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Ars Electronica_Postcity: RoBoHoN_Heart Moving Phone von Tomotaka Takahashi

Er ist 19,5 Zensiert gross und wie 390 Gramm. Es ist ein mobiles Roboter-Handy. zusammen mit SHARP wurde diese kleine, niedlich anzusehende Figur geschaffen. RoBoHoN kann so einiges. Er hat natürlich alle Handyfeatures von Kamera bis Wecker. Zusätzlich verfügt er über einen Miniprojektor. Damit lässt sich auf eine Grösse von 15 cm ein Bild, Spiel oder sonst was beamen. RoBoHoN kann noch laufen, tanzen, sprechen, den Kopf drehen und hören. Das Kommunikationssystem basiert auf Sprachbefehlen.

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5 RoBoHoNs standen auf der Ars Electronica aufgereiht neben einander, sie wurden mit einem kleinen Spotlight in den Fokus gesetzt, eine schöne, anschaulich verspiele Videoprojektion lief drüber, super Musik im Hintergrund und dann fingen sie an zeitlich zu tanzen.

Alle durften mal ein Feature präsentieren. Das Sprechen, die Augen leuchten lassen, die Hände ausstrecken, dem Beamer zeigen, Tanzen und was der noch kann. Er kostet grad mal 2000 Euro.

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Der Entwicklungsprozess wurde mit wunderbaren Prototypen und Zeichnungen visualisiert. Es ist ein gelungener Kerl und schon juckt es in der Tasche. Portemonnaie raus und kaufen.

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Ars Electronica_Postcity: Nervous System (US)

 

Das Kinematics Dress und Floraform.

Das Kinematics Dress ist aus unterschiedlich grossen Dreiecksmodulen, die wie Puzzle zusammen steckbar sind im 3 D Drucker aus Plastik entwickelt. Hier geht es um den Fertigungsprozess. Der ist neu, ein modulbar gedrucktes Kleid oder Kleidungsstück. Wer einen 3 D Drucker hat kann mit entsprechenden Programmsteuerungskenntnissen  seine Garderobe verbessern. Die Dreiecke müssen nicht mehr zusammen gesteckt werden, das spart Zeit, der Drucker druckt das Ganze in einem Satz. Wie lange gedruckt wird, ist noch unklar, aber da wird die Industrie Lösungen finden. Übrigens wird von 4 D Druck in den einschlägigen blogs gesprochen. Sie übernehmen die vorgeschlagene Nomenklatur der Macher Jessica Rosenkrantz und Jesse Louis-Rosenberg aus US Massachusetts.

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„4D printing refers to 3D-printing something in one shape that is intended to be in another shape,“ creative director Jessica Rosenkrantz. „The design transforms into its final configuration without manual labour. The shape it is printed in may be advantageous for various reasons: faster, cheaper, or printing larger objects in a smaller volume.“

4D Print bezieht sich auf den 3 D Druck und der zeitgleichen Assemblage, dem Zusammenfügen von Modulen zu einer grösseren Form.  Die Gestalt wird direkt produziert. Es gibt keinen weiteren Fertigungsschritt, es werden keine weiteren Hände benötigt. Es ist schneller, kostensparender und es können grössere Objekte in kleineren Auflagen gefertigt werden.

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Das Kleid selbst hat wie alle 3 D hergestellten Produkte eine überschaubare Komplexität und einen geringen Anspruch an Schnitt und Material. Ein Hänger, aber immerhin schon in einem schönen Yves Klein Blau, und wie immer aus Plastik. Wie wird es angezogen?

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Es ist tailliert, gibt es einen Verschluss irgendwo? Es kann abgesprüht werden wenn es schmutzig ist und klein zusammen gelegt werden, es zeigt wenig Abnutzungserscheinungen. Ein Unterkleid ist vielleicht angemessen, der Tragekomfort von Plastik auf Haut ist gering. Die Module sind hart und bei Drehung und Kippung wird Haut gezwickt. Schweiss und Geruchsentwicklung sind abzuschätzen. Es sind Prototypen. Wenn 3 D Drucker flexible, atmungsaktive, geruchsabweisende Materialen drucken, wird die Textilindustrie revolutioniert. Das Schneiderhandwerk wird zu einer Kunstform, nur wenige werden in wenigen Jahren noch nähen.

Floraform

Die gleiche Technik wird auf Schmuckherstellung übertragen. Damit fingen sie an. Sie haben eine Nylonschmuckcollection hergestellt. Anfangs kragenähnliche Colliers, jetzt bereits komplexe und filigrane Formen. Anhänger für Ketten, Dekoration für Zimmer, und Fingerschmuck. Manche Objekte werden als Edelmetallschmuck ausgestellt. Der Drucker dient als Kompositionshilfe  und das Schmuckstück wird letztendlich von einer Goldschmiedewerkstatt in Handarbeit als Unikat gefertigt. Es ist ein Schnitt im Bereich Konzept und Prototyp gemacht.

