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Tag Archives: biennale Venedig 2013

zhang yiaotao_the adventure of Liang Liang_CA_Biennale Venedig 2013, China

 ©ursula drees_zhang yiaotao_the adventure of Liang Liang_CA_Biennale Venedig 2013, China

Zhang Xiaotao stellt zwei Videos im Chinesischen Pavillion vor. Der Bessere ist The Adventure of Liang Liang.  Ein Kurzfilm, Schwarz – Weiss, eine 3 D Animation. Die Ästhetik ist an sich ein visuell durchgearbeitetes Erlebnis.

 ©ursula drees_zhang yiaotao_the adventure of Liang Liang_CA_Biennale Venedig 2013, China

 ©ursula drees_zhang yiaotao_the adventure of Liang Liang_CA_Biennale Venedig 2013, China

2 Dimensionale Charaktere, Hintergründe und Szenerien werden in Ebenen und perspektivischer Verzerrung angeordnet. Es ist ein scheinbar gezeichnetes Werk, die Handschrift des Künstlers kann nicht übersehen werden. Es sieht  einfach aus, leicht und unproblematisch. Nichts hindert den Blick, die Geschichte stellt sich sofort in den Vordergrund. Und deshalb habe ich auch an einem  langen heissen Tag auf der Biennale kurz vor Schluss die Zeit gefunden den ganzen Video anzuschauen. Das kommt nicht oft vor, in vielen Fällen riecht ein Auszug. Aber hier wird eine poetische Geschichte aufgerollt.

 ©ursula drees_zhang yiaotao_the adventure of Liang Liang_CA_Biennale Venedig 2013, China

 ©ursula drees_zhang yiaotao_the adventure of Liang Liang_CA_Biennale Venedig 2013, China

Es handelt von der Geschichte eines jungen Mannes der vor seinem furchterregendem Klassenlehrer flüchtet. er rennt durch eine fantastische Welt und sucht seine Ruhe. Sollte ich den Bilderklärungen glauben, dann ist die Kunst von Zhang Xiaotao die Ausschöpfung der Vorteile und Möglichkeiten virtueller Kunst. Und de Künstler selber demonstriert die praktischen Möglichkeiten der Chinesischen Kunst und Künstler.  Und tatsächlich lese ich dass Chinesische Künstler die Bereiche der neuen Medien mit ihren unbegrenzten Möglichkeiten und Potenzialen ausschöpfen.

 ©ursula drees_zhang yiaotao_the adventure of Liang Liang_CA_Biennale Venedig 2013, China

 ©ursula drees_zhang yiaotao_the adventure of Liang Liang_CA_Biennale Venedig 2013, China

Die Biennale in Venedig ist natürlich eine alteingesessene Kunstschau. Da kann es dann schon mal passieren, dass die Neuen Medien und ihrer Formate neuer und moderner erscheinen als sie sind. Dennoch ist diese Informationstafel ein wenig lächerlich.

 Beitrag von Ursula Drees

 

José Antonio Suárez Londono: Franz Kafka, Diarios II 1914 – 1923, 2000

 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

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 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

Der Künstler José Antonio Suárez Londono handelt diszipliniert. Sein Tagesablauf unterliegt einer strengen Routine. Diese Bilder entstanden weil ein Kolumbianischer Künstler Londono gefragt hat, ob er bereit wäre für ein Experiment. Nämlich jeden Tag ein Bild zu malen, zu zeichnen. Am Ende eines Monats würde dann das entstandene Werk angeschaut und ein Text entworfen. Anfangs fing Londono mit Brian Eno’s Tagebüchern an. Er malte jeden Tag ein Bild.

 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

Aber dann wechseltete er zu den Tagebüchern von Paul Klee, Franz Kafka und Eugene Delacroix. Später dann auch Patti Smith, Arthour Rimbaud und Blaise Cendrars. Die Poesie der Tagebücher werden in Bilder verbannt. Jeden Tag Eins. Und diese Bilder dokumentieren die innere Auseinandersetzung mit einem Maler und dem Text eines anderen Künstlers. Es ist eine Unterhaltung. Und man kann sie in den Bildern hören.

 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

Beitrag von ursula Drees

Alfredo Jaar_Venecia,Venecia

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

Der chilenische Pavillon auf der Biennale in Venedig 2013 wurde von Alfredo Jaar gestaltet. Man kommt in einen grossen, hohen, dunklen Raum. Mitten drin ist ein gigantisches Bassin, gefüllt mit einer grünlich brauen Wassersauce. Anfangs habe ich nicht genau verstanden was das alles soll. So stand ich, wie viele andere um dieses Bassin herum, starrte auf das Wasser: „Ob wohl was passiert? Irgendwas interaktives vielleicht? Trauen sie die Besucher nicht, die Oberfläche zu berühren und deshalb ist nichts los?“

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

Ich habe meine Hand ins Wasser gehalten, ein bisschen verzagt gequirrlt, die Frau neben mir bedachte mich sofort mit einem Blick, den ich nicht zu deuten wage. Der Raum heiss und stickig, gross und dunkel.

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

Dann sprang ein Motor an, surren, irgendwas kam in die Gänge. Und Blubberblasen auf der Wasseroberfläche. Langsam kam das Model des Ausstellungsgeländes der Biennale, der Guardinis an die Oberfläche. Alle Pavillons waren zu sehen, die braune Suppe floss ab. Das Model stand einige Sekunden und tauchte wieder unter. Langsam versank alles im Wasser. Zum Schluss wieder vereinzelte Blubberblasen.

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

Gleich fünf Mal habe ich das Auf- und Untertauchen beobachtet. Wie schnell fliesst das Wasser ab? Fliesst es ganz ab, stehen Teile noch unter Wasser? Wie schnell taucht das Model auf, wie schnell geht es mit dem Untergehen?

In meinen Augen wurde das drohende Verschwinden dieser Stadt gezeigt. Aber damit lag ich nicht ganz richtig. Die Antwort ist unweit vielschichtiger. Denn die Architektur der Pavillons ist in der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg entstanden. Das lässt sich auch mühelos nachvollziehen. Der Deutsche Pavillon ist ganz archaisch, so etwas würden Deutsche heute nicht mehr bauen, denn die Assoziationen zum 3. Reich sind deutlich. Frankreich ist kein Stück besser, wenn auch ein bisschen weniger klotzig. Russland bekleckert sich auch nicht gerade mit Ruhm, die anderen sind auch eher protzig.

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

Es geht bei Alfredo Jaar um die Kritik an der „internationalen Ausstellung“ in den Guardinis, dessen Architektur die politischen und ökonomischen Verhältnisse zur Entstehung deutlich wieder spiegelt. Ganz so international war es dann doch nicht. Was kann ein nationaler Pavillon in der heutigen Zeit sein? Muss dafür das alte erst untergehen?

 von ursula drees