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Der Aufbau im Ars Electronica Future Lab wurde im Zukunftsforschungs-Lab Miraikan des japanischen Nationalmuseums geschaffen. Es sind unzählige LED Paneele, sie werden von einer Malsoftware angesteuert. Die Software kann Farb, Form und Überlagerung auf einer Zeitschiene abbilden. Der Aufbau selbst kann auch zum Performanceort werden. Dann wird nicht nur die Bespieglung interaktiv sondern der Aufbau. Die Module lassen sich verschieben und bieten kreativen Spielraum für nicht nur einen oder zwei sondern für eine Vielzahl von Besuchern.
….Die Software ist einfach zu bedienen, setzt auf leichte Malsoftware auf. Jedoch erschliessen sich die Möglichkeiten nur durch Ausprobieren. Anfangs denkt der Besucher, dass Farben und Formen möglich sind, mehr nicht. Aber auch zeitliche Abhandlungen lassen sich gestalten. Die Farben bilden sich im Raum subtil ab, deshalb ist es dekorativer gleich in die Kardinalfarbwelt einzutauchen.
Photos und Beitrag von Ursula Drees
©UVA
2013 wurde Sou Fujimoto, Architekt mit der temporären Installation des Raums rund um die Serpentine Gallery, London beauftragt. Es entstand ein aus 20 mm Stäben bestehender Pavillon. Das Konstrukt ist leichtfüssig und dicht, sieht aus wie eine Wolke.
Das Objekt ist riesig, mehr als 350 qm wurden verbaut und dieses fliesende, transparente Gebilde strukturiert die Landschaft um die Galerie. Wenngleich ein Überschauen unmöglich ist, so begibt man sich durch den Wald der Stäbe, wird nicht bedrängt durch versperrte Blicke, vielmehr eröffnen sich Gedanken über Komplexität und Transparenz, Schwere, Dichte und Anziehung.
©UVA
United Visual Artists(VA) haben die Stäbe mit LED Lichtstreifen ausgestattet und diese werden nach festgelegten Rhythmen und Zyklen illuminiert. Es ist eine Performance, Interaktion mit den Besuchern findet nicht statt. Was, mit Verlaub, nicht notwenig ist, denn die Rückkopplung der Menge der Durchschreitenden und das Nachvollziehen der Reaktion ist schwerlich möglich.
©UVA
Die Lichter bringen ein System in den Bau. Und diesem System will der Besucher nachspüren, will herausfinden, wie die komplexe Architektur Verdichtungen oder Dunkelheiten aufspürt. Die Architektur atmet, der Besucher schreitet hindurch. Die Lichter wandern schnell, sie demonstrieren und konstruieren geometrische Gebilde.
©UVA
Die LED Streifen wurden mit Magneten an die Stahlkonstruktion angebracht. Ausserdem werden Donner, Brummen, Summen, Tonflimmern oder andere Geräusche dieser Art eingespielt. Alles erinnert an Hochspannungswerke, Elektrizität und Energie.
©DEZEEN
Das Spielfeld des Balketballfelds besteht vollständig aus LED Modulen. Es befindet sich in Shanghai und wurde zu Trainingszwecken mit dem Basketballspieler Kobel Bryant gebaut. Er wird junge Chinesische Athleten bis zum Nike World Basketball Festival in Barcelona in diesem September trainieren und konkurrenzfähig machen. NIKE hat die Installation massgeblich initiiert, alles für die NIKE Aktion Nike RISE, sie befindet sich im House of Mamba in Shanghai.
Das Spielfeld tracked die Spielbewegungen durch auf der Oberfläche installierte Bewegungsmelder/-sensoren. Natürlich lässt siech die Spielfläche mit Daten aller Art bespielen. Er kann Spielzuganleitungen, Manöver anzeigen oder rekonstruieren, kann individuelle Bewegungen aufzeigen, korrigieren und entsprechende Massnahmen anzeigen.
©DEZEEN
©DEZEEN
Es lassen sich vom Lehrer Taktiken und Strategien aufzeigen, und ganz klar, wenn es zum Spiel kommt, ist es eine Werbefläche in den Pausen. Egal was die LED Module lassen sich ansteuern und bilden Farben, Videos, Grafiken, Bildet ab. Wann werden Fussbalfelder, Tenniscourts oder Tanzparkette elektronisch?
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©Daniel Michelis
Es geht um ein interaktives Display im öffentlichen Raum. Einerseits beschäftigt sich das Display mit der Bewegung auf dem Bildschirm, andrerseits mit der Interaktion der Passanten. Bis hier ist alles wie immer. Auch der Fragenkatalog in diesem Zusammenhang ist bekannt: Machen interaktive Display im öffentlichen Raum Sinn? Können sie zu Werbezwecken eingesetzt werden? Werden sie vielleicht eher zu städtischen Punkten um anzuhalten und zu spielen? Ohne direkte Werbeaussage? Markieren sie vielleicht später wichtige Areale im Stadtbild? Anders gesagt: werden interaktive Grossdisplays eine weiter reichende Funktion als nur reine Aufmerksamkeitserreger sein? Werden sie vielleicht zu einem Sprachrohr für Gesellschaft, Politik, Bürgerbegehren oder Diskussionsschnittstellen? Mit dieser Installation wurde eine akademische Studie durchgeführt. Es soll die erste dieser Art sein. Wir haben sie der Universität von Anhalt zu verdanken. Umgesetzt hat die Installation die Universität der Künste, die Studie und Idee kam von Daniel Michels. Die Installation bietet unterschiedlichen Stadien der Einbindung an.
