Category Archives: Installationen
Dancing With Swarming Particles‘ von Rodrigo Carvalho ergründet das Verhältnis zwischen Menschen, dem user und einem imaginären Performer. Der wiederum hat die Eigenschaften eines Schwarms.von Rodrigo Carvalho, Performer Tamar Regev
Coordinator : Anna Mura
Gemacht in Specs [Synthetic Perceptive, Emotive and Cognitive Systems group] – UPF – Barcelona
Gemacht mit Unity3d, mit Kinect und Osceleton für das Skeleton tracking.
Quelle: ‚Dancing With Swarming Particles‘ by Rodrigo Carvalho #Kinect, #Unity
Dieses Werk verunsichert den Besucher. In den gläsernen Schaukästen liegen in weissen Tüchern eingewickelt täuschend echte Neugeborene. Sie schlafen friedlich, aber dennoch .. schon auf den ersten Blick scheint was nicht ganz so in Ordnung zu sein. Und tatsächlich, wir sehen Babies mit Annormalitäten, die aber durch mühevolle Operationen optimiert wurden. Die Kinder sind Zivilisationsbabies, sie sind verbessert. Die Modifikationen wurden zur Vorbeugung von zukünftigen Krankheiten, Umweltsünden oder Mobilitätsbeeinträchtigungen vorgenommen. Es grummelt im Bauch, denn es scheint nicht abwegig. Wir werden in absehbarer Zeit Modifikationen am Körper vornehmen. Und zwar welche, die nicht durch Krankheiten hervorgerufen werden. Wir reden nicht von Herzschrittmachern, Linsenkorrekturen, Venenverödung oder Implantaten. Wir reden von implantierten Informationsgeräten. Chips im Finger zum Bezahlen. Von Gesundheitsmessern unter der Haut und durchscheinenden leuchtenden LED Displays.
So scheint es nur richtig in Kindesalter, in Babyalter mit den Verbesserungen zu beginnen. Die Arbeit ist morbide.
…………Für eine aerodynamische Schädelform werden Nadeln operativ an den Nasenrücken und den Schädelknochen angebracht. Die Steckstifte werden 1 mm pro Tag angezogen und ermöglichen die entsprechende Verformung.
Durch schuppenförmige Hautlappen, speziell gezüchtet, werden im Zuge der globalen Erderwärmung zusätzliche Bereiche zur Körperabkühlung geschaffen. In der Zukunft wird bei höheren Aussentemperaturen gearbeitet und durch die hohe Venenansammlung am Kopf eignet sich dieser Bereich am Besten zur Abkühlung.
Das mittlere Zehenglied wird bei einer hohen Asthmawahrscheinlichkeit entfernt. Die weiche fleischige Haut bietet eine gute Einschnürfläche für den Hakenwurm, ein Parasiten zur Reduktion von allergischen Reaktionen.
Eine düsenähnliche Körperöffnung kann durch eine Erweiterung der Haut und eines dünnen Muskels hinter dem Ohr erzeugt werden. Dies Öffnung kann verengt oder erweitert werden und es bildet sich eine Art Schliessmuskel. Ein Baby mit einer chronischen Krankheit, die konstanten Medikamentengebrauch verordnet, würde durch eine Extraöffnung zur Einnahme von Medikamenten eine Erleichterung erfahren. Vor allem an einer Fettarmen Körperstelle die die Absorption der Medikamente verlangsamt.
Die Erweiterung der Wangenhaut kann durch Weitungsklammern erreicht werden. Die Klammern werden in die Aussenhaut der Haut operiert und der Muskel wird über einen Zeitraum von ca. 3 Monaten gestreckt und geweitet. Das ermöglicht eine Koffeinzugabe für Kleinkinder und Erwachsene mit einer besonders stressbetonten Karriere oder Tätigkeit.
Diese Arbeit hat auf der Ars Electronica 2014 eine Hororary Mention im Bereich Installation erhalten.
IRRSINN
© Hochschule der Medien, Studioproduktion Event Media, Stuttgart
Kernsatz: „Befreie die Kaugummikegel aus dem irrsinnigen Labyrinth.
Die Geschichte:
Ein Kaugummiautomat. Mittelpunkt vieler Kindheitsträume und Mysterium zugleich. Winkel, Ecken, Hindernisse – Irrsinn, was sich alles in seinem Inneren abspielt! In diesem Semester werden Besucher der Studioproduktion Event Media diesem Geheimnis auf den Grund gehen. Allein durch Gewichtsverlagerung auf einer 4 mal 4 Meter großen Plattform steuert eine Anzahl von Spielern den Kaugummi durch das irrsinnige Labyrinth. Sie überwinden knifflige Hindernisse, um am Ende an die Kaugummikugel zu kommen. Dieser irrsinnige Kaugummiautomat vereint analoge und digitale Spieltechnik.
© Hochschule der Medien, Studioproduktion Event Media, Stuttgart
Konzept:
Es ist ein Gleichgewichts,-Balance,-Geschicklichkeitsspiel das mit 10 Spielern über ein überdimensioniertes Trackpad gesteuert wird. Das Trackpad bewegt sich mit. Es wird durch den Standort der Besucher auf dem Pad gekippt.
