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Ars Electronica 2017: IGNIS AER AQUA TERRA von Yuima Nakazato

Feuer, Wind Wasser Erde, die vier Elemente. Sie bilden die Grundlage der Vielfalt aller Stoffe. So zumindest war die Vermutung noch vor einigen Hunderten von Jahren. Die Naturwissenschaften haben diese Vorstellung erweitert. Aber die Idee durch eine Kombination einen unendliche Vielfalt zu schaffen, brachte Yuima Nakazato zu einer Modekollektion. Sie wird mit modernen Technologien hergestellt. Kleidung wird nicht mehr genäht, sie wird assembelt. Sie ist wie in der Autoindustrie. Es werden Bauteile hergestellt, diese wiederum mit einer unendlichen Vielzahl vom Möglichkeiten vermischt und viele verschiedene Mobile aus immer den gleichen Bauteilen werden hergestellt. Farbe, Grösse, Form, Schnittigkeit, Ausstattung, alles ist der Idee eines Menschen angepasst. Dafür sogen die vielfältigen Ausstattungslinien und Konfigurationen. Und dahin wird die Mode gehen. Jeder Mensch sein eigenes Design. Das praktiziert Adidas und andere Sportschuhehersteller. Das ist der Weg der Zukunft. Ob die Mode dadurch egalisiert wird oder nicht, kann noch nicht gesagt werden. Vielmehr geht es um die Zuneigung der Träger zu ihrem ureigensten Entwurf. Wo dieser dann hergestellt wird, ist nicht relevant.Wenn nicht mehr genährt wird, dann wird nicht mehr entworfen, nicht mehr gestaltet. Dann gibt es nur noch Modelkollektionsvorlagen aber keine Kollektionen mehr. Ob es dann auch einen Gebrauchtkleiderhandel gibt. Oder Vorführkleidungsstücke, die nach einem Monat tragen zwar als neu gelten aber etwas kostengünstiger zu haben sind. Es wird dann mit allem was gut und teuer gearbeitet. Die Modemodule können aus Silber, aus Gold sein. Sie können wahre Juwelen werden oder auch nicht. Vielleicht gibt es eine Wiederverwertung von abgelegten Modulkleidern. Die werden neu aufgearbeitet und wieder in die Modulpalette eingearbeitet. Vielleicht gibt es einen Kleiderschrottmarkt an dem sie die Armen bedienen? Und eigentlich gibt es alles das schon.

Bildergalerie:

Wenn ein Blick auf die Art der Mode geworfen wird, dann sehen wir Gustav Klimt vor uns. Fin de Siecle. Üppig, glamourös, farbenfroh. Die Mode sieht aus wie die Schuppen einer Schlange oder eines Chamäleons.

STARTS Prize 2017 Honorary Mention.

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