Der 1934 nach den Plänen von Josef Hoffmann und Robert Kramreiter realisierte Bau des Österreichischen Pavillons hat der Kunstprofessor an der Akademie der bildenden Künste Wien Heimo Zobernig gestaltet. Er hat veränderte den Innenraum und stellt dabei die Frage nach der Kunst.
Wir gehen hinein und schreiten durch die Räume. Es ist ein Atrium, das links und rechts durch jeweils 2 weitere gleich große Räume flankiert wird. Dann geht der Besucher an den jeweiligen Seiten der Flanken in den hinteren Bereich, eine offener überdachte Terrasse. Sie öffnet sich zu einem bepflanzenden Garten. Die Bereiche sind sachlich, kühl und zurückhaltend. Die Architektur spricht Ruhe und Gelassenheit.
Und ist vollständig leer. Wir fragen uns, wo denn die Kunst ist und fühlen uns wie Loriot. Gehen hin und her, schauen und setzen uns auf die zwei weißen Bänke. Schauen und dann lassen wir die Kunst Kunst sein, entspannen, genießen die dunkle und kühle Atmosphäre. „Ist schön hier nach den vielen andern Pavillons.“
Wir nehmen die Kamera hervor und machen einige Photos vom einfallenden Licht. Von den Reflektionen, von den Grauschattierungen. Jetzt endlich! Es fällt der Groschen. Natürlich, wir sitzen inmitten der Kunst. Denn ist die Decke nicht erstaunlich tief? Der Pavillon ist doch eigentlich architektonisch anders. Tatsächlich, die Decken sind abgehängt, ein doppelter Boden eingelegt. Es gibt keine Schwellen, es ist ein vereinheitlichter Ausstellungsraum. Keine Dachfenster,, keine Rundbögen. Die Wände sind weiss geblieben.
Dieser Pavillon lässt mich die Kunst durch meine eigenen Aufnahmen erkennen. Die geometrischen und formalen Linien, Flächen, Hell- und Dunkelschattierungen. Jedes Foto strahlt Einheit, Ruhe, Gestaltung und Komposition. Ich bin der Künstler. Heimo Zobernig stellt den Raum. Zur Eröffnung des Pavillons sagt er: „Jetzt haben wir Punkt Null erreicht, ich trete zurück und Sie können es selber erleben.“ Wir haben die Besonderheit dieses Werks entschlüsselt und gehen beflügelt hinaus. Erfrischt, erstaunt und erbaut.
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