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Biennale Venedig 2015: „Our Product“ von Pamela Rosenkranz, Schweiz

Der Pavillon ist gleich der Erste nach dem Eintritt in die Giardinis. Erst seit 1952 hat die Schweiz einen eigenen Pavillon. Es ist ein Bau ganz im Sinne von Mies van der Rohe. Form follows Funktion, sachlich, klar und Licht geflutet. Mit einem Vorhof und dann dem Zugang zu einem großen Ausstellungsraum. In diesem Jahr von Pamela Rosenkranz. Sie nennt ihre Installation „Our Product“.

Pamela Rosenkranz beschäftigt sich in ihrer Malerei mit der Farbe der Haut. Sie hat eine Hundertschaft von großformatigen abstrakten Malereien zu diesem Thema geschaffen. Die Farbe der Haut ist eine Kontemplation wert, denn sie ist schwer zu erreichen. Wie kann sie natürlich aussehen? Nicht zu rötlich, nicht zu bleich, nicht zu blau oder gar mit Grünstrich, oder nur Grau. Diese gesunde Hautfarbe, die schon die Maler der Renaissance in den Wahnsinn trieb. Das ist das formale Anliegen. Inhaltlich geht es bei ihr um die Frage nach dem Sinn des Menschseins, der Unsterblichkeit. So so…

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Wir betreten den Pavillon und finden uns im Atrium einem kleinen Garten. An der Längsseite der Außenmauer hängen 5 LED Strahler. Sie tauchen den Vorhof in ein knackiges Grün. Die Farbintensität bleibt bei Sonnenschein vorhanden. Dann treten wir in einen kleinen Flur, auch der in pralles Grün getaucht, stellen uns an, denn vor uns sind bereits Besucher. Wir kommen voran und schauen in den Hauptraum. Weiter kommt man ja nicht, denn der Raum ist auf ca. 150 Meter geflutet. Er ist zu einem Wasserbecken geworden, einer der mit einer hautfarbenen Flüssigkeit gefüllt ist. Sie ist intensiv und taucht Wände und Teile der Decke in den gleichen Ton. Ein Fest der Fleischlichkeit.

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Das Wasser derweil ist nicht besonders einladend, blubbernd mäandert es von links nach rechts, schlägt hier und da keine Blasen, in der Mitte bilden sich Strudel und Strömungen. Es riecht abgestanden. Die meisten Besucher werden mit der Nase am Beckenrand stehen und in die Beschaffenheit der Flüssigkeit getunkt.

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Wir stehen vor der Brühe und meditieren über Chinas Ekelflüsse, wo die Verschmutzung nur noch farbige Tinte mit Blasen und Schäumauswürfen in den Gewässern hervorruft. Etwas angeekelt wenden wir uns ab und gehen hinaus. Jetzt ist der grüne Flur eine Wohltat und wird tatsächlich wahrgenommen. Uns beschleicht das Gefühl dass die Gestaltung wenig inspirierend ist. Die Geschichte soll entscheiden ob die Kunst von Pamela Rosenkranz nur eine Eintagsfliege ist oder mehr.

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Betrag und Fotos stammen von Ursula Drees

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