Category Archives: Kunst

Auf eine Sockel liegt es da. Unbeholfen, hilflos, mit grossen Augen und feuchten Lippen, babyhaft, weich, eine Kreatur aus Maulwurf, Schweinchen mit etwas Menschlichem. Himmelfahrtsnase, Fingerchen, die liegen wie Flossen oder Schaufeln schlaf, unbrauchbar neben dem Körper. Schlappöhrchen, fast überall nackt nur auf dem Rücken dünne blonde Haare. Ein Lächeln im Gesicht. Eine merkwürdige Gestalt, halb abstossend, halb anziehend. Wie fühlt sich dieses Tierchen, diese Kreatur? Es sieht so verletzlich aus.
Das Team von Patricia Piccinini hat diese Kreatur geschaffen. Mit Fieberglas, Silikon und menschlichem Haar.
Patricia Piccinini wurde 1965 in Sierra Leone geboren und lebt in Australien. Sie macht Arbeiten von Cyborgs, Haustiercyborgs. Eine Mischung aus Technologie und Organischem, aus phantastischen Gebilden und nachvollziehbarer Realität. „The Listender“ ruft, Abscheu und Faszination beim Betrachter hervor. Das Tier erscheint so echt und so lebendig. Aber gerade dieser Umstand ekelt. Wie fühlt sich sowas. Will es gelobt werden? Werden wir zukünftig mit diesen Fragen konfrontiert, wenn erste Humanroboter unser Leben ergänzen. Wie sehen die wohl aus?
Ab dem 14. Januar 2015 startet die Einreichphase zum diesjährigen Prix Ars Electronica und läuft bis einschließlich 6. März 2015.
Beim Prix Ars Electronica 2015 werden folgende Kategorien augeschrieben: Computer Animation / Film / VFX, Digital Musics & Sound Art, Hybrid Art, u19 – CREATE YOUR WORLD, Visionary Pioneers of Media Art sowie der [the next idea] voestalpine Art & Technology Grant. Den GewinnerInnen winken die begehrten Goldenen Nicas, Preisgelder in der Höhe von bis zu 10.000 Euro je Kategorie und der Auftritt beim renommierten Ars Electronica Festival in Linz. Informationen zum Einreichen und Nominieren von künstlerischen Projekten steht unter www.aec.at/prix zur Verfügung. Interviews mit JurorInnen sowie KünstlerInnen und weitere Stories findet man auf dem Ars Electronica Blog.
Details unter http://www.aec.at/prix/de/einreichdetails/

Eine Figur. Sie geht und geht und geht und geht. Endlos, im gleichen Takt, stolpert nicht, zögert nicht, schreitet voran. Dabei verändert sich die Form. Von geometrischen zu organischen Formen von Partikeln zu festen Bestanteilen, alles in Bewegung, immer ohne Unterlass. Mittelachsial im Bild zentriert, weiss auf weiss, nur eine virtueller Lichteinfluss lässt die Konturen sichtbar werden. Es geht um die Architektur der Städte, das sich stetige Wandeln von einer Epoche zur nächsten, von stilistischen Träumen und Vorstellungen zu neuen Ideen.
Hier ein Video. Vom Soundtrack kann gar nicht genug gehört werden.

Die Installation von Numen bezieht sich auf das Motto „Raum in Bewegung“ Sven Janke, Christoph Kitzler und Nikola Radeljkovic haben ein überdimensionales Netz in einen mindestens 10 Meter Hohen Raum in OO Kulturquartier, Linz gespannt. Der Besucher betritt das Netz und kann den Raum körperlich und sinnlich erfahren. Er hangelt sich von Netzteil zu Netzteil, geht über luftige Höhen, wackelt, schwankt und alles ist ziemlich unsicher. Man kann bis zum 3. Stock klettern, also ziemlich weit nach oben kommen. Die Perspektiven ändern sich. Ein aufregendes Erlebnis. Einfach und direkt beim Körper.

Der Aufbau im Ars Electronica Future Lab wurde im Zukunftsforschungs-Lab Miraikan des japanischen Nationalmuseums geschaffen. Es sind unzählige LED Paneele, sie werden von einer Malsoftware angesteuert. Die Software kann Farb, Form und Überlagerung auf einer Zeitschiene abbilden. Der Aufbau selbst kann auch zum Performanceort werden. Dann wird nicht nur die Bespieglung interaktiv sondern der Aufbau. Die Module lassen sich verschieben und bieten kreativen Spielraum für nicht nur einen oder zwei sondern für eine Vielzahl von Besuchern.
….Die Software ist einfach zu bedienen, setzt auf leichte Malsoftware auf. Jedoch erschliessen sich die Möglichkeiten nur durch Ausprobieren. Anfangs denkt der Besucher, dass Farben und Formen möglich sind, mehr nicht. Aber auch zeitliche Abhandlungen lassen sich gestalten. Die Farben bilden sich im Raum subtil ab, deshalb ist es dekorativer gleich in die Kardinalfarbwelt einzutauchen.
Photos und Beitrag von Ursula Drees