plusinsight

Category Archives: Allgemein

SchlemmerxBeats in Dessau

Grundriss des Bauhauskomplexes in Dessau©Stiftung Bauhaus Dessau

Am 4. + 5. September 2020 fand im
Bauhaus Museum Dessau + Bauhausgebäude das Bauhausfest minimal statt. Durch COVID-19 ist es eher eine Besonderheit, wenn ein Festival tatsächlich vor Ort einläd. Nicht virtuell, nein! Besucher sind willkommen. Das Festival ist konzentriert, es findet im Innenraum statt. Keine Party auf dem Hof, das geht leider nicht.

Die Eröffnung fand am 4. September 2020 im Bauhaus Museum Dessau statt. Am 5. September 2020 wurden Werkstattflügel, Festebene, Brücke und Nordflügel des Bauhausgebäudes zu Teilen zu einem Baukastenspiel.  „Stumme Guides“ führen die Gäste entlang eines einstündigen Parcours durch jeweils einen Gebäudeteil. Mehrere Parcours kombiniert, ergeben einen Abend. Wie beim Baukastenspiel legen die Gäste ihr Erleben fest.

Artefakte und Auszüge von SchlemmerxBeats©Hochschule der Medien, Stuttgart

SchlemmerxBeats befand sich im Blauen Teil. Der Parcours Blau, die Brücke. Es wurden von der Studioproduktion EventMedia, Hochschule der Medien erstellt, einige Artefakte und Beispiele, der kurz vor dem Shut Down im März, statt gefundenen Aktion SchlemmerxBeats, ein Kunsttechnoclub, in den heiligen Hallen der Staatsgalerie gezeigt.

Für eine Nacht, sogar am Valentinstag, tanzte Publikum mit dem triadischen Ballett von Oskar Schlemmer zu Elektro Beats. Man konnte im Februar quasi das triadische Ballett in Action erleben. Nicht als Rekonstruktion,  sondern mit Hilfe von drehbaren Säulen entstanden live, real-time Animationen und Neuinterpretationen der Schlemmerschen digitalen Kostüm-Nachbauten. Und diese Nachbauten, Triaden, tanzten genauso durch die Nacht wie das Publikum.

Die Besucher kreierten ihre Figurine, indem sie die verschiedenen Möglichkeiten für Kopf, Arme/Rumpf und Beine, die Schlemmer für das insgesamt 18 Figurinen umfassende Original vorgesehen hatte, miteinander kombinieren. 

Das Bauhaus war nicht nur Form gebend Avantgarde , sondern auch musikalisch. Die Übertragung in die heutige Welt bedeutet Elektro Beats. Darauf tanzte das neue triadische Ballett bei SchlemmerxBeats, zusammen mit dem Publikum.

SchlemmerxBeats gehört zu dem För­der­pro­gramm „Digitale Wege ins Mu­se­um II“ des Mi­nis­ter­i­ums für Wis­sen­schaft, For­schung und Kunst Ba­den-Würt­tem­berg. Es werden di­gi­ta­le Stra­te­gi­en und An­wen­dun­gen zur Er­wei­te­rung musealer Erfahrungen er­forscht. Neue Technologien werden eingesetzt wie zum Beispiel VR, AR, Mixed Realitys

Beim Bauhaus minimal konnte nicht die volle Vernetzung stattfinden. Deshalb wird eine Auswahlsäule präsentiert, die Skizzenbücher, Fotodokumentationen und ein Dokumentationsvideo.

Skizzenbuch SchlemmerxBeats©Hochschule der Medien, Stuttgart

Beitrag Ursula Drees

Die Ars Electronica

Die grossen Medienfestivals werden alle abgesagt. COVID-19 schwebt über der Gesellschaft wie ein Damoklesschwert. Keiner will sich infizieren, das Risiko ist zu hoch, dass es die Gesundheit schwer mitnimmt und nicht wie erhofft, zumindest bei mir, dass es mich nur leicht treffen könnte. vorsichtig bin ich in jedem Fall.

