Category Archives: Animation
©Shohei Fujimoto und Creative Applications Network
Diese Installation wurde von Shohei Fujimoto für die BankArt Gallery in Japan zwischen dem 06 bis10 Feb 2013 gemacht. Dieses Werk beschäftigt sich mit input und output durch Laserlicht und rotierenden Spiegeln. Ein weisser Laser, 40 Stepper Motoren und 40 Spiegel wurden so angeordnet dass sie einander unendlich reflektieren und die Lichtstrahlen zu einem Kaleidoskop von Licht wird.
©Shohei Fujimoto und Creative Applications Network
The transitions therein, the value entered for the element group based on certain rules is increased or decreased. Elements one by one is a medium for receiving the value given to the elements of the other value being held. Transition value is input, decrease is repeated continuously quietly inside the element group, value was generated therein transitions as newly output from the inside to the outside, it may be a new input. Value that was born in a state of input, is allowed to collapse the relationship of output, was the coexistence of both do not ambiguous presence. (translated from Japanese) Shohei Fujimoto
©Shohei Fujimoto und Creative Applications NetworkBeitrag von Ursula Drees
©Daniel Rozin_DEZEEN_Weave Mirror
Mechanical Mirrors von Daniel Rozin: Mit Alltagsobjekten stellt er Spiegelbilder her. Daniel Rozin ist kein Newcomer. In seinen interaktiven Installationen werden Motoren und Senoren verwendet um Objekte zu spiegelartigen Flächen zu machen. Wer sich vor diese Installationen stellt, wird entsprechend abgebildet. Alle möglichen Gegenstände werden gesammelt, zusammengefügt und mechanisch betrieben. Kleine Plastikstreifen, alte DVD’s, Holzstöpsel, -Stifte oder Zapfen. Rozin fügt sie zu Bildern zusammen, mit und ohne Rahmen. Hinter jedem Objekt oder Bild befinden sich versteckte Kameras die real time die gesehenen Daten an einen Rechner vermitteln, der konvertiert das Signal-Bild in einen 830 byte Video Signal. Selbstgeschriebenen Software schickt an jeden Motor entsprechende Signale und die kleinen Module richten sich aus. Das Resultat ist ein Spiegelbild einer Person oder eines Objekts.
©Daniel Rozin_DEZEEN_Peg Mirror
„The mechanical mirrors are made of various materials but share the same behaviour and interaction,“ so Rozin. „Any person standing in front of one of these pieces is instantly reflected on its surface.“
Ich habe schon das ein oder andere Spiegelbildwerk gesehen und live erzeugt. Die kleinen Motoren arbeiten, summen und knacken, bis die richtige Position erreicht ist. Dann entsteht das Bild, entweder rudimentär, wie in alten Pixelzeiten oder abstrahiert. Spannend wie die Motoren entsprechende Reflexionswinkel einnehmen um Hell- Dunkel produzieren. Es ist belebt.
Seine aktuelle Arbeit, „Angles Mirror“ besteht aus 465 Plastikspeichen in einem Dreieck.
©Daniel Rozin_DEZEEN_Angles Mirror
Beitrag von Ursula Drees
Tarik Abdel-Gawad, Creative & Technical Director und Bradley G Munkowitz, Design Director: BOX. Photo©Bot&Dolly
Bot & Dolly’s ist eine Agentur für Design und Technik, in San Francisco. Sie haben ein Faible für Technik und Bewegung, Projektion und Illusion. Wer hat das nicht? Mit der Installation BOX haben sie 2 KUKA Industrieroboter, bewegte rechteckige Wände und einen Projektor als Grundlagenmaterial verwendet. Darauf werden CG’s projiziert. Einfache visuelle Täuschungen wie wir sie vom Projektions Mapping kennen. Licht und Schatten Spiele, mit eckigen und runden Formen. Sie treten scheinbar heraus, werden zurück gedrückt, hinterlassen Abdrücke, formen Wege und Tunnel und ausgestellte architektonische Formen. Ein zweiter Projektor ist auf den Boden gerichtet und alles zusammen wird durch einen Schauspieler vervollständigt. Der scheint die von den Industrierobotern bewegte Wände zu tragen, heben, schieben oder drücken. Seine Bewegungen spiegeln die Projizierten Formen in den Wänden wieder. Spielerisch, leichtfüssig, elegant und gleitend. Das wiederum wird mit einer 4 K Kamera, die wiederum auf einen 3 KUKA Roboter angebracht ist aufgenommen. Der ist mit den anderen Robotern synchronisiert. Ein grossartiges Schauspiel. Illusion auf der höchsten Stufe. Es ist eine künstlerische als auch technische Ansage.
