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Tag Archives: LED

sunstrip von The Principals, Lotus Lumina und Pfadpfinderei


©Matthias James Schuller
The Principlas sind die Produktioner, sie vertreten übrigens auch Paul Kalkbrenner, Lotus Lumina haben das Set und Pixel Mapping gemacht, die Inhalte kommen von der Pfadpfinderei.
Für „sunstrip“ haben sich sich zusammen getan. Und eigentlich sind alle 3 Gruppen erwähnenswert. Lotus-Lumina, in Erfurt angesiedelt, sind in der Medien und Licht Steuerung gut, aber wie gesagt, Set Design, Projection Mapping, 3D Visualisierungen und Inhalte erarbeiten sind ganz und gar nicht fremd.

sunstrip mad light from James / lotus-lumina.com on Vimeo.

Die Pfadfinderei machen motion design, konzipieren Events und das mit einem künstlerischen Anspruch. Wie alle von denen. Sie kommen aus Berlin, machen einiges in Clubs aber auch in Kulturstätten wie dem Radialwerk, die sich deutlich aus der Underground Szcene abgesetzt haben und eine modernen Hochkultur mit prägen. Sie haben sowohl Paul Kalkbrenner imPortfolio, haben die Live Tours auf die Bühne gebracht, aber auch MINI und Volvo gehören zu ihren Kunden.


©Matthias James Schuller

©Matthias James Schuller

©Matthias James Schuller
Mit Sunstrip haben sie ein scenografisches mappingprojekt realisiert. Es wird die Möglichkeit der Synchronisation von Lichtleisten und Video ausgetestet. Matthias James Schuller von lotus-lumina kontrolliert mit Hilfe von MadMapper und Module8, 63 Sunstrips Lichter und projizierte Visuals gleichzeitig, synchron. Das ist ziemlich smart.

©Matthias James Schuller

video von Matthias James Schuller auf vimeo eingestellt.
 ©ursula drees Beitrag von Ursula Drees

RGB von carnovsky

© carnovsky und Fotografie Alvise Vivena

Carnovsky steht für ein in Mailand angesiedeltes Künstler Designer Duo: Francesco Rugi und Silvia Quintanilla.

Das Kunstwerk RGB bedeutet ein Bild aus drei Bildern jeweils in einer der Primärfarben gedruckt. Was gesehen wird ist ein Durcheinander von Linien und Formen, alles zusammen eine unübersichtliche, aber in den Bann ziehende Komposition. Denn der Betrachter ahnt, dass das Muster dahinter Klarheit verspricht. Welches Motiv genau gesehen werden könnte bleibt solange verborgen, bis das entsprechende Licht oder wahlweise eine Farbfolie als Filter verwendet, die Ebenen aus denen das Bild gemacht wurde, ordnet und sichtbar macht. Dann erst sieht der Betrachter die Ebenen Rot, Grün oder Blau und entdeckt die Abbildung. Es wird mit UV digital Druck auf lackiertem Holz gearbeitet.

© carnovsky und Fotografie Alvise Vivena

Wenn grossformatige wandfüllende Flächen vorgestellt werden können Fresken oder Methamorphosen entstehen. Eingänge oder Täuschungen öffnen sich dem Blick des Betrachters. In der Regel werden antike Themen behandelt. Erste anatomische Versuche und Bewegungsmomente gehören genauso zum Repertoire wie Wälder und Innenarchitektur, Architekturabbildungen mit Flucht und Zentralperspektive oder Tiere und Jagdszenen, wie man sie von Tapesterien in den Schlössern kennt.

© carnovsky und Fotografie Alvise Vivena

Es geht um die Tiefe der Oberfläche. RGB ist ein langfristiges Projekt, es sind Experimente zwischen Druck- und Lichtfarben.  Die italienische Grafik und Druck Company Graphic Report hat mit den Künstlern dieses Projekt verwirklicht.

© carnovsky und Fotografie Alvise Vivena

Die Photographien stammen vom Alvise Vivena.

Beitrag von Ursula Drees

KRAFTWERK auf dem Festival Vivd Sydney

© Festival Vivd City und Kraftwerk

Sydney liebt deutsche Künstler: Nachdem die preisgekrönte Künstlergruppe URBANSCREEN aus Bremen im letzten Jahr eine atemberaubende 3D-Show auf die Segel des Opernhauses projiziert hat, eröffnet dieses Jahr die deutsche Musiklegende Kraftwerk das Kreativfestival Vivid Sydney.

