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Yearly Archives: 2020

Die Raumwelten: online

Plattform für Szenografie, Architektur und Medien vom 18.-20. 11. 2020 

Leider hat es mit dem hybriden nicht geklappt. Die Raumwelten lassen sich aber nicht minder gut im online Environment erleben. Live Stream, digitale Workshops und mehr.

Ich nehme mir die Freiheit heraus und empfehle einige Speaker, nämlich diejenigen, die ich unbedingt sehen und hören werde. Es gibt natürlich noch viele Andere. Hier bitte nachlesen. Das sind illustre Speaker!

Daan Roosegaarde (1979) erforscht mit seinen Konzepten die Beziehung zwischen Mensch, Technologie und Raum. Sehr bekannt sind „Waterlicht“ (eine virtuelle Flut), „Smog Free Project“ (der größte Außenluftreiniger der Welt, der Smog in Schmuck verwandelt) und „Space Waste Lab“ (einer Mission zum Upcycling von im Weltall schwebendem Schrott). www.studioroosegaarde.net

Nathalie van Sasse van Ysselt ist eine Filmemacherin, Experience Designerin und Creative Director. Sie gestaltet immersive und kollektive Erlebnisse, Shows und Events. Aktuell arbeitet sie als Immersive Creative Director für Madison Square Garden für das geplante Sphere Projekt in Las Vegas und sie ist Mentorin für NewInc in New York City, ein innovation Incubator für neue Talente, gesponsert vom New Museum. https://nvsvy.co

Mitchell Joachim ist Mitgründer von Terreform ONE sowie außerordentlicher Professor an der New York City University. Zuvor arbeitete er als Architekt bei Frank Gehry und I.M. Pei. Neben einem Fulbright-Stipendium hat er Stipendien von TED, Moshe Safdie und der MIT Martin Society for Sustainability erhalten. Die Zeitschrift Wired hat ihn auf ihre „Smart List” gesetzt und der Rolling Stone zählt ihn zu den „100 People Who Are Changing America”.

Hubert Lepka ist seit 1992 Leiter des Künstlernetzwerks Lawine Torrèn. Er ist Choreograph und Regisseur, studierte Gesang und zeitgenössischen Tanz am Mozarteum und promovierte in Rechtswissenschaft an der Universität Salzburg. Seit den frühen 90er Jahren beschäftigt sich Lawine Torrèn mit Aufführungen im großen (Natur) Raum. Die Arbeiten sind archivarisch auf deren Webseite www.lawinetorren.com umfangreich in Bild und Film dokumentiert. www.lawinetorren.com

Michael Fiedlers Schwerpunkt liegt auf experimentell-elektronischer Musik und Klangforschung. Das reicht von Soundtrack-Kompositionen für Film (“Die Tochter”, ZDF, Annagemina) über Auftragsarbeiten für freie Theater, Livekonzerte und Kooperationen mit diversen Künstlern und Kollegen der unterschiedlichsten Genres. Darunter Friedemann Vogel, erster Solist des Stuttgarter Balletts, Performancekünstler und Bluesmusiker Thomas Putze, und der Videokünstler Timo Dufner.
Dara Smith ist einer der beiden Köpfe des irischen Elektroduos Lakker, das mit ihren minimalistischen Sounds und pulsierenden Klangcollagen akustische Räume produzieren.

Jeppe Hein ist weithin bekannt für seine Produktion von erfahrbaren und interaktiven Kunstwerken, die an der Nahtstelle positioniert werden können, wo Kunst, Architektur und technische Erfindungen sich überschneiden. Feste Installationen stehen u.a. auf dem La Guardia Airport, USA (2020); Fondation Carmignac, Porquerolles Island (2018); Kistefos-Museet, Norway (2016); Rijksmuseum, Amsterdam (2013); City of Perth (2012); KUNSTEN Museum for Modern Art Aalborg (2011) und Bristol University (2009). https://www.jeppehein.net/

Die Raumwelten werden von Jahr zu Jahr besser. Dafür dass diese Konferenz noch gar nicht so alt ist…. eine Prachtleistung.

Beitrag von Ursula Drees

Raumwelten 2020

Mit der zweiten Welle von COVID-19 werden Konferenzen wieder in die Virtualität überführt. Einerseits sind wir froh, dass wir wenigstens so, Beträge, Vorträge, Diskussionen und Exponate sehen können, andrerseits ist es schade, dass die Atmosphäre nicht vor Ort aufgesogen werden kann.

Please Install New Spatial System Now!