Tarik Abdel-Gawad, Creative & Technical Director und Bradley G Munkowitz, Design Director: BOX. Photo©Bot&Dolly
mehr auf http://www.engadget.com/2013/09/24/bot-and-dolly-box/
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Beitrag von ursula drees
©URBAN SCREEN_ Searchlight, Studie zum Moving Head Projektor und Projektions Mapping
URBAN SCREEN zeigt in diesem Dokumentationsvideo eine experimentale Studie zu Projektionen mit einem Moving Head Projektor. Der Ursprungsraum, eine Fabrikhalle ist in erster Linie gross und zeigt die üblichen baulichen Identifikationselemente einer Industrie genutzten Halle: rechteckige Balkenverkleidungen, Holzboden oder Beton, Kargheit, statische Säulen und sonst nicht viel, bis auf Türen oder Fenster. Die sind aber abgedunkelt deshalb sieht man sie nicht sofort.
Die Studie, so URBAN SCREEN, hatte vor allem den Charakter einer technischen Auseinandersetzung. Es ging in erster Linie darum, einen Moving Head Projektor in ein Projektions Mapping Set Up einzubinden. Narratives Potential, Inhalte oder ähnliches spielen noch keine Rolle. Es soll herausgefunden werden, wie so was geht und was dabei raus kommt. Der Rest kann später hinzu kommen.
©URBAN SCREEN_ Searchlight, Studie zum Moving Head Projektor und Projektions Mapping
Und kommt etwas dabei heraus? Die Erkenntnis dass tatsächlich erzählt werden kann, dass andere Geschichten und Gefühle transportiert werden und alles durch die technische Herangehensweise. URBAN SCREEN, darauf brauchen wir wahrscheinlich nicht besonders lange zu warten, wird bei der nächsten Gelegenheit die Technik einsetzen, dann aber mit allem was noch dazu gehört. Wir sind gespannt, denn die Resultate sind schon bei der Spielerei und bei Experiment vielversprechend.
©URBAN SCREEN_ Searchlight, Studie zum Moving Head Projektor und Projektions Mapping
Hier die Specs:
Production: January 2013 – May 2013
Project Manager: Till Botterweck, Thorsten Bauer
Art Director: Till Botterweck, Julian Hoelscher, Max Negrelli
3D Designer: Peter Pflug, Moritz Horn
Producer: Manuel Engels
Media Engineer: Tobias Wursthorn (im-en.com)
Documentation Director: Till Botterweck, Thorsten Bauer
On-Site Camera: Max Negrelli, Moritz Horn
Edit: Max Negrelli
Music: Jonas Wiese (jonas-wiese.de)
Moving Head Projector support: Publitec (publitec.tv)
3D Scan support: Leica Geosystems (leica-geosystems.de)
Media-Engine support: WINGS VIOSO (avstumpfl.com)
©av@ar von Manfred Borsch, interaktive Installation mit Gestenerkennung
Wir stellen die Diplomarbeit von Manfred Borsch, videograph, mit dem Titel „av@ar“ vor. Sie entstand am Institut Für Musik Und Medien. Herr Borsch hat nach der ersten Sicht freundlicherweise in einem online Interview Hintergrundfragen beantwortet. Mit diesem Wissen steigt der Genuss am Werk. es ist poetisch und hintergründig. Hintergründig weil die Interaktion sowohl aktiv als auch inhaltlich erarbeitet wird. Wer nicht genau hinschaut kann die Tiefe des Werks übersehen. Und das wäre schade.