Kraftwerk, Pioniere der elektronischen Musik, sind Headliner des Kreativfestivals Vivid Sydney 2013. Am 24. Mai eröffnet die Band das Festival aus Licht, Musik und Ideen und spielt im Sydney Opera House. Vivid Sydney ist das größte Festival seiner Art auf der Südhalbkugel und läuft insgesamt 18 Tage lang vom 24. Mai bis 10. Juni.

© Festival Vivd City und Kraftwerk

Die Band wird an acht Abenden mit einer Retrospektive auftreten und präsentiert mit THE CATALOGUE 1 2 3 4 5 6 7 8 fast vierzig Jahre musikalischer und technischer Innovationen, begleitet von neuen Improvisationen, 3D-Projektionen und Animationen. Jede Nacht steht unter dem Motto eines der Kraftwerk-Alben: Autobahn (1974), Radio-Activity (1975), Trans Europe Express (1977), The Man-Machine (1978), Computer World (1981), Techno Pop (1986), The Mix (1991) und Tour de France (2003).

Kraftwerk für Vivid LIVE gewonnen zu haben, besonders nach der phänomenalen Reaktion auf ihre Retrospektive im Museum of Modern Art (MoMA) in New York und der TATE Modern in London ist ein Ding. Der es sich leisten kann sollte sich einen Flug und ein Hotel buchen – diese acht Konzerte werden ein Genuss für Augen und Ohren sein und sind sicher bald ausverkauft“, so Fergus Lindehan, Leiter von Vivid LIVE im Opernhaus von Sydney.

© Festival Vivd City und Kraftwerk

Wer nicht vor Ort dabei sein kann, wird ab Freitag, den 24. Mai aktuell aus Sydney mit Bild- und Videomaterial versorgt. Eine Vorschau bieten die Fotos von Vivid Sydney 2012: http://www.vividsydney.com/media-centre/.

Vivid Sydney findet bereits zum fünften Mal statt. Sie präsentiert sich als erleuchtete Bühne und rückt einige Größen aus Musik, Lichtkunst und der Kreativindustrie für das nationale und internationale Publikum ins Rampenlicht. Veranstalter des Kreativfestivals ist Destination NSW, die Touristik- und Veranstaltungsagentur der lokalen Regierung.

© Festival Vivd City und Kraftwerk

Zahlreiche Lichtkünstler aus Australien und der ganzen Welt hatten sich für Vivid Light 2013 beworben. Im Rahmen von Vivid Ideas finden mehr als 100 Veranstaltungen der Kreativindustrie statt, unter anderen das SPARC International Lighting Event sowie das erste Australian International Design Festival (AIDF). DA kommt ein grosses neues Festival auf. Wenn es nur nicht gerade in Australien wäre.

© Festival Vivd City und Kraftwerk

Ignatius Jones, kreativer Berater des Festivals: „Vivid Sydney wird 2013 nochmal enorm zulegen – an Ausstellungsfläche, Technologie und künstlerischer Darbietung. Noch nie da gewesene, gewaltige Installationen werden gezeigt, das Angebot der Lichtinstallationen wird noch umfangreicher sein und die internationale Beteiligung ist noch stärker geworden. Zudem hatte Vivid Sydney von Anfang an den Anspruch, eine nachhaltige und klimaneutrale Veranstaltung zu sein und verfolgt dieses Prinzip auch weiterhin.“

Vivid Sydney ist eine von fünf charakteristischen Veranstaltungen im NSW Veranstaltungskalender, den Destination NSW im Auftrag der Regierung entwickelt hat. Das Programm für Vivid Sydney 2013 mit allen Veranstaltungen rund um Licht, Musik und Ideen gibt es im März.

Ich danke für die Pressemitteilung von Jenny Gardke von Griffiths Consulting (PR-Agentur für Vivid Sydney in Deutschland)

Beitrag von Ursula Drees

Rogier van der Heide -VP und Chief Design Officer von Philips Lighting


Rogier van der Heide: Vice President und Chief Design Officer von Phillips Lightning. Sein Metier ist das Licht. Aber nicht nur das. Das wäre einseitig. Wer an die Helligkeit denkt, der beachtet die Dunkelheit ebenso. Wer das Licht gestaltet, weiss dass Spannung und Fokus im Zusammenspiel mit dem Hellen und Dunklen, mit dem Direkten und Indirekten, mit dem Satuierten und Ausgewaschenen, Diffusen, mit dem warmen und kalten Licht entsteht.

