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onNote von Yasuaki Kakehi, Takahiro Hasegawa, Shuntaro Tashiro, Yusuke Yamamoto, Hideaki Uchiyama

 

Die Arbeit entstand im 1. Quartal des NTT Communication Centers (ICC) , OPEN Space, The Research & Development Corner, Yauaki Kakehi Labratory der Keio Universität und ist Teil einer  Präsentation von Arbeiten gleichen Themas. Das Motto lautet: HABILITATE, The UNusual. 

Das Interface spielt Noten. Ein Notenblatt wird auf  die Schnittstelle, Licht, gelegt und spielt den entsprechenden Notenabschnitt. Die Noten lassen sich beliebig hin und her schieben und dadurch entstehen Kompositionen.  Es wurden unterschiedliche Programme zur Identifikation der jeweiligen Akkorde und Notationen entwickelt.

Why Not Hand Over a “Shelter” to Hermit Crabs? von AKI INOMATA

Diese Arbeit ist poetisch. Sie wurde inspiriert durch die Ausstellung „No Man’s Land“ in der Französischen Botschaft in Japan.  Die Französische Botschaft erlebt einige Eignerwechsel, sie gehörte fast über 40 Jahre zu Japan, dann in 2009 wurde sie wieder an Frankreich zurück gegeben. Der Wechsel des Hauses von einer Nation zu anderen und wieder zurück inspirierte die Künstlerin zu der Arbeit Why Not Hand Over a “Shelter” to Hermit Crabs?.

Einsiedlerschnecken wechseln ihre Häuser wenn sie wachsen.  Und so entwickelte Aki Inomata Häuser für Einsiedlerkrebse die die Skylines der grossen Metropolen imitieren.  Und in diesem Zusammenhang öffneten sie vertiefende Fragen. Denn wer Häuser wechselt, der emigriert und überschreitet Grenzen, gibt auf und bekommt neu. Es ist eine Frage der Nationalitäten und dem Wechsel der selben. So wie in diesen zeit sieht die Künstlerin den Einsiedlerkrebs als Symbol für die Globalisierung. Mit Menschen die Nationalität, Städte,  Heimat, Identität oder Religion wechseln.

Die Krebshäuser sind transparent, sehen gläsern aus, Miniaturstädte, sehr feine kleine Aufbauten. Sie erinnern zu allererst an Kristallarbeiten, an Schmuckstücke aus Glas, dann erst erschliesst sich die Arbeit.

Gesehen auf der Ars Electronica in Linz 2014, Photographen von Ursula Drees

Root Node von Nathan Guo

Die Installation Root Node von Nathan Guo ist eine mit einem spezifischen Boden verankerte Installation. An zwei, in dem jeweiligen Untergrund verankerten Stahlkabel werden Bestandteile von Fernbedienungen  aufgereiht. Der Boden in dem Ausstellungsraum namens Raumschiff auf der Ars Electronica 2014 in Linz war ein mit kleinen Kieseln gefüllter Glascontainer. Immer wenn der Glascontainer, also der, nennen wir es Mutterboden für die Wurzeln alias Drähte, feucht wird, wird die Installation aktiv. Denn durch die Feuchtigkeit werden Impulse an einzelne Platinen geleitet, diese Noldes genannten Impulse produzieren Geräusche, Töne aller Art. Es ist ein Geräuscheteppich, schwer zu beschreiben, aber wollen wir es als undefinierte Tonlandaschft darstellen.

Die Töne werden durch einen Glascontainer- Kopfhörerschutzhelm an das Ohr des Besuchers getragen. Also eine Installation wo die Erde, in diesem Fall Kiesel als Interface funktionieren.  Durch die Niklas Luhmannsche These der strukturellen Verbindung und der Vorstellung dass Kommunikation ein Prozess ist, der durch die Funktionen Information, Botschaft Verständnis entsteht, ist diese Installation eine Metapher für die Rekonstruktion der Konstruktion.  Rekonstruktion technoider Geschichten, Rekonstruktion technischer Gerätschaften.