©Daniel Michelis
Progression: Wachstum von Blumen. Der Passant lässt mit Bewegung Blumen wachsen.
©Daniel Michelis
Flexibilität mit Bewegung schreiben.
©Daniel Michelis
Luminary: Lichtschweif hinterherziehen. Ein hübscher Effekt.
©Daniel Michelis
Aura: Lichtumrahmung der Silhouette, ein weiterer hübscher Effekt.
Wenn ich die Inhalte beurteile, das was der Passant tatsächlich hervorruft mit seiner Interaktion, wirkt die Installation wenig überraschend. Das bringt nicht zum Denken eher zum Spielen und lachen. Soll nicht schlecht sein, natürlich, aber ist das genug um Interaktion im rahm zu untersuchen? Wenn der Mensch nicht gefordert wird, nicht nur mit Bewegung dann nehme ich an, vergleicht er die Effekte, geniesst sie für den Moment, geht weiter und hat was neben einem recht Netten Erlebnis nichts mitgenommen. wie würde eine Studie ausfallen, wenn nicht nur Bewegung von Passanten untersucht wird, sondern auch der Inhalt? Wie würde gemessen? Verweildauer, allein oder zu mehreren, sinnenhaftes Tun? Schwer zu sagen. Das wird wohl noch kommen in den nächsten Jahren.
©Daniel Michelis
©ICT_HDM_StudioProduktion Event Media
„PsychoPath“
Das Projekt der Studioproduktion Event Media „PsychoPath“ ist eine interaktive, 6 (Breite) x 4 (Höhe) m Kletterwand und gleichzeitig Spiel. Kletterwände werden im Fachjargon Boulderwände genannt. Bouldern ist horizontales Klettern in geringer Höhe, wodurch aufwändige Sicherheitsmaßnahmen entfallen. Eine Boulderwand (engl. Boulder = Felsblock) ist eine künstlich eingerichtete Kletterwand, die ohne Seilsicherung beklettert werden darf.
Das Magazin PLOT berichtet ebenfalls.
Die Geschichte des Spiels „PsychoPath“–Klettere auf dem Pfad zwischen Wahnsinn und Genesung!
Peter ist kurz davor, den Verstand zu verlieren. Seine Neuronen sind Klettersteine und sie infizieren sich. Schnell. Sehr schnell. Die blauen Steine sind gesund, die roten jedoch müssen geheilt werden. Dazu reicht eine Berührung. Aber wird es in der vorgegebenen Zeit möglich sein, alle zu erreichen?
Es gilt in einem festgelegten Zeitraum alle Klettersteine zu berühren, damit sie gesunden. 2 Spieler sind beteiligt. Ein Spieler klettert, der andere gibt Anweisungen. Die hinter der transparenten Kletterwand aufgestellte LED Powerwall zeigt die infizierten und gesundeten Neuronen. Der Kletterer wird durch den Helfer zu den infizierten Steinen geleitet. Ausserdem darf ein Auswechseln der Kletterer durchgeführt werden.
Jeder Kletterstein ist mit einem Touchsensor, mit einem Microcontroller und RGB LED Lichtern ausgestattet. Die Berührungen der Hände und Füsse werden gemessen. Ein Impulssignal wird an ein LED Licht im Kletterstein geschickt. Gleichzeitig werden Daten an eine hinter einer aus Plexiglas gefertigten Kletterwand befindliche eine LED Wand weitergeleitet.
©ICT_HDM_StudioProduktion Event Media
Die Klettersteine sind Einzelanfertigungen. Sie weisen eine Verdrahtung zur Berührungswahrnehmung im Stein auf. Ausserdem befindet sich ein eigen für diese Wand entwickelter Microcontroller in jedem einzelnen Stein. Das Institut für Polymerchemie (IPOC) an der Uni Stuttgart hat uns ihre Labore für den Guss zur Verfügung gestellt.
Die Microcontroller sind für die Datenvermittlung verantwortlich. Felix Hundhausen, Student der Mechatronic der Hochschule Esslingen-Göttingen im Fachbereich Electronic hat uns massgeblich mit der Entwicklung unterstützt. Die Platine wurde geätzt, bestückt, verkabelt und mit einem Programm bespielt.
©ICT_HDM_StudioProduktion Event Media
Ebenso hat das ILEK Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK) der Universität Stuttgart bei der Statik der Wand beraten.
Die interaktiven Klettersteine als auch der Microcontroller sind eigenständige Entwicklungen. Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes angewandte Forschungsprojekte. Genauso verhält es sich mit der Kletterwand als Konzept. Bis jetzt gibt es weltweit keine Kletterwand die als interaktives Spiel funktioniert.
„Für dieses Projekt wurde alles bewegt. Wir haben Kooperationen mit dem Institut für Polymerchemie (IPOC), dem ILEK Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren an der Uni Stuttgart, der Hochschule Esslingen-Göttingen Fachbereich Electronic erwirkt. Ausserdem haben wir interdisziplinär mit den Fachbereichen Medienwirtschaft und Medieninformatik, Game Development, Software Engineering unter der Leitung von Stefan Radicke an der Hochschule der Medien zusammen gearbeitet. Das spricht für die Komplexität und den Anspruch des Projekts“, so Ursula Drees, betreuende Professorin der Produktion
„Die Idee ist aussergewöhnlich! Eine interaktive Kletterwand, die auch gleichzeitig ein Spiel ist, gibt es weltweit noch nicht. Das ist eine Sache. Die Entwicklung der Klettersteine und der Microcontroller als eigenständige angewandte Forschungsprojekte stellt eine andere Sache dar. Das ist herausragend.“
©ICT_HDM_StudioProduktion Event Media