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Monthly Archives: März 2013

re:publica 13 – in/side/out Konferenz in Berlin vom 6.-8. Mai

Wir leben in einer merkwürdigen, ungreifbaren Zeit. Die re:publica beschäftigt sich mit der Unübersehbarkeit der Themen der digitalen Welt. Mehr als 100 Sessions und eine hohe Anzahl an Sprechern werden zu den Themen Roboter, Spekulatives Design, Minirock des Internet, Informationskartographie, Astrophysiker-Communities, Achromatopsie, Lolcats, Weltraumnazis, Open Government, Selbstbausatelliten sprechen.

Die Vortragenden sind zur einen Hälfte aus den vom Gründerteam eingeladenen worden und zur anderen werden ausgewählte Beiträge, des offenen “Call for papers” präsentiert. Auf der re:publica ausgetauscht, genetworked, diskutiert oder Visitenkarten verteilt.

Infos zu Tickets und Preisen hier.

Total Recall – The Evolution of Memory: Ars Electronica 2013

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© Fotografie Ursula Drees. Abbildung: ars electronica_Linz 2012_Hybrid Art_Honorary Mention_Jalila Essaidi Test 2: biologisch hergestellte menschliche Haut wird von einem 2.6g 329m/s Projektil problemlos durchschossen. Forschung – Wissenschaft – Kunst.

Vom 5. – 9. September stehen eines der größten Geheimnisse der Wissenschaft und eine der größten technischen Herausforderungen im Mittelpunkt der Ars Electronica 2013: Erinnerung und ihre Speicherung – was ist Erinnerung, wie entsteht Gedächtnis und wie geht es verloren? In der Natur, in der Technologie, in der Zukunft.

Unter dem Titel TOTAL RECALL werden HirnforscherInnen und ComputerwissenschaftlerInnen, KünstlerInnen und PhilosophInnen nach ihren Zugängen, neuesten Erkenntnissen und Interpretationen, nach ihren Plänen und Visionen für eine Zukunft, in der wir alles speichern können, befragt.

Die Fragenkomplexe erstrecken sich vom Verständnis für das Erinnern und unser Kenntnisstand? Wie entsteht Erinnerung im Gehirn, warum und wie geht sie verloren. Werden wir ein menschliches Gehirn nachbilden, ist künstliche Intelligenz ein Schlagwort für schnelle Rechnerleistung ohne Netzwerkfunktion und Verbindungen. ist es niedrige Intelligenz? Gibt es höhe Intelligenz von Rechnerseite aus? Wenn es KI gibt, was machen wir damit. Datenspeicherung, was ist damit los? Was passiert wenn der Strom ausfällt? Wie werden wir Erinnern kultivieren als Menschheit?

 

Welche sind die aktuellen Projekte und Visionen,zur Speicherung des menschlichen Kulturerbes , welche Methoden werden zukünftig gewählt? Gibt es Nachhaltigkeit und Verlässlichkeit der Datenspeicherung?

Mehr unter: Ars Electronica Center.

Teile des Beitrags stammen von MICHAEL KACZOROWSKI. Vielen Dank! Die Inhalte wurden im Gespräch  mit Gerfried Stocker entwickelt der am 19. März  im Gespräch das Thema und die Inhalte vom Festival Ars Electronica 2013 vorstellte.

 

KRAFTWERK auf dem Festival Vivd Sydney

© Festival Vivd City und Kraftwerk

Sydney liebt deutsche Künstler: Nachdem die preisgekrönte Künstlergruppe URBANSCREEN aus Bremen im letzten Jahr eine atemberaubende 3D-Show auf die Segel des Opernhauses projiziert hat, eröffnet dieses Jahr die deutsche Musiklegende Kraftwerk das Kreativfestival Vivid Sydney.

Kraftwerk, Pioniere der elektronischen Musik, sind Headliner des Kreativfestivals Vivid Sydney 2013. Am 24. Mai eröffnet die Band das Festival aus Licht, Musik und Ideen und spielt im Sydney Opera House. Vivid Sydney ist das größte Festival seiner Art auf der Südhalbkugel und läuft insgesamt 18 Tage lang vom 24. Mai bis 10. Juni.

© Festival Vivd City und Kraftwerk

Die Band wird an acht Abenden mit einer Retrospektive auftreten und präsentiert mit THE CATALOGUE 1 2 3 4 5 6 7 8 fast vierzig Jahre musikalischer und technischer Innovationen, begleitet von neuen Improvisationen, 3D-Projektionen und Animationen. Jede Nacht steht unter dem Motto eines der Kraftwerk-Alben: Autobahn (1974), Radio-Activity (1975), Trans Europe Express (1977), The Man-Machine (1978), Computer World (1981), Techno Pop (1986), The Mix (1991) und Tour de France (2003).