UD: „Wie wird die Gestenerkennung gemacht? Haben sie Kinects eingesetzt? Wird Mimik abgenommen? Wenn ja, wie haben sie das technisch gelöst?“
MB: Die Gestenerkennung ist wie von Ihnen richtig vermutet mit einer Kinect, OpenNI mit NITE Middleware und der Programmierungsumgebung Max/MSP/Jiitter realisiert worden. Die Mimik wird nicht durch die Kamera aufgenommen, trägt jedoch thematisch zum geschlossenen Kreislauf der Installation bei.
Als Avatar wurde ein Mensch (und eben nicht eine digitale Form, wie beispielsweise eine Pixelansammlungen) gewählt, da durch Spiegelneuronen die Bindung zwischen BesucherIn und Abbild erhöht wird. Hierzu zählt auch das (teils unbewusste) Nachahmen von Emotionen mit der Gesichtsmuskulatur. Da alle Auswirkungen des Handelns in der Installation erforscht werden sollen, es also keine Spielanleitung o.ä. gibt, ist den InterakteurInnen zu Beginn nicht bekannt, ob sie auch mit ihrer Mimik einen Einfluss auf das Geschehen haben.
Diese Abhängigkeiten können im geschlossenen Kreislauf erkundet werden, was sich auf die Wechselseitigkeit von Körper (Interface) und Emotionen (audiovisuelle Reaktionen) gründet.
Bekannt ist die Richtung, dass Emotionen erlebt werden und sich daraufhin das Körperliche verändert, beispielsweise in der Gesichtsmuskulatur, die sich zu einem Lachen hin verzieht. Dies beschreibt beispielsweise Paul Ekman mit dem Facial Action Coding System. Andersherum zeigt die Kognitionswissenschaft im Forschungszweig Embodiment, dass Gefühle auch nach der körperlichen Regung erzeugt werden können. Ein bekanntest Beispiel hierzu ist der quer in den Mund genommene Bleistift, der zur Anspannung von Muskeln im Gesicht führt, die eigentlich zum Lächeln benutzt werden. Forschungen haben ergeben, dass ein solcher, emotional unbewusster, äußerer Einfluss zu deutlich positiveren Bewertungen von Situationen führt, als bei der neutralen Vergleichsgruppe.
©av@ar von Manfred Borsch, interaktive Installation mit Gestenerkennung
Generell steht in der Installation die Frage der Kontrolle, der Auswirkung, im Mittelpunkt. Was kann ich direkt kontrollieren? Wo erlebe ich Kontrollverlust? (zufällige Fehler zur Kontrollminderung sind vorhanden.) Und in wieweit werde ich kontrolliert/geleitet, also wonach richte ich mein Handeln aus. Diese durch die Überlagerung der Rezeptions- und Handlungsebene sehr individuelle Erfahrung kann zur Reflexion über eigene Handlungsziele führen. Beispielsweise kann ich erlernte Körperhaltungen wiederholen, um dem umherstehenden Publikum zu zeigen, dass ich Kontrolle ausübe, ich kann mich auf die Suche nach neuen Bildern und Tönen machen, ich kann die Synchronität der Bilder und der Musik in den Mittelpunkt stellen (VJing) oder mich zu der Musik bewegen, die ich durch meine Bewegung selber schaffe.
UD: Wie viele Reaktionen des medialen Ichs wurden vorproduziert?
MB: Es gibt 16 Einzelemotionen, die in vier Gruppen, den sogenannten Basisemotionen unterteilt sind. Mehr dazu unten… 🙂
Mit dem Überbegriff der Basisemotion versehen, werden die Emotionen wie folgt gruppiert:
Angst, Neid, Scham, Trauer: negative Emotion, passives Verhalten
Freude, Bewunderung, Stolz, Glück: positive Emotion, aktives Verhalten
Liebe, Mitleid, Dankbarkeit, Hoffnung: positive Emotion, passives Verhalten
Hass, Verachtung, Ärger, Verzweiflung: negative Emotion, aktives Verhalten.