Wie funktioniert Kommunikation im Raum in einer (post-) pandemischen Zeit? Welche Chancen ergeben sich und welche positiven Veränderungen bringt die Corona-Krise mit sich? Raumwelten zeigt originelle, offene und positive Wege, mit den neuen Limitierungen im Raum umzugehen. Zeit für einen Neustart! Unvermeidlich. Szenograf*innen, Architekt*innen, Philosoph*innen, Medienschaffende, Digital Artists, Wirtschaftsvertreter*innen und Politiker*innen diskutieren bei Raumwelten vor Ort und gleichzeitig im digitalen Raum über die Frage, wie Szenografie, Architektur, Stadtplanung und digitale Medien kreativ mit dem dystopischen Jahr 2020 umgehen, ob sich die These „dass nichts so sein wird wie vorher“ wirklich bewahrheitet. (Zitat von https://www.raum-welten.com/programm/motto/)

Die Raumwelten werden von Jahr zu Jahr aufregender. Das Programm verspricht viele erweiternde Lectures und Präsentationen. WEr es schafft onsite zu sein, trifft sich im Kunstzentrum Karlskaserne, Reithalle.

Fünf Panels werden gestaged.

Panel Medien/VR: „Think New Spatial System Now!“

Donnerstag, 19. November, 10:30 Uhr

Panel Medien/VR: „Think New Spatial System Now!“

Donnerstag, 19. November, 10:30 Uhr

Panel Natur-Raum-Land:

Install New Nature Now: New Staging of Nature

Donnerstag, 19. November, 16:00 Uhr

Panel Formate: Uploading New Formats

Freitag, 20. November, 10:30 Uhr

Panel Architektur:

Install New Utopia – Über die Notwendigkeit von Utopien in der Architektur

Freitag, 20. November, 14:00 Uhr

Die Speaker sind wohl bekannt in der Szene. Deshalb werden Raumwelten empfohlen.

Beitrag von Prof. Ursula Drees

SchlemmerxBeats in Dessau

Grundriss des Bauhauskomplexes in Dessau©Stiftung Bauhaus Dessau

Am 4. + 5. September 2020 fand im
Bauhaus Museum Dessau + Bauhausgebäude das Bauhausfest minimal statt. Durch COVID-19 ist es eher eine Besonderheit, wenn ein Festival tatsächlich vor Ort einläd. Nicht virtuell, nein! Besucher sind willkommen. Das Festival ist konzentriert, es findet im Innenraum statt. Keine Party auf dem Hof, das geht leider nicht.

Die Eröffnung fand am 4. September 2020 im Bauhaus Museum Dessau statt. Am 5. September 2020 wurden Werkstattflügel, Festebene, Brücke und Nordflügel des Bauhausgebäudes zu Teilen zu einem Baukastenspiel.  „Stumme Guides“ führen die Gäste entlang eines einstündigen Parcours durch jeweils einen Gebäudeteil. Mehrere Parcours kombiniert, ergeben einen Abend. Wie beim Baukastenspiel legen die Gäste ihr Erleben fest.

Artefakte und Auszüge von SchlemmerxBeats©Hochschule der Medien, Stuttgart

SchlemmerxBeats befand sich im Blauen Teil. Der Parcours Blau, die Brücke. Es wurden von der Studioproduktion EventMedia, Hochschule der Medien erstellt, einige Artefakte und Beispiele, der kurz vor dem Shut Down im März, statt gefundenen Aktion SchlemmerxBeats, ein Kunsttechnoclub, in den heiligen Hallen der Staatsgalerie gezeigt.

Für eine Nacht, sogar am Valentinstag, tanzte Publikum mit dem triadischen Ballett von Oskar Schlemmer zu Elektro Beats. Man konnte im Februar quasi das triadische Ballett in Action erleben. Nicht als Rekonstruktion,  sondern mit Hilfe von drehbaren Säulen entstanden live, real-time Animationen und Neuinterpretationen der Schlemmerschen digitalen Kostüm-Nachbauten. Und diese Nachbauten, Triaden, tanzten genauso durch die Nacht wie das Publikum.

Die Besucher kreierten ihre Figurine, indem sie die verschiedenen Möglichkeiten für Kopf, Arme/Rumpf und Beine, die Schlemmer für das insgesamt 18 Figurinen umfassende Original vorgesehen hatte, miteinander kombinieren. 

Das Bauhaus war nicht nur Form gebend Avantgarde , sondern auch musikalisch. Die Übertragung in die heutige Welt bedeutet Elektro Beats. Darauf tanzte das neue triadische Ballett bei SchlemmerxBeats, zusammen mit dem Publikum.