Kraftwerk für Vivid LIVE gewonnen zu haben, besonders nach der phänomenalen Reaktion auf ihre Retrospektive im Museum of Modern Art (MoMA) in New York und der TATE Modern in London ist ein Ding. Der es sich leisten kann sollte sich einen Flug und ein Hotel buchen – diese acht Konzerte werden ein Genuss für Augen und Ohren sein und sind sicher bald ausverkauft“, so Fergus Lindehan, Leiter von Vivid LIVE im Opernhaus von Sydney.

© Festival Vivd City und Kraftwerk

Wer nicht vor Ort dabei sein kann, wird ab Freitag, den 24. Mai aktuell aus Sydney mit Bild- und Videomaterial versorgt. Eine Vorschau bieten die Fotos von Vivid Sydney 2012: http://www.vividsydney.com/media-centre/.

Vivid Sydney findet bereits zum fünften Mal statt. Sie präsentiert sich als erleuchtete Bühne und rückt einige Größen aus Musik, Lichtkunst und der Kreativindustrie für das nationale und internationale Publikum ins Rampenlicht. Veranstalter des Kreativfestivals ist Destination NSW, die Touristik- und Veranstaltungsagentur der lokalen Regierung.

© Festival Vivd City und Kraftwerk

Zahlreiche Lichtkünstler aus Australien und der ganzen Welt hatten sich für Vivid Light 2013 beworben. Im Rahmen von Vivid Ideas finden mehr als 100 Veranstaltungen der Kreativindustrie statt, unter anderen das SPARC International Lighting Event sowie das erste Australian International Design Festival (AIDF). DA kommt ein grosses neues Festival auf. Wenn es nur nicht gerade in Australien wäre.

© Festival Vivd City und Kraftwerk

Ignatius Jones, kreativer Berater des Festivals: „Vivid Sydney wird 2013 nochmal enorm zulegen – an Ausstellungsfläche, Technologie und künstlerischer Darbietung. Noch nie da gewesene, gewaltige Installationen werden gezeigt, das Angebot der Lichtinstallationen wird noch umfangreicher sein und die internationale Beteiligung ist noch stärker geworden. Zudem hatte Vivid Sydney von Anfang an den Anspruch, eine nachhaltige und klimaneutrale Veranstaltung zu sein und verfolgt dieses Prinzip auch weiterhin.“

Vivid Sydney ist eine von fünf charakteristischen Veranstaltungen im NSW Veranstaltungskalender, den Destination NSW im Auftrag der Regierung entwickelt hat. Das Programm für Vivid Sydney 2013 mit allen Veranstaltungen rund um Licht, Musik und Ideen gibt es im März.

Ich danke für die Pressemitteilung von Jenny Gardke von Griffiths Consulting (PR-Agentur für Vivid Sydney in Deutschland)

Beitrag von Ursula Drees

“Imposition” Audio Visuelle Performance: Daniel Schwarz und Edisononside

“Imposition” ist eine Audio Visuelle Performance von Daniel Schwarz und Edisononside

Die Musiker von Edisononside machen einen sphärischen, übersinnlicen Sound mit teilweise prima Beat. Das hören wir gerne. Der Rhythmus ist nicht linear und das erzeugt diese hypnotische Stimmung. Daniel Schwarz hat dazu die Visuals mit vvvv gestaltet. Die gehen auf die Musik ein, sind aber keine Illustration. Auf der Bühne sehen wir 20 – 40  ca 180 cm hohe Stangen, Paneele, die das Motiv des Modularen und Variablen aufgreifen. Der Kontrast erhöht die kompakte Konzentration von Musik und Bild. Beide beeinflussen sich, es findet eine Verschmelzung statt.

Auf vimeo dann die lange Demoversion. 

Ableton wurde für den Ton und vvvv für die Visuals und das Mapping verwendet. Midi Signale synchronisieren alles. Beide haben mit der Szenografie im Vorfeld experimentiert und auf ein Model gearbeitet. Davon ist ein Kurzfilm mit demNamen “Vanish” entstanden der von “FABRICA” produziert wurde.

Die Show dauert 40 Minuten und wird am 11. May 2013 in Genf auf dem Mapping Festival gezeigt. Wer kann soll hin. Auf der NODE13, im Forum für Digital Arts in Frankfurt am Main war die Show schon am 11. Februar zu bewundern.

danielschwarz.cc/imposition/
soundcloud.com/edisonnoside/

Alle Bilder unterliegen dem ©von Daniel Schwarz und Edisononside.

Beitrag von Ursula Drees

Anwohnerpark Kunstwerk, Köln, 2006 von osa-office for subervise + architecture_plan06,

2006 wurde zum Architekturfestival nicht nur ein stillgelegtes Kaufhaus oder eine Messehalle in Betrieb genommen, wie es bei innovativen Designprojekten oft der Fall ist, sondern der Stadtraum sollte grossflächiger einbezogen werden. Dies nannte sich plan06. Es fanden Aktionen, Ausstellungen, Vorträge und Präsentationen in Ladenlokalen, Restaurants, Clubs, Höfen und Plätzen, Baucontainern  – überall statt.

