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©DEZEEN_ Tim Cannon
Biohacker Tim Cannon implantiert einen Device, übrigens mit Hille eines Freundes ohne Betäubung und ärztliche Hilfe, da diese dazu nicht autorisiert sind, direkt unter seine Haut. Die Vorgehensweise ist so wie das Bild: Selbstgemacht und einigermassen hausbacken. Aber es kommt nicht auf die Schönheit des Eingriffs an, es geht um eine weitere Verschmelzung von Mensch und Maschine. Dieser Device kann die biometrischen Daten auf ein Android Tablet mit Bluetooth übertragen und so werden Änderungen der Körpertemperatur, erhöhte Temperatur und Schweissproduktion erfassen. Die Daten werden gespeichert und damit lässt sich dann eine Selbststatistik erstellen, die dazu führt, bestimmte Verhaltensweisen zu erkennen und wenn notwendig seinen Lebensstil zu ändern. Der Deivice wurde von seiner Firma Grindhouse Wetware gebaut. Der Device mit dem Namen Circadia 1.0 beinhaltet einen Computer Chip in einer versiegelten kleinen Box, die ungefähr die Grösse einen Kartenspiels hat. Das ganze wird durch eine Batterie wireless aufgeladen.
Wer mehr erfahren will der sollte auf You Tube: „Experimenting with biochip implants“ ansehen.
Tim Cannon will seinen Körper besser verstehen, will intensiver auf dessen Signale hören und achten. Er findet die Aussenwelt, Umwelt sollte eine erhöhte Bereitschaft zu Selbstwahrnehmung aufweisen. (Cannon im tech Blog Motherboard). Bei eine stressigen Tag, so seine Vision, wird der Chip die Daten nach Hause senden und eine entspannungsfördernde Atmosphäre vorbereiten. Vielleicht die Lichter runter fahren und ein Bad einlassen.
©DEZEEN_ Tim Cannon
„I think that our environment should listen more accurately and more intuitively to what’s happening in our body,“ „So if, for example, I’ve had a stressful day, the Circadia will communicate that to my house and will prepare a nice relaxing atmosphere for when I get home: dim the lights, let in a hot bath.“
LED’s sind Teil des kleinen Devices und bei Verbindung mit dem Tablet, leuchten sie auf und erhellen Tim Cannons Tatoo. Die Circadia 1.0 wird wohl für $500 (£314) in den nächsten Monaten erhältlich sein. Cannon arbeitet wohl gerade an einer etwas kleineren Version, der auch eine Pulsmessfunktion beinhaltet.
©DEZEEN_ Tim Cannon
Tim Cannon hat einen Schritt in Richtung Cyborg, Mensch-Maschine Verbindung gemacht. Der Schritt ist ziemlich rabiat und ich frage mich, ob ich auch in einigen Jahren einen solchen Device unter der Haut trage. Durchaus vorstellbar sollte sich das Verfahren etwas wenige rabiat gestalten und das Resultat ästhetisch ansprechender sein. Es sieht nach Schmerzen aus.
Beitrag von Ursula Drees
©URBAN SCREEN_ Searchlight, Studie zum Moving Head Projektor und Projektions Mapping
URBAN SCREEN zeigt in diesem Dokumentationsvideo eine experimentale Studie zu Projektionen mit einem Moving Head Projektor. Der Ursprungsraum, eine Fabrikhalle ist in erster Linie gross und zeigt die üblichen baulichen Identifikationselemente einer Industrie genutzten Halle: rechteckige Balkenverkleidungen, Holzboden oder Beton, Kargheit, statische Säulen und sonst nicht viel, bis auf Türen oder Fenster. Die sind aber abgedunkelt deshalb sieht man sie nicht sofort.
Die Studie, so URBAN SCREEN, hatte vor allem den Charakter einer technischen Auseinandersetzung. Es ging in erster Linie darum, einen Moving Head Projektor in ein Projektions Mapping Set Up einzubinden. Narratives Potential, Inhalte oder ähnliches spielen noch keine Rolle. Es soll herausgefunden werden, wie so was geht und was dabei raus kommt. Der Rest kann später hinzu kommen.
