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The Listener von Patricia Piccinini

Auf eine Sockel liegt es da. Unbeholfen, hilflos, mit grossen Augen und feuchten Lippen, babyhaft, weich, eine Kreatur aus Maulwurf, Schweinchen mit etwas Menschlichem. Himmelfahrtsnase, Fingerchen, die liegen wie Flossen oder Schaufeln schlaf, unbrauchbar neben dem Körper. Schlappöhrchen, fast überall nackt nur auf dem Rücken dünne blonde Haare. Ein Lächeln im Gesicht.  Eine merkwürdige Gestalt, halb abstossend, halb anziehend. Wie fühlt sich dieses Tierchen, diese Kreatur? Es sieht so verletzlich aus.

Das Team von Patricia Piccinini hat diese Kreatur geschaffen.  Mit Fieberglas, Silikon und menschlichem Haar.

Patricia Piccinini wurde 1965 in Sierra Leone geboren und  lebt in Australien. Sie macht Arbeiten von Cyborgs, Haustiercyborgs. Eine Mischung aus Technologie und Organischem, aus phantastischen Gebilden und nachvollziehbarer Realität. „The Listender“ ruft, Abscheu und Faszination beim Betrachter hervor. Das Tier erscheint so echt und so lebendig. Aber gerade dieser Umstand ekelt.  Wie fühlt sich sowas. Will es gelobt werden? Werden wir zukünftig mit diesen Fragen konfrontiert, wenn erste Humanroboter unser Leben ergänzen. Wie sehen die wohl aus?

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