Auch ein riesiger Atelierkomplex namens KunstWerk war Teil  davon. Es gibt da einen Parkplatz, der durch eine imposante Brandwand begrenzt wird. Dieser Parkplatz ist eine Art Grenze von einer Verbindungstrasse zwischen Deutz und Mühlheim, dort wo die Zoobrücke unterquert wird und dem Ende des Messegeländes. Ein ungeklärter Ort, Autos fahren durch, keiner hält sich auf, nichts Beschönigendes ist dort. Es ist ein urbaner Stadtraum, ein Parkplatz von einer grossen Brandmauer überschattet. Die Brandwand selbst gehört zum Atelierkomplex KunstWerk.

Die Leute von den Ateliers klagten, dass sie Parkplätze  mieten müssten, falls Besucher kommen. Aber jeder weiss, dass die Künstler kein Laufpublikum haben. In Ateliers wird gearbeitet und wenn man Glück hat wird man dabei nicht gestört.  Freunde kamen mit den Öffentlichen oder Fahrrad. Aber die Parkplätze mussten trotzdem für eventuelle Besucher angemietet werden.  Das ging an den Bedürfnissen der Künstler vollständig vorbei. Aber gegen die Stadt kann auch ein gigantischer Altelierkomplex mit Brandmauer nicht viel ausrichten.

Deshalb ist dieses Projekt ist aus zweierlei Gründen sehenswert. Erstens: die Lösung eines schwerwiegenden Problems wurde realisiert und zweitens: die Herangehensweise, wie habt man es geschafft. Die osa-Artisten kannten ja die Lösung. Die Künstler der KunstWerke hatten ziemlich eindeutig die Lage beklagt und die Lösung genannt. „Wir wollen keine teueren Parkplätze, die niemand braucht, anmieten.“ Wie kriegt man so was hin?

Die Künstler von osa durchforsteten das Gelände. Und damit fiel ihnen die vielen Fahrbahnmarkierungen ins Auge. Auf den Strassen sahen sie nicht mehr Markierungen, sondern weisse Codierungen, geheime Strichkombinationen und Grenzen. Die Brandmauer war im Grunde die einzige leere Fläche. Da mussten auch Codierungen hin. Vielleicht weitere Parkplatzfläche? Und am besten noch Strassenverkehrszeichen mit Strassenlampe die brennt, wenn es dunkelt wird.

„Unser Projekt Anwohnerpark greift das bestehende Markierungsornament des Messeparkplatzes auf und führt es auf der angrenzenden Brandwand des benachbarten KunstWerk fort. Mit der ästhetischen Kraft dieser ebenso alltäglichen wie abstrakten Grafik wird nicht nur ein öffentlichkeitswirksames Icon an prominenter Stelle in einen strukturell schwierigen Stadtraum eingebracht, sondern auch ganz nebenbei das Problem der Anwohnerparkmöglichkeiten bei anhaltendem Druck der Messe auf benachbarte Flächen auf einfachste Weise nachhaltig gelöst.“  Zitat von der osa website

Jetzt gibt es eine grosse Menge an neuen Parkplätzen, eben auf der Brandmauer. Und sie entsprechen natürlich der Norm. Die Stadtverwaltung musste feststellen, dass es keine Regelungen für vertikale Parkplätze an Brandmauern gibt. Und so gelten diese Parkplätze als vollwertige. Die Parkplatzfrage ist geklärt.

Und ganz nebenbei ist ein Kunstwerk entstanden. Die Passanden verstehen sofort, auch wenn sie die Hintergründe nicht kennen. Aber ein Lächeln, das kann wohl niemand verhindern. Design Thinking im besten Sinne.

© Photographien von Anja Ohlinger oder Oliver Langbein. 

das team:-entwurf osa / realisierung: osa & kunstwerk köln

Thomas Deyle Kunstwerk, Köln, Dipl. Ing. Britta Eiermann, osa, Prof. Dipl Ing. Oliver Langbein, osa, Dipl. Ing. Anja Ohlinger, osa, Andreas Schön, Kunstwerk, Köln, Dipl. Ing. m.a. Anke Strittmatter, osa, Dipl. Ing. Bernd Trümpler, osa, Nicolaus Westenberger, Kunstwerk, Köln, Thorsten Zenk, Kunstwerk Köln.

Gefördert als plan06-Projekt vom Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen / Veranstalter: Stadt Köln, Dank an: Kay von Keitz & Sabine Voggenreiter [plan06] Realisiert im Auftrag des  KunstWerk Köln e.V. Dank an Thomas Deyle, Manfred Gabriel, Andreas Schön und all die helfenden Hände und Köpfe.

Beitrag von Ursula Drees