Die Ars Electronica findet statt. Erstaunlicherweise. oder vielleicht nicht. Es kann ja auch gerade wegen COVID-19 stattfinden, oder nicht. Vom 9.bis 13. 9 also in Linz. Inder Innenstadt auf dem Campus der JKU. Und auch 120 weiteren Orten – weltweit. Das Silicon Valley ist dabei, ein Forschungsschiff in der Antarktis und mehr. Ein wahrlich hybrides Format.

Natürlich gibt es Hygienevorschriften. Es werden Tickets vergeben, natürlich wird darauf geachtet, dass es keine zu vollen, zu engen Vorstellungen gibt.

Ein Hoch auf die Ars Electronica also. Ich bin froh, dass nicht alles abgesagt wird. Wer jetzt noch ein Hotelzimmer bekommt, einen Flug oder viel besser eine Zugfahrt buchen mag, nur zu.

Schlemmer x Beats

Wir haben direkt nach dem Ereignis von Schlemmer x Beats, (und auch hier) einem interaktiven Kunstclub in der Staatsgalerie Stuttgart im Februar 2020 berichtet. Es hat gebraucht, um einen Videozusammenschnitt zu finden. Aber jetzt ist es soweit. Das Erlebnis und die Entstehung sind im Video festgehalten.

Die Staatsgalerie Stuttgart organisiert regelmässig Week-end Warm ups. Es handelt sich um jeweils einen Abend in den Galerieräumen, wo ein bestimmter Künstler, Ära, Kunstrichtung als Club in Szene gesetzt wird. Die Staatsgalerie Stuttgart öffnet dann nicht nur in den Abendstunden einen oder mehrere, als Club umfunktionierte Räume, sondern auch die Galerie. Es werden begleitende Events, Führungen und vieles mehr angeboten.

„Das För­der­pro­gramm „Digitale Wege ins Mu­se­um II“ des Mi­nis­ter­i­ums für Wis­sen­schaft, For­schung und Kunst Ba­den-Würt­tem­berg ­er­forscht di­gi­ta­le Stra­te­gi­en und An­wen­dun­gen zur Er­wei­te­rung musealer Erfahrungen. Der Fo­kus liegt da­bei auf einer be­deu­tungs­vol­len Museumserfahrung, welche durch gameifizierte, mo­bi­le oder lokationbasierte An­wen­dun­gen von Mixed Reality (Virtual Reality, Augmented Reality) bis hin zur festen Medieninstallation ver­mit­telt wird.“ schreibt Frau Dr. Chris Gerbing in einem weiteren Beitrag.

In diesem Zusammenhang hat die Hochschule der Medien in Stuttgart Schlemmer x Beats ins Leben gerufen. Im Nachgang zu den 100-Jahr-Feiern des Bauhauses 2019 und als Vorschau zum 100 jährigen Jubiläum der Erstaufführung des Triadischen Balletts von Oskar Schlemmer im Jahr 1921 haben 12 Studierende der Studioproduktion EventMedia an der Hochschule der Medien einen immersiven Technokunstclub ins Leben gerufen.

Beteiligt waren über ein Semester lang drei Fakultäten mit vier Studiengängen: Fakultät Electronic Media mit den Studiengängen Audiovisuelle Medien und Medienwirtschaft, Fakultät Computer Science and Media und die Fakultät Information und Kommunikation mit dem Studiengang Informationsdesign. Und jetzt endlich die Dokumentation.

Beitrag von Ursula Drees

Eventdesign Jahrbuch 2020/2021

Das Eventdesign Jahrbuch 2020/2021 ist im av-editions Verlag erschienen. Ein schönes Ereignis, gerade in COVID-19 Zeiten, wo Erlebnisräume und -konzepte nicht stattfinden dürfen. Die Gesellschaft leidet unter dem Rückgang der kulturgetriebenen Projekte, von den Creative Industries gar nicht zu sprechen. Deshalb ist dieses Buch eine willkommene Bereicherung. Im Bereich der Hochschulprojekte ist die Hochschule der Medien mit dem Projekt „Synesthesia“, der Studioproduktion EventMedia des Studiengangs AudioVisuelle Medien vertreten. Wir gratulieren.

