Digital Buddha von He-Lin Luo zitiert Nam June Paiks 1974 entstandenes Werk “ TV-Buddha“. Eine Buddha Skulputur wird als Live Feed auf einen Röhrenfernseher gesendet. Diese Arbeit beschäftigt sich einerseits mit dem Konflikt: Reproduktion und dingliche Figur, dem Original und seiner Kopie und andrerseits wird die meditative Trance bei einer vertiefenden, ruhigen, bewegungslosen Selbstbetrachtung angesprochen.
Fotografie von TV Buddha, Nam June Paik (1074) entnommen von brittanystanley.com
Digital Buddha zitiert das Werk, jedoch sehen wir einen Buddha, oder besser noch eine durch mathematische Methoden codierte geometrisch- abstrakte kinetische Buddhaskulptur. Sie dreht sich und dieses Bild wird durch eine Videoschleife auf einen Monitor gespielt. Stellt sich der Betrachter jedoch genau hinter diese Skulptur, wird der Datenstrom gestört. Eine Kamera ist in der Säule, auf dem die Skulptur sitzt, installiert. Bleibt der Betrachter still, wird er Zeuge, wie die Skulptur sich von Drehung zu Drehung in einen Buddha auf dem Screen verwandelt.
Eine virtuelle Replik wird erzeugt und erst jetzt entschlüsselt sich das Werk. In diesem Zusammenhang ist das virtuelle Bild das Werk, es ist die Realität, so zumindest denken wir, denn hier erst können wir die Abstraktion entschlüsseln und sehen die Figur. Welche Wirklichkeit ist die reale? Die Kinetische Skulptur oder das Buddhaabbild?
Von dieser Art stehen noch zwei andere Skulpturen in der Ausstellung auf der Ars Electronica in Linz. Eine zitiert die zwei ehemaligen Tower des World Trage Centers, so wenigstens meine Vermutung, die andere das Microssoft Logo.
Gesehen auf der Ars Electronica 2014, Linz
Fotografien „Digital Buddha“ von Ursula Drees
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