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Johann Joerg: „Was macht der Fuchs hier um halb vier“?

Johann Joerg auf  dem 13. Szenografie Kolloquium in der DASA, 2013, Dortmund. Sein Vortrag fing vielversprechend mit der Frage an: Was macht der Fuchs hier um halb vier? Er erzählte eine kleine Begebenheit seines Lebens. Morgens um halb vier befand er sich auf dem Weg von seinem Wohnbezirk Schöneberg zu einem anderen Ort. Auf diesem Weg plötzlich sah er einen Fuchs an einer Mülltonne stehen. Der Fuchs schaute zu ihm herüber und Johann Joerg ebenso gebannt zurück. Daraus erwuchs die Frage, wer hier wen beobachtet? Die Mülltonne bleibt gleich, der Mensch entdeckt den Fuchs oder aber, der Fuchs entdeckt den Menschen.  Ein schönes Gedankenspiel, das die Relation  – Exponat,  – Rezipient  –  Inszenierung anspricht. Schön wäre es gewesen, wenn das Thema auf seine Arbeiten angelegt worden wäre. Aber leider nein.

   ©ursula drees…………………………………………………………………………….

Der Vortrag fand dann einen Weg in das Publikum, musste er ja, weil es auf dem Programm war. Aber die dräuende Langeweile, das Gefhl von vertaner Zeit, wollte nicht nach lassen. Manchmal wünsche ich  mir, dass man ausbuhen kann, aber das habe ich bis jetzt noch nie erlebt. Glücklicherweise gibt es auch sehr viele, sehr gute Redner. Menschen, die sich der Aufgabe nicht spontan widmen, sondern Zeit und Energie in die Frage nach dem Mehrwert eines Vortrags investieren. Johann Joerg hat diese Chance verpasst. Seine vielleicht sogar ganz innovativen Ansätze und auch Arbeiten gingen in einem selbstgefälligen murmelnden Gelispel unter. Und so entstand diese Zeichnung. Was blieb denn anderes Übrig, irgendwie mussten die Minuten ja überbrückt werden.

   ©ursula drees Beitrag von Ursula Drees

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