SchlemmerxBeats gehört zu dem För­der­pro­gramm „Digitale Wege ins Mu­se­um II“ des Mi­nis­ter­i­ums für Wis­sen­schaft, For­schung und Kunst Ba­den-Würt­tem­berg. Es werden di­gi­ta­le Stra­te­gi­en und An­wen­dun­gen zur Er­wei­te­rung musealer Erfahrungen er­forscht. Neue Technologien werden eingesetzt wie zum Beispiel VR, AR, Mixed Realitys

Beim Bauhaus minimal konnte nicht die volle Vernetzung stattfinden. Deshalb wird eine Auswahlsäule präsentiert, die Skizzenbücher, Fotodokumentationen und ein Dokumentationsvideo.

Skizzenbuch SchlemmerxBeats©Hochschule der Medien, Stuttgart

Beitrag Ursula Drees

Die Ars Electronica

Die grossen Medienfestivals werden alle abgesagt. COVID-19 schwebt über der Gesellschaft wie ein Damoklesschwert. Keiner will sich infizieren, das Risiko ist zu hoch, dass es die Gesundheit schwer mitnimmt und nicht wie erhofft, zumindest bei mir, dass es mich nur leicht treffen könnte. vorsichtig bin ich in jedem Fall.

Die Ars Electronica findet statt. Erstaunlicherweise. oder vielleicht nicht. Es kann ja auch gerade wegen COVID-19 stattfinden, oder nicht. Vom 9.bis 13. 9 also in Linz. Inder Innenstadt auf dem Campus der JKU. Und auch 120 weiteren Orten – weltweit. Das Silicon Valley ist dabei, ein Forschungsschiff in der Antarktis und mehr. Ein wahrlich hybrides Format.

Natürlich gibt es Hygienevorschriften. Es werden Tickets vergeben, natürlich wird darauf geachtet, dass es keine zu vollen, zu engen Vorstellungen gibt.

Ein Hoch auf die Ars Electronica also. Ich bin froh, dass nicht alles abgesagt wird. Wer jetzt noch ein Hotelzimmer bekommt, einen Flug oder viel besser eine Zugfahrt buchen mag, nur zu.

Schlemmer x Beats

Wir haben direkt nach dem Ereignis von Schlemmer x Beats, (und auch hier) einem interaktiven Kunstclub in der Staatsgalerie Stuttgart im Februar 2020 berichtet. Es hat gebraucht, um einen Videozusammenschnitt zu finden. Aber jetzt ist es soweit. Das Erlebnis und die Entstehung sind im Video festgehalten.

Die Staatsgalerie Stuttgart organisiert regelmässig Week-end Warm ups. Es handelt sich um jeweils einen Abend in den Galerieräumen, wo ein bestimmter Künstler, Ära, Kunstrichtung als Club in Szene gesetzt wird. Die Staatsgalerie Stuttgart öffnet dann nicht nur in den Abendstunden einen oder mehrere, als Club umfunktionierte Räume, sondern auch die Galerie. Es werden begleitende Events, Führungen und vieles mehr angeboten.

„Das För­der­pro­gramm „Digitale Wege ins Mu­se­um II“ des Mi­nis­ter­i­ums für Wis­sen­schaft, For­schung und Kunst Ba­den-Würt­tem­berg ­er­forscht di­gi­ta­le Stra­te­gi­en und An­wen­dun­gen zur Er­wei­te­rung musealer Erfahrungen. Der Fo­kus liegt da­bei auf einer be­deu­tungs­vol­len Museumserfahrung, welche durch gameifizierte, mo­bi­le oder lokationbasierte An­wen­dun­gen von Mixed Reality (Virtual Reality, Augmented Reality) bis hin zur festen Medieninstallation ver­mit­telt wird.“ schreibt Frau Dr. Chris Gerbing in einem weiteren Beitrag.

In diesem Zusammenhang hat die Hochschule der Medien in Stuttgart Schlemmer x Beats ins Leben gerufen. Im Nachgang zu den 100-Jahr-Feiern des Bauhauses 2019 und als Vorschau zum 100 jährigen Jubiläum der Erstaufführung des Triadischen Balletts von Oskar Schlemmer im Jahr 1921 haben 12 Studierende der Studioproduktion EventMedia an der Hochschule der Medien einen immersiven Technokunstclub ins Leben gerufen.

Beteiligt waren über ein Semester lang drei Fakultäten mit vier Studiengängen: Fakultät Electronic Media mit den Studiengängen Audiovisuelle Medien und Medienwirtschaft, Fakultät Computer Science and Media und die Fakultät Information und Kommunikation mit dem Studiengang Informationsdesign. Und jetzt endlich die Dokumentation.

Beitrag von Ursula Drees