©URBAN SCREEN_ Searchlight, Studie zum Moving Head Projektor und Projektions Mapping
Und kommt etwas dabei heraus? Die Erkenntnis dass tatsächlich erzählt werden kann, dass andere Geschichten und Gefühle transportiert werden und alles durch die technische Herangehensweise. URBAN SCREEN, darauf brauchen wir wahrscheinlich nicht besonders lange zu warten, wird bei der nächsten Gelegenheit die Technik einsetzen, dann aber mit allem was noch dazu gehört. Wir sind gespannt, denn die Resultate sind schon bei der Spielerei und bei Experiment vielversprechend.
©URBAN SCREEN_ Searchlight, Studie zum Moving Head Projektor und Projektions Mapping
Hier die Specs:
Production: January 2013 – May 2013
Project Manager: Till Botterweck, Thorsten Bauer
Art Director: Till Botterweck, Julian Hoelscher, Max Negrelli
3D Designer: Peter Pflug, Moritz Horn
Producer: Manuel Engels
Media Engineer: Tobias Wursthorn (im-en.com)
Documentation Director: Till Botterweck, Thorsten Bauer
On-Site Camera: Max Negrelli, Moritz Horn
Edit: Max Negrelli
Music: Jonas Wiese (jonas-wiese.de)
Moving Head Projector support: Publitec (publitec.tv)
3D Scan support: Leica Geosystems (leica-geosystems.de)
Media-Engine support: WINGS VIOSO (avstumpfl.com)
© EyeHarp_ a new Interface for Musical Expression_2012_ Zacharias Vamvakousis
Die Bewegung der Iris wird abgenommen und auf eine Musiklibrary übertragen. Mit anderen Worten, die Bewegung der Iris komponiert Musik. Der Video zeigt die Besucher auf der NIME 2012 Konferenz in Detroit. Für die Programmierung wurde ITU Gazetracker Open Source Eye Tracking Software verwendet. Zacharias Vamvakousis, Athens, Greece, PhD Kandidat am MTG, UPF, Barcelona hat diese Software getriebene Musiksteuerung entwickelt. Supervisor: Dr. Rafael Ramirez.
Mehr unter http://www.youtube.com/watch?v=d8OanafChKs
© EyeHarp_ a new Interface for Musical Expression_2012_ Zacharias Vamvakousis
© EyeHarp_ a new Interface for Musical Expression_2012_ Zacharias Vamvakousis
Das Eyeharp Projekt will Menschen mit Lähmungen durch Amyotrophic Lateral Sclerosis eine Steuerung für Musik ermöglichen. Das Instrument kann alternativ auch durch jeden anderen Controller oder Device beitreiben werden. Am einfachsten durch eine Maus. Es kann ein Musikinstrument für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen sein. Eyeharp wird in openframeworks v0.6 implementiert.
© EyeHarp_ a new Interface for Musical Expression_2012_ Zacharias Vamvakousis
© EyeHarp_ a new Interface for Musical Expression_2012_ Zacharias Vamvakousis
Beitrag von Ursula Drees
© creative application und Thomas Eberwein / Thomas Traum und Tim Gfrerer
Gemacht wurde Ghost von Thomas Eberwein / Thomas Traum und Tim Gfrerer. In Ghost geht es um einen interaktiven Schneesturm, ein wüstes Naturereignis durch eine verlassene und karge Landschaft. Der Besucher findet sich in diesem Szenario wieder und muss sich retten. Wie kommt er heraus, ist er verloren und wird er den Kampf um Leben und Tod verlieren? Die Körper der vorherigen Besucher säumen seinen Weg und sein Bemühen. Ein unheimliches Umfeld.
