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Ars Electronica 2024: Neuro-Gaming – Die ganz andere Art des Spielens

Konzentrieren-Kalibrieren-Spielen, ja easy –  aber mit dem Gehirn, nicht mit den Händen!

Das war die vielleicht aufregendste und nachhaltigste Erfahrung im Selbstversuch. Und als Ü50-Nichtgamerin gewagt. Es hat einigen Mut gebraucht, sich eine EEG-Kappe aufzusetzen, in deren Elektrodenlöcher Gel gespritzt wurde, die Schuhe auszuziehen, das Handy auf Flugmodus zu schalten und sich hinein zu begeben in den BCI-Laborworkshop von Unicorn. (BCI steht für Brain-Computer Interface).

Kurz vorweg genommen: Die Dimension dessen, was ich da erlebt habe, muss noch verdaut, verstanden und integriert werden. 

Das Spiel Unicorn Dream Power ist ein sogenanntes brain-controlled Game, das über eine Brain-Computer-Schnittstelle (BCI) funktioniert. Mithilfe von Elektroenzephalografie (EEG) misst es Gehirnströme und nutzt diese zur Steuerung des Spiels. Hierbei tragen die SpielerInnen eine spezielle EEG-Kappe oder ein Headset, das elektrische Signale des Gehirns aufzeichnet und in Spielbefehle umwandelt. Durch Konzentration und gezielte Gedanken werden die Bewegungen und Aktionen im Spiel gesteuert, ganz ohne physische Controller.

In diesem Beispiel wurden die großen grün leuchtenden Punkte über das Gehirn gesteuert.

Die Technologie hinter solchen Spielen wurde bereits in anderen Projekten wie VR-Spielen verwendet, bei denen man durch Gedankenkraft Objekte bewegen oder Entscheidungen treffen kann. Das hat natürlich ein Wahnsinns-Potential, auch für medizinische Anwendungen, beispielsweise für Prothesensteuerung, Schlaganfall-PatientInnen oder für therapeutische Anwendungen für Personen mit Autismus.

Übrigens: wenige Meter neben diesem Workshop wurden u.a. Forschungsprojekte von Wacom und dem Futurelab skizziert, die an ähnlichen Methoden und Lösungen arbeiten, Kreativität und Hirnaktivität in Visualisierungen einfliessen zu lassen.

Hier noch ein Video dazu

Beitrag und Medien von Professorin Katja Schmid

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