Spielbeschrieb:
- Ebenen: 1. Handlungsplattform , 2. Spielansicht Labyrinth (Projektion)
- Die Ebenen sind miteinander verbunden.
- Spielziel: Führe die Kugel durch das Labyrinth. Bringe die Kugel ans Ziel.
- Spielhindernisse: Handlungsplattform: LED Lichter und Rollende Bälle in halbtransparenter Zwischenboden
- Spielansicht Labyrinth: Löcher, Tunnel, Brücken, Nischen, sehr ausgekaute Kaugummibodenreste
© Hochschule der Medien, Studioproduktion Event Media, Stuttgart
Spielhandlung: Handlungsplattform
- 10 Spieler bewegen sich auf einer im Raum installierten kippfähigen Plattform (Handlungsplattform).
- Der Standort der Spieler kippt die Handlungsplattform.
- Dadurch wird die Spielansicht Labyrinth gekippt.
Eine Kugel rollt.
Technik
Kippbare Handlungsplattform:
Eine 4×4 Meter grosse, begehbare Fläche, die sich durch Gewichtsverlagerung bis zu 10 cm neigen lässt und gleichzeitig Steuerungselement des Computerspiels ist.
Das Spiel
Unity ist eine 3D Spiel-Engine samt intuitiver Entwicklungsumgebung. Die Inhalte werden auf zahlreichen Plattformen ( PC / Mac, Web wie Mobile ) abgespielt. Die 3D-Modelle der Spiele-Grafik werden im Editor zu einer Szene zusammengesetzt und beleuchtet. Mit C# wird ihr Verhalten beeinflusst, Objekte geniert oder zum Beispiel die Kamera bewegt.
Unity unterstützt physikalische Gegebenheiten. Es simuliert die auf die Kaugummikugel einwirkende Gravitation und bewegt sie entsprechend bis sie auf ein Hindernis stößt, die Rinnen. Werden diese Rinnen geneigt, kommt die Kugel ins Rollen. Statt die Kugel zu bewegen, bewegt sich ihre Umgebung – wie in einem realen Kugellabyrinth.
Eingesetzte Software: Final Cut Pro (Bewegtbild), Premiere Pro CS6 (Bewegtbild), Eyeon Fusion (Bewegtbild), After Effects (Bewegtbild), Adobe Photoshop (Grafik), Adobe Illustrator (Grafik), Adobe InDesign (Grafik), Abelton (Ton), Reason (Ton), Vector Works (Bühnenplanung), Java (Programmierung), C++ (Programmierung), Processing (Programmierung), Aruino – Touch, UNITY (Spiel), Madrix NEO (Lichtansteuerung). vvvv (Spielinfor-Projektion), OpenSoundControl ( OSC ) OpenSoundControl ( OSC )
© Hochschule der Medien, Studioproduktion Event Media, Stuttgart
Eingesetzte Hardware: Adafruit 9-DOF Absolute Orientation IMU Fusion Breakout -BNO055, 3 PC’s, LED-Leisten, Glow Ups. Touch- Displays, DVD-Player, Mobilight, Arri Lichtkoffer 800W, Stativ Manfrotto MA 525 Kit, diffuser Reflektor, RAW Aufnahme Recorder, Beamer, MacBook, Steadicam, kleines Schwenkstativ, Macrolonboden, Projektoren, Boxen, Mischpult, Steadycam.
© Hochschule der Medien, Studioproduktion Event Media, Stuttgart
Bildergalerie:
Teilnehmer der Studioproduktion EM IrrSinn:
Studiengang | Vorname | Name |
---|---|---|
AMB | Albert | Meet |
AMB | Aline | Müller |
MWB | Ann-Christine Grözinger | Hartstern |
MWB | Anne | Budnicki |
MWB | Konstantin | Kühnle |
AMB | Lisa Maria | Stückle |
AMB | Mareike | Maaß |
AMB | Michael | Gudath |
MWB | Moritz | Luppold |
AMB | Nils | Beermann |
AMB | Verena | Fleißig |
Tutor | Emanuel | Apel |
Beratung Programmierung | Nadja | Weber |
Beratung Programmierung | Thomas | Steinbach |
Sponsoren: ICT Innovationen-IT-und Medientechnik, WiesingerMedia, Reinhold Zeitlich Stiftung, HMS easy stretch, Arlt Computer, HP Gerüstbau, Liganova, Wetterott electroncs, Team Festlich Werbemittel und merchandising, LumiTonix-High Performance LED Technologies & Solutions, Soltz Fotosatz TEXT & Bild, Wulle Biere, Freunde der Förderer der Hochschule der Medien Stuttgart e.V., Close Up Poster-Shirts-Fanartikel, Anders und sehr.
Bildergalerie:
Im Ungarischen Pavillon werden 3 Kunstwerke von Szilárd Cseke gezeigt: Multiple Identities, Sustainable Development, und die Sound Installation More and more!
