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Techtile toolkit von Yasuaki Kakehi, Masashi Nakatani, Kouta Minamizawa, Soichiro Mihara

TECHTILE spricht den Tastsinn an. Wie intensiv fühlen wir Bewegung und Veränderungen von Objekten? Wasser einfüllen, Aufprall eines Balls, Rotationen von Inhalten? Es geht um alltägliche Berührungen.  Mit diesem Experiment wird das Bewusstsein auf  ebendiese taktile Feinheit gelenkt. Im ersten Experiment sieht man auf einem iPad einen Plastikbecher, in dem Wasser gefühlt wird. Zeitgleich hält der Besucher geno so einen leeren Plastikbecher in der Hand, fühlt aber genau die Veränderung wenn Wasser eingefüllt wird.

Ein zweites Experiment mit der gleichen Technik demonstriert wie sich der Aufschlag eines Squashballs auf einen Schläger anfühlt. Auf dem Ipad passiert die Aktion, wir halten den Schläger und fühlen die Ballberührung.

Beim dritten Experiment halten wir zwei Plastikbecher in der hand. In einem befinden sich 2 Murmeln, der andere ist leer. Mit dem Murmel gefüllten bewegen wir uns, rotieren, lassen die Murmeln hüpfen oder kreiseln. Die Bewegung fühlen wir in dem anderen leeren Becher.

Fotos © Ursula Drees

Die Arbeit entstand im 1. Quartal des NTT Communication Centers (ICC) , OPEN Space, The Research & Development Corner, Yauaki Kakehi Labratory der Keio Universität und ist Teil einer Präsentation von Arbeiten gleichen Themas. Das Motto lautet: HABILITATE, The UNusual.

Touchy von Eric Siu

Touchy ist eine Kamera getragen auf dem Kopf, die den Träger erblinden lässt. Mit einer touchsensitive Blinkikugel jedoch in den Händen anderer Menschen öffnen sich die Shutter und  der Touchyträger erblickt die Welt. Nicht nur das, der Helm ist mit einer Kamera versehen, die nimmt das Gegenüber auf, ein touch-snap.

Eric Siu hat Touchy als soziales Vermittlungsinstrument in Zeiten digitaler Isolation mit mobilden Endgeräten entwickelt. Nur mit Hilfe Fremder kann er sehen. Touchy unterstützt Beerührungen, Begegnungen und Kommunikation in der  Wirklichkeit. Ganz analog, ehrlich und direkt. Nicht nur ein Like irgendwo, sondern ein Touch-Snap,  eine Fotografie vor Ort von lachenden Menschen, ganz hier im Jetzt.


iPhone Quick Draw System von Shota Mori (JP)

Shota Mori hat mit diesem Apparat in der Tradition der Bösewichte der James Bondfilme auf der Ars Electronica eine Honorary Mention erhalten. Ganz speziell bezieht sich der Künstler auf Taxi Driver. Das Scharnier am Bein oder Arm befestigt katapultiert ein iPhone blitzschnell in die Hand und augenblicklich wird jedes Telefonat angenommen, ohne Verzögerung, immer und schneller als man schauen kann. Kein Messer, keine Waffe, nein mein Device.

Die folgenden Portraitphotos sind von Shota Mori.
Sie sind Teil der Performance. In einem Selbst hergestellten rosa Abreisskalender sind eine Vielzahl babyblauer Umschläge. In jedem befindet sich dann ein Bild des Künstlers, entweder in Action in der rauen Welt oder heroisiert als sportliches Sexsymbol.

Zur Demonstration hat der Künstler ein Video und verschiedene Fotoserien mit sich als Hauptdarsteller hergestellt. Szenen des Alltags werden exemplarisch gezeigt: In der Wildnis, in der Wohnumgebung, mit Schwung aus der Deckung kommend, über unebende Oberflächen rollend oder als glamoröser Held in rotem Trainingsanzug, stets mit konzentriert kontrollierter Miene.

Mein neuer Held. Ich bin Fan.

Dokumentationsphotos von Ursula Drees
Er hat sein eigenes Geld entwickelt. Und auf der Ars Electronica in einem Regal seine Erfindungen ausgestellt. Man darf sie anfassen. Und erhält szenische Anwenderzeichnungen als Manual dazu.

Urania von Martina Mezak


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Im Ars Electronica Center befindet sich die Ausstellung Device Art. Interfaceentwicklungen mit lustigem unterhaltsamen Potential. Urania ist eine Matraze auf dem Boden, Kissen und einer vielleicht 2x3m Projektionfläche überkopf. Dort sieht man den Himmel : blau, strahlend, himmelblau.

Wer sich hinlegt kann mit einem Plastikrohr, im Inneren eine bluetooth Maus zur Impulsübertragung an die Software, Wolken blasen. Wie Frau Holle. Langes Blasen und die Wolken werden gross, dick, weiss behäbig, kurzes Blasen: Schäfchen am Himmel. Die Übertragung findet sofort statt, kein Warten oder Fragen nach dem Effekt des Tuns. Da kommt man aus der Puste.

Photos von Ursula Drees auf der Ars Electronica

SONIC Robots von Moritz Simon Geist

Woran fehlt es in der elektronischen Musik noch? Es fehlen Roboter. Und so kommt es zum Nachbau des Drumcomputers TR-808 der in den 80iger Jahren so wichtig für Musiker war.

Überdimensioniet aus Holz nachgebaut bedient der Musiker eine Musikapplikation.

Das Interface ist leicht zu verstehen, die Icons sind Übertragungen der Musikinstrumente. Jedes einzelne Instrument wird in einem Kasten abgebildet und im Nachbau als wirkliches Instrument gesteuert.

Eine rythmische Spur, Tasten also, werden angewählt, der Ton abgespielt. Alles ist leicht, einfach und verständlich. Ein Spassmacher, der nach 2 maligem Experimentieren zum Ernst wird. Denn eine gute Rythmikkomposition muss doch möglich sein? Hin und Her Probieren also. Die Zeit vergeht und ziemlich schnell beschäftigt man sich mit der Sache. So solls sein. Spass, Spannung, Spiel.

photographien von Ursula Drees