Zum TED Talk.
Rogier van der Heide ist in seiner Funktion als Chief Design Officer bei Philipps Lightning in einer aussergewöhnlichen Position. Bis dahin kenne ich kein grosses Unternehmen das überhaupt die Position des Chief Design Officers kennt, denn die Chefs sind eher die Chief Technical Officers, Chief Executive Officers, Chief Financial Officers, aber selten die der Gestalt- und Formfindung von Licht. Allein schon deshalb sollte man sich sein Werk anschauen. Hier bei TED in Amsterdam spricht er über die Besonderheit und Notwendigkeit Licht und Dunkelheit herzustellen. Er ist ein geübter Sprecher. Seine Lässigkeit, Souveränität verbunden mit einer charmanten Bescheidenheit zieht den Zuhörer in den Bann. Ich habe ihn auf dem Szenografie Festival in Stuttgart im November 2012 gehört. Dort standen ihm 45 Minuten Redezeit zur Verfügung. Eine schier unglaublich lange Zeit, die es zu füllen gilt. Bei seinem Vortrag gab keine Minute Langeweile oder Ermüdung.

Roger van der Heide arbeitet mit Architekten und Gestaltern oder Visionären zusammen. Grosse Namen hört man da: Renzo Piano, Ben van Berkel, Rem Koolhaas, Zaha Hadid, Michael Graves, Cesar Pelli, Rob Krier.

Hier stelle ich eine Medienfassade vor, die sich mit Bestandarchitektur verbindet. Wer das Gebäude heute sieht, kann sich beim besten Willen die ursprüngliche Architektur nicht vorstellen. Eine karge, sehr in die Jahre gekommene 70iger Jahre Fassade, wie wir sie gerne in Deutschen Kleinstädten bei Gebäuden wie Hertie, Woolworth oder Kaufhof kennen. Nichts für eine Luxus Einkaufsmeile. Dort in Seoul, der Galleria West jedoch lag genau dieser Fall vor. Rogier van der Heide erklärte dass die Besucherzahlen zur Verwunderung der Betreiber nach unten gingen, keiner wollte in die Luxus Geschäfte wie Louis Vuitton oder andere Top Designer gehen und dort Unmengen von Geld für Kleidung, Taschen, Schuhe oder andere Luxusgegenstände lassen. Sagte, seine Verwunderung begründete sich auf die Unkenntnis des Gebäudes, das er später erst zu Gesicht bekam. Dann jedoch wurde einiges klar. Auch ihm, denn er sagte von sich selbst, dass er nicht viel mit Luxusmarken zutun hat. Gucci, Dior, Louis Vuitton, Prada und wie sie alle heissen, sind zwar Begriffe, aber frei von Bedeutung für ihn.



Mit Blick auf das Gebäude jedoch erklärte sich vieles: eben Woolworth, Kaufhof oder Hertie. Es ging darum die Fassade zu wandeln, das Gebäude zu wandeln, das Image zu wandeln. Vielleicht sogar ein Landmark herzustellen. Rogier van der Heide entwickelte zusammen mit den Architekten des UN Studios eine zweite Haut aus gefrosteten Glaskreisen. Tagsüber schimmern sie Perlmuttfarben, abends lassen sich die fast 5000 Glasscheiben mit einzelnen jedem Modul zugeordneten LED’s erleuchten. Daraus entsteht eine Farbenpracht, die ansteuerbar und bespielbar ist. Nur die Kante des Louis Vuitton Stores wurde aus geschlossen, da das Corporate Design dieser Luxusmarke ein bestimmtes und festgelegtes, nicht erweiterbares Design vorgibt. Schwarz weiss, Purität und äusserste Zurückhaltung. Der Kontrast, der durch die opulente Farb- und Lichtwelt mit dem Einschnitt des Louis Vuitton Stores erhöht die Attraktivität.

Das Steuerungsmodul umfasst 15.000 DMX Kanäle und ist wohl eines der elaboriertesten heutzutage. Der erzielte Effekt überstrahlt die Möglichkeiten einer Lichtprojektion bei weitem. Hier ist etwas Neues entstanden. Und tatsächlich, dieses vorher so unbeschreiblich langweilige Gebäude ist zu einer Attraktion geworden. Leute lassen sich davor fotografieren. Man staunt über die langsamen, subtilen Farbwechsel, die Bewegung an sich und macht Videos zum Andenken. Eingekauft wird auch wieder. Dass eine bespielbare Fassade auch für schnöde Werbung verwendet wird, kann auch ein Rogier van der Heide nicht verhindern. Aber so sieht sie gross, bunt und lebendig aus. Und wenn die tatsächliche Qualität der Fassade ausgeschöpft wird, sieht alles ein Kunstwerk aus.