Das Augenmerk wird auf Multiple Identities gerichtet. Es sind unter der Decke des Beton – Innenraums angebrachte, schwach milchige Plastikrohre, in denen durch Ventilatoren bewegt, weiße Kugeln rollen. Eine nach der Anderen. Kommt die Eine an, wird an einer anderen Röhre eine Neue abgeschickt.
Solche Arbeiten atmen innere Geschlossenheit. Diese Geschlossenheit ist manchmal eine Verschlossenheit, wenn nicht sogar Verschlüsselung. Denn die Sprache der contemporativen Installationskunst ist fremd und schwer lesbar. Der Betrachterblick will gerne subjektiv bewerten, wird immer durch Umgebungseinflüsse wie Kultur, Trends, Stile, Überzeugungen, Erfahrungen und Politik geprägt. Dadurch wird die Interpretation unsicher, es wird subjektiv, gerne zu Verfehlungen verführend. Denn wer behauptet, das Kunstwerk entstünde im Auge des Betrachters und damit meint, dass jeder Hinz und Kunz, egal woher und wie gebildet, eine valide Aussage zu einem Kunstwerk treffen kann, ist falsch. Was Marcel Duchamp meinte ist, dass es sich im Auge des Betrachters entfaltet. Aber diese Entfaltung sollte nicht bedeuten, dass das reine Aufschlagen der Augen auch Erkenntnis und Einsicht mit sich bringt. Diese Qualitäten werden durch aktive Teilhabe, durch Wahrnehmen entwickelt. Das wiederum ist nicht nur durch den optischen Reiz im Auge machbar. Es geht jedoch, wenn man weiß, wer der Künstler ist, was er macht, was er wünscht auszudrücken und mit welchen hintergründigen Gestaltungsprinzipien der Blick in welcher Art auf was geleitet wird. Dann erst findet die Verarbeitung statt, ein Verbinden der kausalen Zusammenhänge, was letztendlich zur Kunst im Auge des Betrachters führt. Zu einem inneren Bewegtsein außerhalb der spontanen Gefühle.
Kunst will genauso verstanden werden wie mathematische Formeln, wie Physik, wie Naturwissenschaft. Nur in diesem Bereich leuchtet uns die persönliche Einschränkung und Unzulänglichkeit schneller ein. In der Kunst dauert es.
So geht es auch mit dieser Installation. Wie mit allen Werken, die auf der Biennale gezeigt werden im Übrigen. Sie sollen, ja müssen einen Entschlüsselungsvorgang wachrufen, der nicht impulsiv vollzogen wird.
Im Werk von Cseke Szilárd werden globale Einflüsse auf die Identität behandelt. Es werden Fragen nach Migration, nach persönlichen Meinungsbildern und Entscheidungsprozessen angestoßen. Diese Themen sind abstrakt und eine Formsprache zu entwickeln ist in der Tat ein künstlerischer Akt. Mit diesen Kenntnissen erschließt sich die Installation. Denn wir sehen einen scheinbar leichtfüßigen, luftigen Akt der Bewegung in einem vorgegebenen Weg. Einem Ankommen und dann einen ähnlichen Akt. Aber dieser ist nicht als Kettenreaktion zu verstehen, er findet nicht in unmittelbarer Nähe und in Verbindung zueinander statt. Dieser neue Akt ist in einer anderen Röhre, vielleicht näher, vielleicht entfernter. Es sind nicht offensichtlich aufeinander folgende Reaktionen. Auch wenn sie gleiche Züge aufweisen: Geschwindigkeit, Größe, Strecken und Ankunft.
Und jetzt wird die formale metaphorische Ebene begriffen. Wir erkennen die Dynamik, wir erkennen die Individuen und deren Bewegungen, verschiedene Richtungen zwar, immer ein Ankommen, immer das Lösen einer neuen Bewegung. Ein nicht endendes Schauspiel. Wo es endet wissen wir nicht.
Die in Berlin lebende Künstlerin Isa Genzken hat direkt vor dem Österreichischen Pavillon zwei übergrosse Orchideen aufstellen dürfen. Sie sind aus unterschiedlichen Materialien hergestellt und stehen wie eine Pflanze aus dem Amazonas auf dem kleinen Rasenstück das die Pavillons voneinander trennt. Gross sind diese Orchideen. Sehr gross und sehr unauffällig. Sie sind einfach da und beim Vorbeigehen werden sie begrüßt. Es ist eine Zurschaustellung von kultivierter Botanik, die keine Ist. Es ist ja alles Metall oder Plastik was da so schön und erhaben über den Köpfen steht. Wir gehen davor und fragen uns ob wir uns etwas fragen sollen? Oder ist es das was es ist. Zwei vergrösserte Orchideen. Es ist Konzeptkunst. Es ist Minimalismus.
Isa Genzken ist heute 66 Jahre alt und vielleicht ist es ein bisschen erwähnenswert, dass sie von 1982 bis 1993 mit Gerhard Richter verheiratet war.