Die These ist viel philosophischer als das Werk in seiner Erscheinung. Denn eigentlich untersucht der Betrachterblick die Kieselsteine, rätselt über die Drahtwurzeln, betrachtet die auseinander gebauten Fernbedienungen, wie sie an einer Schnur aufgereiht zur Decke streben und sich nur in einigen Fällen als funktionstüchtig erweisen. Diese Platinen sind mit kleinen Batterien ausgestattet, Transfers für die Tonlandschaften. Manches Teile an den Schnüren sind einfache Plastikverschalungen andere eben Mittlerbaussteine im Innern einer Fernbedienung.  Wenn diese Bestandteile genügend untersucht wurden, wendet sich der Betrachter dem Helm zu.  Ein unförmiges und scheinbar sensibles Ding. Bevor man ihn überstülpt kommen die Gedanken an Atemnot und Erstickungsgefahr kurz im Kopf an. Ein eher unbequemes und enges Ding. Dann greift man zur Gießkanne und wässert. Nicht viel,  der Mutterboden, die Kieselsteine sollen ja nur befeuchtet sein. Und jetzt spitzt man die Ohren in der freudigen Erwartung von Tönen. Die kommen auch. Aber die Zusammenhänge bleiben verschleiert. Ob das vorproduziert ist? Natürlich nicht, wir glauben ja dem Arrangement und der nebenstehenden Erklärung, aber ganz ohne Zweifel kommen wir nicht aus.  Also Helm ab, nochmal den prüfenden Blick auf den Aufbau und über Fragen nach Rückkopplung, Responsiveness und Immersion nachdenken.

Fotos von Ursula Drees auf der Ars Electronica in Linz 2014, Location Hauptplatz Raumschiff.

The Listener von Patricia Piccinini

Auf eine Sockel liegt es da. Unbeholfen, hilflos, mit grossen Augen und feuchten Lippen, babyhaft, weich, eine Kreatur aus Maulwurf, Schweinchen mit etwas Menschlichem. Himmelfahrtsnase, Fingerchen, die liegen wie Flossen oder Schaufeln schlaf, unbrauchbar neben dem Körper. Schlappöhrchen, fast überall nackt nur auf dem Rücken dünne blonde Haare. Ein Lächeln im Gesicht.  Eine merkwürdige Gestalt, halb abstossend, halb anziehend. Wie fühlt sich dieses Tierchen, diese Kreatur? Es sieht so verletzlich aus.

Das Team von Patricia Piccinini hat diese Kreatur geschaffen.  Mit Fieberglas, Silikon und menschlichem Haar.

Patricia Piccinini wurde 1965 in Sierra Leone geboren und  lebt in Australien. Sie macht Arbeiten von Cyborgs, Haustiercyborgs. Eine Mischung aus Technologie und Organischem, aus phantastischen Gebilden und nachvollziehbarer Realität. „The Listender“ ruft, Abscheu und Faszination beim Betrachter hervor. Das Tier erscheint so echt und so lebendig. Aber gerade dieser Umstand ekelt.  Wie fühlt sich sowas. Will es gelobt werden? Werden wir zukünftig mit diesen Fragen konfrontiert, wenn erste Humanroboter unser Leben ergänzen. Wie sehen die wohl aus?

Shared Space Switzerland das Schweizer Vorprogramm zur Prag Quadriennale 2015

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SharedSpace Switzerland ist das Vorprogramm der Schweiz zur Prag Quadriennale 2015. Die Prag Quadrennale 2015 präsentiert Szenografie als transdisziplinäres Feld, das im Zusammenwirken von performativen und visuellen Künsten, Architektur und Kulturwissenschaften, in Abhängigkeit von gesellschaftlichen Gegebenheiten bespielt wird.

SharedSpace zeigt was Stenografie leisten kann und will gleichzeitig einen fachlichen Austausch zur Szenografie bieten. Alles begann schon Anfang Februar 2014. Zu diesem Zeitpunkt  wurden Gewächshäuser, Schwimmbäder oder Busdepots der Genfer Aussengemeinden kurzzeitig zu Konzerthallen, Tanzperformacestätten oder Festivalorte im Allgemeinen. Später im Jahr gab es die Thementage betitelt PerformanceCITY. Dort, in Basel, wurde das Potential von Städten als kollektives Gedächtnis untersucht. Im Sommer 2015 wird das Haus für Kunst Uri zum Gesamtkunstwerk und wirkt als Schweizer Echoraum für die gleichzeitig stattfindendee Prag Quadriennale 2015. Es werden an 5 verschiedenen Orten Salons eröffnet und dort Szenografie zum Diskussionsthema gemacht.

Im Mai 2014 werden Mitglieder des Kurationsteams für den Schweizer Länderauftritt an de Prag Quadriennale 2014, nämlich Muriel Gerstner, Eric Lindner, Markus Löscher, Emanuel Schipper und Barbara Zürcher zu Diskussion geladen.

Die Quadriennale in Prag selbst findet vom 18.6 bis zum 28.6.2015 statt.

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