Mehr unter http://thomastraum.com/#works/ghost/
© creative application und Thomas Eberwein / Thomas Traum und Tim Gfrerer
© creative application und Thomas Eberwein / Thomas Traum und Tim Gfrerer
Man sieht die Landschaft aus der Sicht eines überfliegendes Auges (Kamera), unterbrochen von einer Reihe vorproduzierter Stimmungen. Die Landschaft und die Stimmung beeinflussen die Intensität des Sturms, die Musik, die Farbe des Nebels und die Geräusche. Die Szenerie kann von intensiv, laut und aggressiv zu einem fast schon friedlichen, leisen Schneegestöber wechseln. Wird ein Besucher registriert, bewegt sich die Kamera auf ihn zu. Man sieht eine Reihe Naheinstellungen des Umfelds. Wenn niemand mit dem Werk interagiert, wechselt die Kamera auf Panoramaeinsteillungen, die auf ewig gefangene Geister der vorherigen Besucher zeigen.
© creative application und Thomas Eberwein / Thomas Traum und Tim Gfrerer
© creative application und Thomas Eberwein / Thomas Traum und Tim Gfrerer
© creative application und Thomas Eberwein / Thomas Traum und Tim Gfrerer
Die Installation wurde mit openFrameworks gemacht. Landschaft und Charaktere in einer 3D Modelling Software. Die über das menschliche Skelett abgeleiteten Bewegungen sind entworfen und neu programmiert. Besucherbewegungen werden ebenso von ihren Skeletten abgeleitet und mit der Open Source Software OpenNI framework aufgezeichnet. Die Daten werden mit OpenNI (Open Source Software) in die Hauptapplikation eingespeist. Dort findet das Einfügen der Bewegungen statt, und gleichzeitig eine Umwandlungen in Geister für spätere Verwendung in den leeren Landschaften. Die atmosphärischen Komponenten wie Farbe, Windgeschwindigkeit, Wolken, Nebel und Schneeintensität sind mit der Musik abgestimmt.
© creative application und Thomas Eberwein / Thomas Traum und Tim Gfrerer
© creative application und Thomas Eberwein / Thomas Traum und Tim Gfrerer
Spezielle GLSL shaders übernehmen die Charakter Animation. Sie werden in real time abgespielt und entwickelt um bis zu 100 Geister gleichzeitig animieren zu können. Gut 400 MB Skelettanimationen entstanden dabei. Sie werden in späteren Projekten und Einsätzen von Ghost verwendet.
Ghost entstand als Thomas Eberwein als Interactions Designer beim EPFL+ECAL Lab in Lausanne, Switzerland tätig war. Es ist eine Auftragsarbeit für die Ausstellung mit dem Titel “Give Me More” vom EPFL+ECAL Lab in der Eyebeam gallery in NYC im Frühjahr 2013. Die Musik kommt von Freefarm.
© creative application und Thomas Eberwein / Thomas Traum und Tim Gfrerer
http://www.creativeapplications.net
Autor von Creative Applications: Filip Visnjic
Beitrag in Deutsch von Ursula Drees
Rogier van der Heide: Vice President und Chief Design Officer von Phillips Lightning. Sein Metier ist das Licht. Aber nicht nur das. Das wäre einseitig. Wer an die Helligkeit denkt, der beachtet die Dunkelheit ebenso. Wer das Licht gestaltet, weiss dass Spannung und Fokus im Zusammenspiel mit dem Hellen und Dunklen, mit dem Direkten und Indirekten, mit dem Satuierten und Ausgewaschenen, Diffusen, mit dem warmen und kalten Licht entsteht.
Zum TED Talk.
Rogier van der Heide ist in seiner Funktion als Chief Design Officer bei Philipps Lightning in einer aussergewöhnlichen Position. Bis dahin kenne ich kein grosses Unternehmen das überhaupt die Position des Chief Design Officers kennt, denn die Chefs sind eher die Chief Technical Officers, Chief Executive Officers, Chief Financial Officers, aber selten die der Gestalt- und Formfindung von Licht. Allein schon deshalb sollte man sich sein Werk anschauen. Hier bei TED in Amsterdam spricht er über die Besonderheit und Notwendigkeit Licht und Dunkelheit herzustellen. Er ist ein geübter Sprecher. Seine Lässigkeit, Souveränität verbunden mit einer charmanten Bescheidenheit zieht den Zuhörer in den Bann. Ich habe ihn auf dem Szenografie Festival in Stuttgart im November 2012 gehört. Dort standen ihm 45 Minuten Redezeit zur Verfügung. Eine schier unglaublich lange Zeit, die es zu füllen gilt. Bei seinem Vortrag gab keine Minute Langeweile oder Ermüdung.