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img_9195Die Formen werden durch generische Rechenprozesse entwickelt. Das Vorbild für die Formen ist die Natur, es ist der Wachstumsprozess von Blättern oder Blüten. Der Kohl und Salatblätter ist der Pate für die Floraform: Weisskohl, Grünkohl, Rotkohl, Endivien usw. Der Wissenschaftliche Beitrag von  L. Mahadevan “Growth, geometry and mechanics of the blooming lily” stellte die Initialzündung dar. Es wird über den Wachstumsmechanismus von Blüten gesprochen. Dieser natürliche Wachstumsprozess wurde simuliert und dient als Grundlage für die Designs.

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Die Schmuckstücke erinnern an Korallenriffs. Die Farben unterstützen diese Impression. Sie werden Floraform genannt und das zu Recht.

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Ars Electronica_Postcity: Artist Lab Yasuaki Kakehi

YASUAKI KAKEHI hat am MIT Media Lab studiert, promovierte in Interdisciplinary Information Studies der The University of Tokyo und arbeitete als Associate Professor in Keio University, Kanagawa, Japan.

Auf der Ars Electronica werden gleich 4 Arbeiten gezeigt und drei in diesem Artikel vorgestellt..

Loopers (Yasuaki Kakehi),
microcosm (Shohei Takei and Yasuaki Kakehi),
Phytowalker (Junichi Yamaoka and Yasuaki Kakehi), and

Loopers

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Eine Soundinstallation aus künstlichen Würmern, die aus magnetischen Kugeln zusammengesetzt sind. Die Würmer bewegen sich auf einer Bühne vor und zurück, indem sie ihren Körper abwechselnd krümmen und strecken. Die Kugeln schlagen und klopfen in verschiedenen Rhythmen auf die Bühne, Sound wird erzeugt. Unter der Bühne ist ein elektromagnetisches Feld angebracht. So verändern die Würmer ihre Position als Reaktion auf die gesamte Szenerie.
In Zusammenarbeit mit Michinari Kono (JP).

Single Stroke Structures

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Ein dünner Kunststoff-Schlauch wird aufgeblasen. Durch Wärme und Druck lässt sich die Krümmung der Röhre steuern und in verschieden Formen verwandeln. Es kann ein Cocoon, ein Dach, ein Häuschen, ein Schirm geformt werden. Alles was dem mobilen Menschen in aller Schnelle einen kurzzeitigen Schutz bietet. Wenn er in der Stadt unter dem Menschenmassen leidet. Wenn er kurz einen Ruhepol sucht. Wenn er Abgeschlossenheit wünscht und dies nicht ohne Weiteres finden kann. Dann soll er Geborgenheit in und unter den Formen finden.

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Phytowalkers

Eine Kolonie botanischer Roboter besteht aus Töpfen, Pflanzen und Elektronik. Botanische Roboter beschreiben eine makabre Form von Verbindungen Technik und Pflanze. Das ist zweifelhaft, ist der Dr. Mengele Ansatz zu finden? Nur weil Pflanzen nicht für uns hörbar sind, heisst dies nicht, dass sie Schmerz unempfindlich sind,  die Pflanzen werden amputiert. Wenn Menschen einen Roboter “wachsen” lassen, reifen Tillandsien in einem Topf zu Roboterbeinen heran. Der Organismus geht auf eigenen “Beinen”. Hort sich gut an, er wird mobil gemacht. Aber wie es sich tatsächlich darstellt, schmerzt das Auge.

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Vor Ort ist den Pflanzentöpfen ein Areal abgesteckt, einige kriechen erbärmlich am Boden entlang, sie stehen auf dem Kopf, denn die Beine sind die Pflanzen. Sollten sie nicht zur Sonne und zum Licht weisen? Nein hier sehen sie aus wie Einsiedlerkrebse, nur dass sie keine Einsiedlerkrebse sind. Es sind Pflanzen. Scheinbar vergisst der Künstler, dass es einen Unterschied zwischen toter und lebender Materie gibt, vergisst ethische Grundbedingungen. Ein Manko in dieser Installation. Sie ist erschreckend, ist brutal und verfehlt den Sinn. Die Phytowalkers sind mit einem Mikrocontroller, einem Motor und mehreren Sensoren ausgestattet. Erreicht der Roboter einen Sonnenplatz, stoppt er und lädt sich selbst mithilfe einer Solarzelle und der Photosynthese der Pflanzen wieder auf.
In Zusammenarbeit mit Junichi Yamaoka (JP).

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Kopfgeburten.