@av edition Beitrag über den Beitrag „Synesthesia“ der Hochschule der Medien
@av edition Beitrag über den Beitrag „Synesthesia“ der Hochschule der Medien
ISBN978-3-89986-331-4
SpracheDeutsch / Englisch
Erscheinungsjahr2020
Seiten256
EinbandSoftcover mit Klappen
Abbildungen400 Fotos und Pläne
Format23 x 31 cm / 9 x 12.2 in
EAN9783899863314

Beitrag Ursula Drees

ADC Nachwuchswettbewerb

Gratulation!

Hier werden die zukünftigen Talente gekürt. Die Studioproduktion EventMedia des Studiengangs Audiovisuelle Medien aus der Fakultät Electronic Media hat in der Kategorie „Räumliche Inszenierungen“ einen BRONZE Nagel gewonnen. Wir gratulieren aus vollen Herzen.

In der Studioproduktion Event Media an der Hochschule der Medien in Stuttgart wurde das Thema Zwangsstörungen und daraus resultierende Folgekrankheiten behandelt. Es sind unsichtbare Behinderungen, ohne Gips, Krücken, Pflaster, Nähte, Operationen und an der Oberfläche sichtbaren Indizien. Da wird nicht gehustet, es gibt keine Ausschläge oder laufende Nasen. Leidende unterscheiden sich äußerlich nicht von den Gesunden. Dennoch: Leidende mit unsichtbaren Krankheiten werden durch Gedanken, Handlungen und Zwängen abgelenkt und irritiert. Stressmomente arten zu chronischen Krankheiten wie z.B. Migräne, Gürtelrose, Schüttelfrost usw. aus.

Die Studioproduktion Event Media beschränkt sich auf zwei Präzedenzen. Zwangshandlung und Migräne. Zwangshandlungen wie das Abzählen von Autos am Morgen, Hände waschen, Kleidung im Schrank in DinA4 auszulegen, Elemente im rechten Winkel ordnen, Reihenfolgen einhalten ohne Grund, Abläufe schematisieren. Das allein mag nicht hinderlich im Alltag sein, aber wenn der Zwang Ängste, Unsicherheiten und Verwirrung auslöst, dann gewinnt er die Oberhand, drängt Normalität zurück. Dinge werden immer wieder auf ihre Richtigkeit kontrolliert, nachrücken, nach justieren, es lässt den Leidenden nicht los, verhindert ein Fortschreiten. Das Selbstverständliche wird zum Ausnahmezustand. Es führt zu Druck, Stress, Empfinden des Gejagtseins und zu Folgeerkrankungen wie z.B. Migräne.

Migräne will niemand erleben. Der Kopf scheint zu platzen. Die Augen werden durch helle weiße Blitze vom Sehen abgehalten, die Balance funktioniert nicht, plötzlich steht ein Türrahmen im Weg und es reicht nicht um auszuweichen, Tassen fallen aus der Hand, manchmal kommt es zu kurzen Erblindungserscheinungen. Das Hörvermögen wird über beansprucht, alles dröhnt in zehnfacher Lautstärke. Die Ohren, die Augen, selbst das Kauen oder gar Atmen bedeutet erhebliche Schmerzen. Keine Bewegung, keine Impulse, nichts funktioniert, Stillstand, ein kleiner Tod. Es helfen Triptane, Tabletten, oder / und eine isolierte dunkle Zelle weit ab vom Leben.

Wie kann eine solche Krankheit in einem Erlebnisraum vermittelt werden? Wie kann der unbedarfte Zuschauer sich einer solchen Situation nähern?

In der Produktion „insights – Monster im Kopf“ wird ein Versuch unternommen, die sakrale Einheit des Menschen beim Auseinanderbrechen, nachvollziehbar zu machen. 

Beitrag von Prof. Ursula Drees und Dr. Margarete von Trifft.