©av@ar von Manfred Borsch, interaktive Installation mit Gestenerkennung
UD: Gibt es eine Relation zwischen den Einstellungsgrössen und den Besucheraktivitäten. Wann wird eine Detail oder Gross Einstellung genommen wann Halbtotale oder Totale?
MB: Es gibt eine mögliche Raum- und eine Körpererfahrung.
Der Raum kann in seiner Tiefe (Abstand der AkteurInnen zur Leinwand) erforscht werden, worauf sich die mediale Reflexion nach der Proxemik (E.T. Hall) in vier Stufen anpasst. Dies ist eingeteilt in die öffentliche Distanz (> 3m), gesellschaftlich-wirtschaftliche Distanz (1,5-3m), persönliche Distanz (0,5-1,5m) und die intime Distanz (< 0,5m) und wird so auch visuell Abgebildet (tief im Raum, als Spiegelsituation, Portraitdarstellung und Detailaufnahme. Je kleiner der Abstand, desto dezenter die dargestellte Emotion). Der Raum kann auch im Volumen erfahren werden, ausschlaggebend hierfür ist die durchschnittliche Höhe beider Hände. Hier können die vier Basisemotionen angesprochen werden. (Bsp.: Befinden sich beide Hände über der Kopfhöhe, wird die Basisemotion Angst angesprochen. Befindet sich der Akteur sehr nah vor der Leinwand, erscheint die Detailaufnahme – intime Distanz – des sich aufreißenden Auges). So ist der Raum mit vier Basisemtionen komplett abgedeckt.
Darüber hinaus können die weiteren 12 (Sekundär-)Emotionen durch bestimmte Körperhaltungen angetriggert werden. Hierbei muss erforscht werden, welche Körperhaltung zu welcher audiovisuellen Reaktion führt. (Bsp.: Beide Hände auf die Hüften gestützt, Oberkörper aufrecht -> Emotion Stolz). Auch diese Sekundäremotionen sind auf den vier verschiedenen Distanzebenen darstellbar, sodass es insgesamt (16×4) 64 vorproduzierte visuelle Reaktionen gibt.
©av@ar von Manfred Borsch, interaktive Installation mit Gestenerkennung
UD: Reagiert die Musik auch?
MB: Die Musik reagiert ebenso auf das Handeln der AkteurInnen, entzieht sich jedoch zum Teil durch Statistiken. Die Komposition unterteilt sich in vier Ebenen, die stets zusammen erklingen, und sich auf die vier deutschen Begriffe zur Emotion gründen. (Affekt, Gefühl, Emotion und Stimmung: je kürzer die Emotion, desto Objektbezogener. Ein Affekt (sehr kurz) ist somit sehr objektbezogen.) Die oberste musikalische Ebene (Affekt-Ebene) ist direkt an das Bild gekoppelt und kann zu jedem Zeitpunkt angespielt werden. Sie verton sehr genau alle 64 dargestellten Bilder. Die darunter liegende Gefühlsebene ist doppelt so lang (zwei Takte), berechnet sich aus dem Durchschnitt der zuvor angetriggerten Affekten und stellt die 16 Emotionen dar. Ebene drei (Emotionsebene) ist wiederum länger (vier Takte), wird aus dem Durchschnitt der angespielten Affekten berechnet und vertont die vier Emotionsgruppen (s.o.). Die längste Ebene (Stimmungsebene) unterscheidet nur noch zwischen positiv-annähernd und negativ-ablehnend (der emotionalen Grundtendenzen Neugeborener nach) und ergibt sich aus den Handlungen der letzten acht Takten (ca. 26 Sekunden).
Die musikalische Komposition (Tonart, Rhythmus, Melodie,..) bezieht sich hierbei auf die Affektenlehre des Barock, ein Regelwerk, dass sehr klare Vorgaben zur Vertonung von Emotionen vorsah, sich also sehr gut in den Grundcharakter der Installation einfügt, in der etwas sehr Menschliches wie Emotionen radikal in Gruppen einsortiert, systematisiert und damit abrufbar gemacht wird.
Ich bedanke mich für die inhaltsvollen und Erkenntnis unterstützenden Antworten!