegt. Wir haben Kooperationen mit dem Institut für Polymerchemie (IPOC), dem ILEK Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren an der Uni Stuttgart, der Hochschule Esslingen-Göttingen Fachbereich Electronic erwirkt. Ausserdem haben wir interdisziplinär mit den Fachbereichen Medienwirtschaft und Medieninformatik, Game Development, Software Engineering unter der Leitung von Stefan Radicke an der Hochschule der Medien zusammen gearbeitet. Das spricht für die Komplexität und den Anspruch des Projekts“, so Ursula Drees, betreuende Professorin der Produktion
„Die Idee ist aussergewöhnlich! Eine interaktive Kletterwand, die auch gleichzeitig ein Spiel ist, gibt es weltweit noch nicht. Das ist eine Sache. Die Entwicklung der Klettersteine und der Microcontroller als eigenständige angewandte Forschungsprojekte stellt eine andere Sache dar. Das ist herausragend.“
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©First Image by Jane Stockdale Copyright © UVA 2009. This material may not be copied, reproduced or distributed without the consent of UVA
Gazelli Art House, London Let There Be Light – Group Show und auch Constellation – Covent Garden Winter Lights, November 2008 – Januar 2009. Es war eine Auftragsarbeit für Covent Garden.
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An der Decke der Covent Gardens wurde LED Rohre angebracht, zusammen 600, die speziell für dieses Umfeld gestaltet wurden. Die Rohre erstrecken sich über die ganze Fläche. Sie hängen herunter und lassen sich illuminieren. Die Besucher steuern mit einem ebenfalls hergestellten Kontrollpanel die Lichtbewegungen. Eine plane Metallfläche, leicht geneigt, wie ein Stehpult befindet sich auf der Empore der Gardens. Diese Oberfläche ist mit Löchern durchbrochen. Unter den Löchern befinden sich Lichtschranken, Sensoren, die den Reihen der Lichtrohren zugeordnet sind.
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Wenn die Hand über diese Lichtschranken fährt wird ein Impuls an die LED Rohre geschickt, die Lichter werden nicht nur an und ausgeschaltet, sie bewegen sich scheinbar in der Geschwindigkeit, mit entsprechendem Druck an der Decke entlang. Eine Wellenbewegung entsteht. Die Bewegung ist hypnotisierend. Einfach erscheint die Installation, technisch ist sie ausgefeilt und auf das Medium und den Raum abgestimmt. Es regnet farbiges Licht. Mal dicht, mal in Tropfen.
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Beitrag von Ursula Drees