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Sie findet sich im Ars Electronica Center. Es ist ein kleine Installation. 8 transparente Glasdisplays sind hintereinander gestaffelt und bilden einen Kubus. Sie sind nicht besonders gross, vielleicht 20 x 20 cm und 1 cm dick. Der Abstand beträgt auch nur wenige Zentimeter. Die Installation findet sich in der Galerie im Ars Electronica Center, eigentlich ein Zwischengeschoss. Von dort schaut es sich in den Eingangsbereich. Grosse Glasscheiben trennen diesen Vorsprung von der Halle ab. Da passt diese gläserne Skulptur oder Installation hervorragend hinein.
Die Glasscreens werden von Infrarot Sensoren am Rand der Skulptur auf Augenhöhe begleitet. Wer den Finger auf die Sensoren legt, ruft die Abbildung von Punkten auf den Glasscheiben hervor. Wenn der Finger über die mittleren Sensoren streicht, dann werden auf den mittleren Gläsern Punkte kreiert, wenn am Aussenrand, dann werden die aussen gelagerten Platten bespielt. Die Muster wechseln und basieren auf Algorithmen. Es entsteht ein abstraktes 3 dimensionales Punktemuster oder Bild. Die Punkte selbst verändern die Farbe und Schattierung. Das hängt von den Lichtbedingungen ab. Die Arbeit ist leicht und hell, unaufdringlich und leise; eine Mini Landschaft von abstrakten Formen und Bewegungen.
Digital Buddha von He-Lin Luo zitiert Nam June Paiks 1974 entstandenes Werk “ TV-Buddha“. Eine Buddha Skulputur wird als Live Feed auf einen Röhrenfernseher gesendet. Diese Arbeit beschäftigt sich einerseits mit dem Konflikt: Reproduktion und dingliche Figur, dem Original und seiner Kopie und andrerseits wird die meditative Trance bei einer vertiefenden, ruhigen, bewegungslosen Selbstbetrachtung angesprochen.
Fotografie von TV Buddha, Nam June Paik (1074) entnommen von brittanystanley.com
Digital Buddha zitiert das Werk, jedoch sehen wir einen Buddha, oder besser noch eine durch mathematische Methoden codierte geometrisch- abstrakte kinetische Buddhaskulptur. Sie dreht sich und dieses Bild wird durch eine Videoschleife auf einen Monitor gespielt. Stellt sich der Betrachter jedoch genau hinter diese Skulptur, wird der Datenstrom gestört. Eine Kamera ist in der Säule, auf dem die Skulptur sitzt, installiert. Bleibt der Betrachter still, wird er Zeuge, wie die Skulptur sich von Drehung zu Drehung in einen Buddha auf dem Screen verwandelt.
Eine virtuelle Replik wird erzeugt und erst jetzt entschlüsselt sich das Werk. In diesem Zusammenhang ist das virtuelle Bild das Werk, es ist die Realität, so zumindest denken wir, denn hier erst können wir die Abstraktion entschlüsseln und sehen die Figur. Welche Wirklichkeit ist die reale? Die Kinetische Skulptur oder das Buddhaabbild?
Von dieser Art stehen noch zwei andere Skulpturen in der Ausstellung auf der Ars Electronica in Linz. Eine zitiert die zwei ehemaligen Tower des World Trage Centers, so wenigstens meine Vermutung, die andere das Microssoft Logo.
Gesehen auf der Ars Electronica 2014, Linz
Fotografien „Digital Buddha“ von Ursula Drees
© push.conference
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In diesem Jahr ist push.conference in München. Was ist die push.conference? In erster Linie finden die Interaktiven Professionals einen Ort zum Treffen und Austausch. User Experience, User Interface Leute treffen Kreative Coder und Leute die Technologien kreativ anwenden. Viel Kreatives. An zweit Tagen: am 25. und 26. Oktober 2013 in der Alten Kongresshalle in der Nähe der Theresienwiese.
© push.conference
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An den zwei Tagen sprechen illustre Leute. Unter anderem auch Ben Frey, einer der beidenProcessing Entwickler. Das ist doch was. Die anderen Speaker sind auch nicht ohne.
© push.conference
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Save The Date. Die Kosten gehen auch.
© push.conference
Beitrag von Ursula Drees
Nachdem ich meine Presseunterlagen im Linzer Bruckner Haus in Empfang genommen habe und den Schock der Vielzahl und Menge des Angebots verkraftet habe, ging es los in die im Stockwerk drunter liegende Ausstellung mit informationsgrafischen Bildschirmapplikationen zum Thema: The Big Picture Exhibition: Datenvisualisierung.
Die Arbeit von Tatiana Plakhova mit dem Titel : Chaos and Strukture war eine aesthetisch getriebene Zusammenstellung der Weltkarten im Laufe der Zeit. Die Beschreibung, siehe oben, war ein wenig irre fuehrend, denn wer „the viszualition depicts the chaos theory in abstract mathematics“ liest, der hat vielleicht nicht schoen aufgearbeitete Karten, die im langsam gleichmaessigen Fluss einer weichen Blende entlang fliessen, vor dem inneren Auge.
Andere Bewegungen der menschlichen Produktivitaet, wie z.B. „The Map of Internet Submarine Cables“ von Nicolas Rapp im Auftrag des Fortune Magazines vereinten Aussage, Klarheit der grafischen Ikonografie, Bewegung und faktische Dokumentation zu einer fesselnden Einheit.
Haengen blieb ich bei der Installation „GeoPulse Beijing“ von Michale Badics und Yang Lei.
Ein infrarot gesteuerter Stift, Pointer syncronisiert sich mit einem Rechner, der auf eine Datenbank zugreift. Der Besucher haelt sich vor einem Tisch, mit entsprechender Karte von Peking auf, findet ein Buch wo jede Seite spezielle Inhalte beschreibt. Es lassen sich Orte von Beruehmtheiten, von wichtigen Monumenten wie Theatern oder Plaetzen mit dem Stift anwaehlen. Im Pointer ist eine Kamera eingebaut, die den Seitenbereich scannt und die Information an die Datenbank schickt. Auf einem Monitor wird der Entsprechende Inhalt angezeigt.
Die Verbindung Buch, Stift, anschreiben und Monitor ist eine vollstaendig selbsterklaerende Bedienung. So einfach und natuerlich dass nicht einmal ein Wunsch nach der Frage „Wie mache ich das“ aufkeimt. Wenn etwas so unkompliziert ist, dann soll sich das System in der Wissensvermittlung, in Schulen und Museen durchsetzen. Frage ist nur, ob die Stifte teuer sind.