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Yearly Archives: 2013

José Antonio Suárez Londono: Franz Kafka, Diarios II 1914 – 1923, 2000

 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

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 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

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 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

Der Künstler José Antonio Suárez Londono handelt diszipliniert. Sein Tagesablauf unterliegt einer strengen Routine. Diese Bilder entstanden weil ein Kolumbianischer Künstler Londono gefragt hat, ob er bereit wäre für ein Experiment. Nämlich jeden Tag ein Bild zu malen, zu zeichnen. Am Ende eines Monats würde dann das entstandene Werk angeschaut und ein Text entworfen. Anfangs fing Londono mit Brian Eno’s Tagebüchern an. Er malte jeden Tag ein Bild.

 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

Aber dann wechseltete er zu den Tagebüchern von Paul Klee, Franz Kafka und Eugene Delacroix. Später dann auch Patti Smith, Arthour Rimbaud und Blaise Cendrars. Die Poesie der Tagebücher werden in Bilder verbannt. Jeden Tag Eins. Und diese Bilder dokumentieren die innere Auseinandersetzung mit einem Maler und dem Text eines anderen Künstlers. Es ist eine Unterhaltung. Und man kann sie in den Bildern hören.

 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

 ©ursula drees_José Antonio Suárez Londono_ biennale 2013

Beitrag von ursula Drees

Alfredo Jaar_Venecia,Venecia

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

Der chilenische Pavillon auf der Biennale in Venedig 2013 wurde von Alfredo Jaar gestaltet. Man kommt in einen grossen, hohen, dunklen Raum. Mitten drin ist ein gigantisches Bassin, gefüllt mit einer grünlich brauen Wassersauce. Anfangs habe ich nicht genau verstanden was das alles soll. So stand ich, wie viele andere um dieses Bassin herum, starrte auf das Wasser: „Ob wohl was passiert? Irgendwas interaktives vielleicht? Trauen sie die Besucher nicht, die Oberfläche zu berühren und deshalb ist nichts los?“

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

Ich habe meine Hand ins Wasser gehalten, ein bisschen verzagt gequirrlt, die Frau neben mir bedachte mich sofort mit einem Blick, den ich nicht zu deuten wage. Der Raum heiss und stickig, gross und dunkel.

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

Dann sprang ein Motor an, surren, irgendwas kam in die Gänge. Und Blubberblasen auf der Wasseroberfläche. Langsam kam das Model des Ausstellungsgeländes der Biennale, der Guardinis an die Oberfläche. Alle Pavillons waren zu sehen, die braune Suppe floss ab. Das Model stand einige Sekunden und tauchte wieder unter. Langsam versank alles im Wasser. Zum Schluss wieder vereinzelte Blubberblasen.

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

Gleich fünf Mal habe ich das Auf- und Untertauchen beobachtet. Wie schnell fliesst das Wasser ab? Fliesst es ganz ab, stehen Teile noch unter Wasser? Wie schnell taucht das Model auf, wie schnell geht es mit dem Untergehen?

In meinen Augen wurde das drohende Verschwinden dieser Stadt gezeigt. Aber damit lag ich nicht ganz richtig. Die Antwort ist unweit vielschichtiger. Denn die Architektur der Pavillons ist in der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg entstanden. Das lässt sich auch mühelos nachvollziehen. Der Deutsche Pavillon ist ganz archaisch, so etwas würden Deutsche heute nicht mehr bauen, denn die Assoziationen zum 3. Reich sind deutlich. Frankreich ist kein Stück besser, wenn auch ein bisschen weniger klotzig. Russland bekleckert sich auch nicht gerade mit Ruhm, die anderen sind auch eher protzig.

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

 ©ursula drees_alfredo jaar_ biennale 2013_chile

Es geht bei Alfredo Jaar um die Kritik an der „internationalen Ausstellung“ in den Guardinis, dessen Architektur die politischen und ökonomischen Verhältnisse zur Entstehung deutlich wieder spiegelt. Ganz so international war es dann doch nicht. Was kann ein nationaler Pavillon in der heutigen Zeit sein? Muss dafür das alte erst untergehen?

 von ursula drees

push.conference_25./26. Oktober 2013, München

 © push.conference

 © push.conference

In diesem Jahr ist push.conference in München. Was ist die push.conference? In erster Linie finden die Interaktiven Professionals einen Ort zum Treffen und Austausch. User Experience, User Interface Leute treffen Kreative Coder und Leute die Technologien kreativ anwenden.  Viel Kreatives. An zweit Tagen: am 25. und 26. Oktober 2013 in der Alten Kongresshalle in der Nähe der Theresienwiese.

 © push.conference

 © push.conference

An den zwei Tagen sprechen illustre Leute. Unter anderem auch Ben Frey, einer der beidenProcessing Entwickler. Das ist doch was. Die anderen Speaker sind auch nicht ohne.

 © push.conference

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Save The Date. Die Kosten gehen auch. 

 © push.conference

Beitrag von Ursula Drees

 

Dalson House von Leandro Erlich

 ©dezeen.com, dalson-house_leonardo-erlich

Das Dalson Haus in London von Leonardo Erlich.  Menschen wandern auf der FAssade schwerelos herum. Sie sitzen, stehen auf dem Kopf, halten sich in den Armen, berühren sich an den Fingerfkuppen, rückwärts, vorwärts geradeaus. Wie machen das nur diese Leute. Keine braucht ein Sicherungsseil, alle sind vollständig unangestrengt, Spiderman is alive.