Photos: Christian Richters und Rogier van der Heide
Architekten: UNStudio
Media Fassaden Konzept: UNStudio und Rogier van der Heide
Lighting Design: Rogier van der Heide
Arup Project Team: Rogier van der Heide, Simone Collon, Bob van der Klaauw
Product design: Rogier van der Heide und Tommy Voeten
Lighting control software: Rogier van der Heide

Light Emitting Dudes – LED’s Free running von Frank Sauer


Light Emitting Dudes sind Performer, Artisten, die von Kopf bis Fuß mit LED’s beleuchtet sind. Sie springen, tanzen, laufen und hüpfen durch die Lichter flackernde Stadt von Bangkok. Wir sehen hier Jason Paul, Shaun Wood und Anan Anwar. Einer kommt aus Frankfurt, der andere aus Sydney und der letzte aus Bangkok. Der Regisseur Franz Sauer und die Kostümbildnerin Christina Zahra wurden auch aus Deutschland eingeflogen, damit es zu diesem Video kam. Was wiederum eine erhebliche Herausforderung darstellte. Es gab keine feste Location, kein Script, keine geplanten Stunts, nicht mal einen einzigen getesteten LED Anzug. Nichts. Alles kam auf den Moment an und Hoffnung wurde zum treibenden Moment. Franz Sauer als Regisseur hatte eine Idee im Kopf, wusste wohin es gehen sollte aber eine Sicherheit, dass dieser Akt auch klappt, die hatte er nicht. „All I had was an idea in mind of what I wanted to create.“

Light Emitting Dudes – LED Freerunning from Frank Sauer on Vimeo.

Er hatte aber bereits Erfahrungen mit Jason Paul auf der Art of Motion Freerunning in London gemacht. Und seit der Zeit wollte er noch mal was in dieser Art machen. Aber besser als das bisher gesehene. „I realized that freerunning at night was a barely-touched space where I could do some ground-breaking work, so I began thinking about LED suits as a concept.“ Franz Sauer


Solche Anzüge müssen relativ ansprechend, neuwertig, nicht aufgesetzt und vor allem funktional sein. Schnelle Bewegungen, extreme Streckungen und Krümmungen muss er hergeben, ohne dass weder der Künstler noch die LED’s behindert sind. Das Umgebungslicht sollte auch niedrig sein, die Bildeffekte dadurch deutlich und beeindruckend. Eine Art TRON trifft auf Planet of the Apes. Geld war natürlich nicht vorhanden. Aber das ist eher ein weiterer Motor für mehr Einfallsreichtum.

„Once the suits were ready, and we were tired of playing dress-up in the apartment and scaring the cat, it was time for the team to hit the streets.“ Franz Sauer

Dann ging es auf die Strassen. Und hier wurden ganz unerwartete Hindernisse offenbar. Wer wie ein beleuchteter Power Ranger mit Low Key Apparel durch die Strassen geht, der zieht die Massen an, wie das Licht die Mücken. Und dann kommen relativ gefährliche Sprünge und Stunts hinzu, nicht nur in abgelegenen Strassenecken sondern auch auf gut befahrenen Strassen. Die Gefahr bei solchen Aktionen ist nicht zu unterschätzen. Die Batterien mussten auch neu aufgeladen, bzw. ausgewechselt werden, einige LED Streifen sind natürlich sofort kaputt gegangen, was auch sonst. Also Neue mit Duct Tape befestigen und hoffen, dass es klappt, bis der Morgen graut.


Gute zwei Wochen war das Team jede Nacht auf den Strassen und drehten. Und selbst in der allerletzten Nacht war die Faszination für diese Gestalten ungebrochen.
„Oddly enough the cool factor of looking like a general bad ass never wore off. I think a lot big kids dream of dressing up like superheroes and leaping around the city.“

CREDITS

WRITTEN & DIRECTED Frank Sauer
 (frank-sauer.com)
IN COOPERATION WITH Team Farang (farang-mag.com/)
EDITING Frank Sauer & Sebastian Linda
COSTUME DESIGN Christina Zahra
SOUND DESIGN Jens Fischer

TITLES Stephan Baumann
MASTERING Matthias Greule
MUSIC 
Metric – Artificial Nocturne (Love Thy Brother Remix)
TECH-SPECS

CAMERA: GH2
 (Hack: EOSHD Vanilla)
LENSES: Voigtlander f/0.95 25mm, SLR Magic Hyperprime f/1.6 12mm, Panasonic f/4 7-14mm
, Canon FD f/1.4 50mm, Canon FD f/2 85mm