Ars Electronica_Radical Atoms: Inferno von Louis-Philippe Demers, Bill Vorn (CA)

Honorary Mention Interactive Art

In der Kulturgeschichte tauchen zahlreiche Darstellungen von Höllen, Dämonen und Bestrafungen auf. Ausgehend von diesen Höllenvorstellungen ist Inferno wie ein Ritual zu verstehen – als Modell der unendlichen Automation und Unterwerfung unter die Maschine. Es steht für unsere Angst vor dieser Singularität.

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In dem Projekt werden aus dem Publikum Mitwirkende akquiriert. Sie nehmen an der Performance teil und machen dabei eine eindringliche Erfahrung: Sie schlüpfen in die Rolle eines Roboters und sind in ihm gefangen. Für die Dauer dieser unmittelbaren, körperlichen Erfahrung wird man  zum Cyborg (Mensch-Maschine-Mischwesen).

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Die Besucher werden in die Roboter Vorrichtung eingefügt, fest angeschnallt. Sie stehen in einer Formation vor dem Publikum, Das Licht ist dunkel, die Musik beginnt, die Roboter bewegen den Menschen. Der zuckt zusammen, ist erstaunt, er verliert sich Autonomie.

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Die Roboter geführten Menschen geben sich Mühe. Versteinerte Gesichter, ungläubiges Lächeln, sie versuchen den Bewegungen vorzugreifen, versuchen die Muskulatur zu lockern, den Roboterbewegungen keinen muskulären Widerstand zu leisten. Sich nicht verletzten. Die Roboterarme sind mit Lichtern aller Art versehen. Die leuchten und zappeln. Mal in Blau, mal mit Stroposkoplicht wird die Bühne beleuchtet. Die Musik schallt mit tiefen Bässen durch den Raum, erfasst den Körper. Zieht ihn mit, die Performer bewegen ihre Füsse, die sind nicht dem Roboter unterlegen.

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Wenn die Show vorbei ist, werden die Besucher wieder zu Besuchern. Sie werden aus der Vorrichtung herausgeschält. Meine Frage nach dem Genuss beantwortet eine Performern mit Unsicherheit und Furcht vor Kontrollverlust. Sie ist erschüttert und froh, dass es vorbei ist.

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Ars Electronica_Postcity: FrAgile 3-Coralloid Cocoons von M. Colletti, J. Ladinig

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Es ist ein Teil einer Serie zum Thema Fragilität. Die beiden Künstler sind Architekturstudenten. Die Fakultät verfügt über 3 Industrieroboter. Sie machen sich Gedanken, was man mit diesen Dingern machen kann. Und der Architektur eingeschrieben ist immer der Gedanke an Material, an Dichte, Beschaffenheit, an Statik und Schaffung von Bereichen. Ob es Lebensbereiche sind und für wen diese Lebensbereiche hergestellt werden, ist eine andere Frage. Es ist ein technisches Experiment mit Material und Roboter. Wie kann Beton zu einer zerbrechlichen Masse werden? Wie kann die Herstellung selbst eine Zerbrechlichkeit inkludieren. Können Ornamente, Faltenwürfe, können Leben und Bewegung in Beton gebracht werden?

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So entstand dieses Werk. Die Roboter drucken faltenwurfhafte Module, diese werden zusammengestellt, sie sind ziemlich schwer zu bewegen, aber immerhin es haut hin und bilden einen Cocoon. Ein Modul im unteren Bereich dauert im Druck 18 Minuten. Das ist erstaunlich kurz. Die oberen, kleineren Module entstehen bereits in 8 bis 9 Minuten. Sie bilden den Grundstein der Cocons. Dann nimmt der Roboter anderes Material. Es ist das filigrane, biegsame PLA Material. Es wird in der Regel für 3 D Druck verwendet. Die Roboter spinnen ein Gefecht auf den Aussenmauern der Grundmauer. Es ist ein schwarzes Wirrwarr, ein feinere, weich anmutende Schicht.

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Die Roboter arbeiten und türmen mehr Wand auf. Am Ende der Ars Electronica sollen sich die Roboter ein türloses Nest gebaut haben. Sie sind im Inneren und versteckt, können nicht raus, haben Mauern um sich aufgebaut. Die Farben der Materialien wurden nicht verändert. Das was regelhaft ist, das wurde genommen. Es geht um Materialtests und die Frage der neuartigen Erscheinung von Hartem und Weichen. Es geht um Fertigung, um Erscheinung und Verstecken. Und um die Herstellung konformen mit starren Beton. Ob der Beton noch nachbearbeitet wird? Nein, das würde er nicht, die Form und Struktur, die im Fertigungsprozess heraus kommt, soll bestehen bleiben. Im Innen übernimmt die feingliedrige Wabenstruktur die Statik, im Aussenbereich ist der Faltenwurf  Dekoration.  Was wäre, wenn der Beton aussen geschliffenen und  auf Hochglanz gebracht würde?

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Mein Dank geht an Johannes Ladinig, der stand rum und ich durfte ihm meine Fragen stellen.

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