 ©dezeen.com, dalson-house_leonardo-erlich

Ein riesiger Spiegel reflektiert im Winkel von 45 Grad die auf dem Boden liegende Hausfassade, bzw. die Attrappe. Das Haus liegt in Hackney, ein klassisches Brickhouse in London. Wer jetzt über die liegende Fassade wandert ist schwerelos in der Reflektion. Ein spektakulärer Effekt. Natürlich geht das Spiel sofort los.  Man kann so tun als würde man ganz besonders komplexe und schwierige Übungen an der Hausfassade vollbringen.  Wer wollte nicht schon immer an einem Finger am Fenster hängen und dem Tod ausgeliefert sein?

 ©dezeen.com, dalson-house_leonardo-erlich

Die Fassade mit Fenstern und allem was dazu gehört sind wie ein klassischen Haus der Viktorianischen Zeit Ende des 19. Jahrhunderts in London gestaltet. Viele Häuser sehen so aus vor allem aber auch direkt in der Gegend um die Ashwin Street. Die Installation wurde von der Barbican Galerie in Auftrag gegeben und wurde am 25. Juni 2013 als Teil des  London Festival of Architecture 2013 eröffnet. Es wird bis zum 4. August noch zu sehen bleiben.

 ©dezeen.com, dalson-house_leonardo-erlich

Der Künstler  Leonardo Erlich arbeitet mit visuellen Täuschungen und Illusionen. Die Arbeiten sehen so einfach aus. Die Ideen sind leicht verständlich und deshalb noch besser. Kein Kopfzerbrechen, einfach erfreuen und geniessen. Die Einfachheit wird gerne unterschätzt. Erst mal muss die Fassade nachgebaut werden, sie muss ordentlich was aushalten, gross und schön sein, feuerfest sowieso, gegen alles gewappnet, der Spiegel muss her. Allein die Grösse ist nicht unkompliziert, der Transport, die Installation im richtigen Winkel und das ganze auch noch Unwetterfest, resistent gegen alles anzubringen ist kein Kinderspiel.  Leonardo Erlich hat schon andere Werke mit ähnlich spannenden Illusionen geschaffen. Ein schwebendes Haus, ein im Schwimmbad schwimmendes Haus, ein toller, ziemlich unerwarteter Ausblick aus dem Flugzeugfenster und mehr.

 ©dezeen.com, dalson-house_leonardo-erlich

Beitrag von Ursula Drees

Ars Electronica, Festival vom 5.-9. 9 2013, Linz

 © ARS ELECTRONICA

 ©Ursula Drees

TOTAL RECALL – The Evolution of Memory ist das Motto der diesjährigen ARS ELECTRONICA in Linz. Vom 5. – 9. September widmet sich die ARS  ELECTRONICA  der Frage nach der Erinnerung und ihrer Speicherung. Was ist Erinnerung, wie entsteht Gedächtnis und wie geht es verloren? In der Natur, in der Technologie, in der Zukunft.

Gibt es ein perfektes Gedächtnis? Das Symposium lässt Grössen aus der Wissenschaft und Kunst zu Wort kommen: Hirnforscherinnen, Computerwissenschaftlerinnen, Künstlerinnen und Philosophinnen. Nur nebenbei, ich spare mir die Unterscheidung Mann und Frau. Es wird einfach alles im -innen geendet. Es werden Erkenntnisse, Interpretationen und Visionen besprochen.  Das Thema beinhaltet natürlich die Fragen nach künstlicher Intelligenz, nach Alzheimerforschung, nach Datenspeicherung, nach dem biologischen Gehirn, kann das menschliche Gehirn nachgebildet werden, kann Vergesslichkeit aufgehalten werden?

Und was passiert wenn wir alles Denkbare tatsächlich real time erfassen und speichern können, rein technisch gesehen? Wird es uns ändern, werden wir zu Menschen die intuitiv im Jetzt leben und Gedächtnisleistung ganz dem Speicher überlassen oder nicht.  Wem gehören überhaupt Erinnerung und wer verdient Geld damit. Wird es ein neues politisches REssort geben: Gedächtniserhaltung oder ähnlich?

Jeder der auf der ARS ELECTRONICA  mal war, weiss, dass das  Symposium immer kontroverse Gruppen und Kombinationen zusammen würfelt und gedankliche Anregung verspricht. Neben dem Symposium wird die Stadt Linz in einen Ort der modernen Kunst.

 ©Ursula Drees, Joe Davis im Gespräch, Gewinner der Goldenen NICA

Im Brucknerhaus finden die meisten Diskussionen und Vorträge statt. Im Erdgeschoss werden Exponate gezeigt im 1. Stock ebenso. Es ist dicht an dicht und Zeit im Gepäck wünschenswert.  Die grosse Ausstellung im OK Offenes Kunsthaus OÖ ist ein Muss. Dort werden die Gewinner in den jeweiligen Kategorien gezeigt. Ein Tag ist schnell rum , ein zweiter oft nötig. Die Kunstuniversität in Linz ist der ARS gewidmet, das Lentos Kunstmuseum, ein toller Bau direkt an der Donau ist Schauplatz für Ausstellungen und Musikhappenings. Die Künstlervereinigung maerz, der Hauptplatz zeigt das mobile Ö1 Atelier, das ARS ELECTRONICA Center,  auf der anderen Seite von der Donau, mit Blick auf das Brucknerhaus und auf das Lentosmuseum,  ein Muss. Da laufen die Film und CA Beiträge. Im letzten Jahr habe ich nur mit Mühen alles geschafft. Die ARS ELECTRONICA  ist definitv eines meiner ultimativen Lieblingsfestivals.

 ©Ursula Drees

Inspirierende Kunst und Vorträge, Leute aus aller Welt, die man trifft, Anregungen und Gedanken überall. Und wer mehr zu PRIX erfahren will, der ist hier gut aufgehoben. Und hier auch.

Betrag von Ursula Drees