Roger van der Heide arbeitet mit Architekten und Gestaltern oder Visionären zusammen. Grosse Namen hört man da: Renzo Piano, Ben van Berkel, Rem Koolhaas, Zaha Hadid, Michael Graves, Cesar Pelli, Rob Krier.
Hier stelle ich eine Medienfassade vor, die sich mit Bestandarchitektur verbindet. Wer das Gebäude heute sieht, kann sich beim besten Willen die ursprüngliche Architektur nicht vorstellen. Eine karge, sehr in die Jahre gekommene 70iger Jahre Fassade, wie wir sie gerne in Deutschen Kleinstädten bei Gebäuden wie Hertie, Woolworth oder Kaufhof kennen. Nichts für eine Luxus Einkaufsmeile. Dort in Seoul, der Galleria West jedoch lag genau dieser Fall vor. Rogier van der Heide erklärte dass die Besucherzahlen zur Verwunderung der Betreiber nach unten gingen, keiner wollte in die Luxus Geschäfte wie Louis Vuitton oder andere Top Designer gehen und dort Unmengen von Geld für Kleidung, Taschen, Schuhe oder andere Luxusgegenstände lassen. Sagte, seine Verwunderung begründete sich auf die Unkenntnis des Gebäudes, das er später erst zu Gesicht bekam. Dann jedoch wurde einiges klar. Auch ihm, denn er sagte von sich selbst, dass er nicht viel mit Luxusmarken zutun hat. Gucci, Dior, Louis Vuitton, Prada und wie sie alle heissen, sind zwar Begriffe, aber frei von Bedeutung für ihn.
Mit Blick auf das Gebäude jedoch erklärte sich vieles: eben Woolworth, Kaufhof oder Hertie. Es ging darum die Fassade zu wandeln, das Gebäude zu wandeln, das Image zu wandeln. Vielleicht sogar ein Landmark herzustellen. Rogier van der Heide entwickelte zusammen mit den Architekten des UN Studios eine zweite Haut aus gefrosteten Glaskreisen. Tagsüber schimmern sie Perlmuttfarben, abends lassen sich die fast 5000 Glasscheiben mit einzelnen jedem Modul zugeordneten LED’s erleuchten. Daraus entsteht eine Farbenpracht, die ansteuerbar und bespielbar ist. Nur die Kante des Louis Vuitton Stores wurde aus geschlossen, da das Corporate Design dieser Luxusmarke ein bestimmtes und festgelegtes, nicht erweiterbares Design vorgibt. Schwarz weiss, Purität und äusserste Zurückhaltung. Der Kontrast, der durch die opulente Farb- und Lichtwelt mit dem Einschnitt des Louis Vuitton Stores erhöht die Attraktivität.
Das Steuerungsmodul umfasst 15.000 DMX Kanäle und ist wohl eines der elaboriertesten heutzutage. Der erzielte Effekt überstrahlt die Möglichkeiten einer Lichtprojektion bei weitem. Hier ist etwas Neues entstanden. Und tatsächlich, dieses vorher so unbeschreiblich langweilige Gebäude ist zu einer Attraktion geworden. Leute lassen sich davor fotografieren. Man staunt über die langsamen, subtilen Farbwechsel, die Bewegung an sich und macht Videos zum Andenken. Eingekauft wird auch wieder. Dass eine bespielbare Fassade auch für schnöde Werbung verwendet wird, kann auch ein Rogier van der Heide nicht verhindern. Aber so sieht sie gross, bunt und lebendig aus. Und wenn die tatsächliche Qualität der Fassade ausgeschöpft wird, sieht alles ein Kunstwerk aus.
Photos: Christian Richters und Rogier van der Heide
Architekten: UNStudio
Media Fassaden Konzept: UNStudio und Rogier van der Heide
Lighting Design: Rogier van der Heide
Arup Project Team: Rogier van der Heide, Simone Collon, Bob van der Klaauw
Product design: Rogier van der Heide und Tommy Voeten
Lighting control software: Rogier van der Heide