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Bubble Mania_ein Interaktives Arcade Raum Spiel

Unsere Welt ist digital. Es gibt immer weniger Objekte, weniger zu berühren, weniger zu bewegen. Mit Bubble Mania wird ein 80iger Jahre Arcade Game zu einem interaktiven haptischen Spielraum. Es waren Spiele mit 16 bit, grellen Farben, gepixelten Bildern und Figuren. Die Bildschirme waren tiefschwarz und im Vordergrund busselten die Spielfiguren rum. Pong kennt wohl jeder, Space Invador lässt die Vergangenheit aufblitzen. Controller waren Objekte, noch zum berühren, sie wurden nach vorne und hinten geschoben, gedrückt oder gezogen. Die Art der Bewegung stimmte mit der Reaktion auf dem Bildschirm überein.

Heute ist das nicht mehr nötig. Touch Screens z.B. eröffnen andere Bedienungsmöglichkeiten. Die Bedienung war wunderbar direkt und deutlich. Ein bisschen Faszination mit dem Vergangenen, mit dem Alten, den Unterschieden und Abgrenzungen kann da schon mal aufkommen. Denn trotz vorsintflutlicher Technik haben sie an Spielspass nichts eingebüsst. Darauf baut Bubble Mania auf. Es ist eine Reminiszenz an alte Arcade Spiele.

Bubble Mania bringt ein Arcade Game in den interaktiven Experiencespace und ist technisch den aktuellen Möglichkeiten angepasst. Es ist ein Multiuser Spiel, die Controller sehen zwar wie vor 40 Jahren aus, aber das ist die einzige Übereinstimmung. Alles was gesehen wird, wirkt vertraut, dennoch, irgendwie ist es dann doch schwerer. Denn was plötzlich gross und verteilt im Raum ist, lässt sich komplizierter bedienen. Absprache und Kooperation mit den Mitspielern ist gefragt, sonst verliert das Team.

Wir befinden uns inmitten des Automaten. Die BesucherInnen betreten den Innenraum und finden sich mitten vieler interaktiver Kugeln, Bubbels genannt. Die müssen in einer bestimmten Reihenfolge aktiviert werden. Die Wände und der Boden, die Decke alles ist dem Look der Arcade Games unterworfen. Es wird in drei Durchgängen und jeweils zu viert gespielt.

Die zwei dimensionale Gamewelt wird zu einem 3 dimensionalen Spiel. Der Bildschirm eines Arcade Games wird mental aufgeklappt. Die Spieler*innen sind mittendrin. Sie befreien Töne.

Es wurden eigene Schnittstellen entworfen und mit dem 3 D Drucker gefertigt. Der Controller gibt der Spieler*in ein laufendes visuelles Feed Back und durch einen eingebauten Vibrationsmotor eine direkte haptische Rückmeldung. Jeder Controller hat eine bestimmte Farbe: gelb, rosa, blau oder grün. Die Bubbles im Raum leuchten in einer unbestimmten Reihenfolge im Raum auf. Man muss sich merken, wann die richtige Farbe aufleuchtet, wo sie aufleuchtet und welche der 3 bubbels es ist.


Klingt einfach, ist es aber nicht. Der Raum ist groß, die Blasen sind verstreut, es ist schwer, den Überblick zu behalten. Es kann eine Menge passieren. Man hat 3 Leben. Jedes Leben ist ein Herz.

Beim Eintreten in Bubble Mania schrumpfen die Besucher*Innen. Perspektiven und Größenverhältnisse werden so gestaltet, dass der Alice im Wunderland Effekt entsteht. Alles was Spieler*innen tun, ruft Veränderungen der Ton- und Bildwelt hervor und ändert die Atmosphäre im Spielraum.

Der Microcontroller kommuniziert per WLAN mit dem Hauptrechner und transportiert die Sensordaten. Wenn ein Netzwerk eingebunden wird, sind Fehler schwer zu lokalisieren. Das Gefahrenpotential für Funktionsuntüchtigkeit ist deutlich höher. Eine Herausforerung an die Programmierer, an die Medienplanung, an die Vernetzung.

In den Bubbles sind RFID Datenträger eingebaut. Sie werden vom Controller ausgelesen und sie erkennen, welche Bubble gerade gescannt wird und dann richtet sich das Spiel danach aus.

Für die Steuerung des Spiels wird Touchdesigner eingesetzt. Es wurde ein Programm für die Spielsteuerung und eins für die Tonebenen geschrieben. Die Logiken zum Erreichen der Anforderungen machen dieses Vorgehen erforderlich. In der Zusammenführung wurden dann Workarounds entwickelt.

Die Bubbles sind markante Spielelemente.

Es wurde ein Idealmodel entwickelt und bei der Umsetzung im Raum später zeigten sich Schwächen. Die Materialstärken des Plexiglases zum Beispiel variierten und dann  klappte der Steckmechanismus nicht mehr. Wenn eine solche Arbeit von einem studentischen Team innerhalb von 3,5 Monaten realisiert wird, gibt es Zeiten, wo vielleicht die Hoffnung ein bisschen sinkt.

Allein einen geeigneten Workflow zu etablieren, die Teamarbeit und Kommunikation zu gewährleisten, das Geld vom Sponsoring ein zu werben, Benefits durch PR für die Sponsoren zu erdenken, das Gamedesign, die Controller, die Interaktionschnittstellen, den Look, die Bühne, die Animationen, der Ton, die Medientechnik, -steuerung, -programmierung und Besucherführung: alles muss geplant, hergestellt und aufgebaut werden. Und wenn dann zum Schluss alles fertig ist, die BesucherInnen begeistert sind, dann hat sich das alles gelohnt. Bubble Mania.

Alle verwendeten Bilder gehören der Studioproduktion Eventmedia, Hochschule der Medien, Stuttgart.

Galerie making of the space:

Team und Aufgaben:

NameAufgabenStudiengang
Alina HertlingMediensteuerung, ProgrammierungAM
Evgenija NusortschinRegie, Animation, LichtAM
Fjolla MolliqajProjektmanagement, Sponsoring, PRMW
Isabelle MünchGrafik, Mediensteuerung, Bühne, ProduktionsleitungAM
Jasmin HamidDokumentationAM
Levi PellegrinoSoundAM
Jessica SteinhilberProjektmanagement, PR, GrafikMW
Lisa MichelBühne, Grafik, DokumentationAM
Luis HabigProjektmanagement, Finanzen, SponsoringMW
Markus WalterSound, MediensteuerungAM
Meg LöfflerLicht, Bühne, DokumentationCR/PR
Philine-Marie HeinrichRegie, Ton, LichtAM
Sophia WalterLicht, Produktionsleitung, Bühne, MediensteuerungAM
Thomas MatulaBühne, Prototyping, Mediensteuerung, AM
Moritz StuhlfauthTechnische LeitungTechnischer Mitarbeiter
Ursula DreesDirectionProfessorin
Nadja WeberKonzeption, Interaktion, SensorikenDozentin

Sponsoren:

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