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Social Sim von Hito Steyerl

Hito Steyerl wurde 1966 in München geboren. Sie steht für den essayistischen Dokumentarfilm und verfasst Texte mit feministischem Hintergrund. Die Arbeiten stehen zwischen Film und Kunst, sie befindet sich an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis. Sie lehrt zur Zeit an der Universität der Künste in Berlin. Sie wird zu den einflussreichsten Akteurinnen des internationalen Kunstbetriebs gezählt. Sie war sowohl auf der Biennale in Venedig (2015) als auch auf der documenta 12 in Kassel. Und hat eine Vielzahl von Galerien, Museen Ausstellungshäusern ausgestellt. Sie erhielt 2019 den Käthe Kollwitz Preis und lehnte 2021 das Bundesverdienstkreuz ab.

In der Kunsthalle Stuttgart wurde Social Sim, das neueste Werk von Hito Styelr gezeigt. Es besteht aus zwei Teilen. Erst wird man von einer 4 Wand Projektion begrüßt, ein immersiver Raum  mit dem Titel Dancing Mania.  Im hinteren Bereich der Installation, auf die Rückseite wird das Video Essay Social Sim präsentiert.

Beides zusammen ergibt Social Sim.

Dancing Mania ist eine auf 4 Wänden, großformatige Projektion. Auf den ersten Blick geht es hier um die Staatsmacht. Alles ist bewegt. Erst marschieren die Staatshelfer hin und her, vor und zurück, dann hopsen sie in voller Kampfmontur über die Screens. Manchmal sieht man auch Polizei in normaler Uniform. Darüber liegt ein durchgängiger, lauter Tonteppich, der immer wieder von Stimmen gebrochen wird. Was diese Stimmen sagen, ist schwer zu verstehen. Die Autorin hat nichts entschlüsseln können. Von der Tonalität scheint es entweder einen Informations- oder Anweisungscharacter zu haben. Gleichzeitig werden die Hopser, die Polizisten, so werden sie in diesem Beitrag genannt, von engen roten Linien überlagert. Einige Hopser geben die figurative Ebene auf und werden zu einem aus zackeligen bunten Strichen bestehenden Volumen. Die roten Striche legen sich über die figurative Ebene. Manchmal sind es so viele, dass die Bildfläche ausgefüllt ist. Die Hopser vermehren sich, die Tunes sind einbindend. Alles ist laut, nicht nur die Hör- sondern auch die Bildebenen. Die Besucherin steht mitten drin und nach einer Weile der Eingewöhnung kann es zu einem Mitwippen kommen. Die Hopser, egal wie martialisch sie aussehen, inspirieren Nachahmung.

Auf der linken, äusseren Projektionsfläche befinden sich im unteren Bereich Regelfelder. Erst nach einer Recherche offenbart sich das als als output einer Eingabeschnittstelle. In der Kunsthalle Stuttgart steht sie dem Publikum nicht zur Verfügung, wohl aber wurde sie auf einer andern Ausstellung zugriffsfähig gemacht. Dort scheint die Besucher*in, etwas einstellen zu können.

Es ist eine laute und grell inszenierte Animationen in einem Black Cube.

Was versteht die Besucher*in? Eine gewissen Überforderung kann nicht geleugnet werden. Erst nach ein wenig Zeit öffnet sich der Geist um die Bedeutungsebene zu überdenken.

Es ist ein wilder Tanz, ein Taumeln, ein Rausch der Staatsmacht. Nicht uniformierte Bürger gibt es nicht. Man fragt sich, ob die Staatsmacht ohne Bürger auskommt. Ob die Uniformierten sich zwar bewegen und sich in der Öffentlichkeit zeigen, aber die Feier trotzdem eine geschlossene Veranstaltung ist. Da haben Zivilisten nichts zu suchen. Es kann zweierlei gedacht werden: feiert sich ein autokratischer Polizeiapparat, eine Staatsmacht? Oder sind die Bürger bereits Teil der Staatsmacht, gibt es den zivilen Bürger nicht mehr?

Dann geht die Besucher*in durch diesen Raum und betritt im hinteren Teil Social Sim – ein Video Essay. Es ist nicht interaktiv.

Dieses Video bietet ebenso unterschiedlich Erzählmöglichkeiten.

Eine wäre, die Geschichte von einem Polizei Avatar, der ein verschwundenes Kunstwerk sucht. Der Avatar begibt sich in eine Vielzahl von Räumen und am Ende finden Betrachter*innen heraus, dass es sich vielleicht um das Werk „Savator Mundi“ von Leonardo da Vinci handelt. Dabei handelt es sich um ein Gemälde, mit lückenhafter Provinienz. Es zeigt Christus den Heiland, und wird auf ca. 1500 datiert.

Hier einige Hintergrundinformationen zu diesem Gemälde. Es hat eine bewegte Vergangenheit. Für den Zeitraum von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis 1763 gibt es einzelne Eintragungen zum Gemälde. Nach 1900 finden sich sichere Nachweise. Zu diesem Zeitpunkt wird das Gemälde einem Schüler Leonardos zugeschrieben. Der Kunsthändler Robert Simon kauft das Gemälde 2005, lässt es restaurieren und veranlasst erneute Untersuchungen. Erst dann kommen die Experten zum Schluss, dass es sich um ein eigenhändiges Leonardo Da Vinci Gemälde handeln muss. Aber die Einschätzungen variieren. Andere vermuten, dass es eine Werkstattarbeit ist, also Leonardo eine Miturheberschaft daran hat, aber eben nicht mehr.

Es wurde versteigert und gilt mit 405 Millionen US Dollar als das teuerste versteigerte Gemälde. Es ist im Besitz des Saudischen Königshauses. Das zu dem Werk. Zurück zu Hito Styerls Essay Social Sim.

Foto direkt vom Video von Ursula Drees

Der suchende Polizist findet nicht nur das Gemälde von Leonardo da Vinci, sondern auch eine auch Nofretete. Beide Kunstwerke sind animiert, die Formate sind verschoben, verkleinert, vergrößert. Der jeweilige Stil ist getroffen, aber bei den virtuellen Nachbildungen taucht die Frage auf, ob bereits eine Weiterentwicklung der Kunst stattgefunden hat. Vielleicht sind es in sich lebende Kunstwerke?

Es ist nicht einfach diesen Erzählstrang aus der Bilderflut herauszukristallisieren. Hier agiert der Polizist als Detektiv, als Kulturgut Sucher, als ein Verfechter vom Gesetz.

Eine andere Möglichkeit des Verstehens handelt von einem Polizisten oder von vielen identischen Polizisten oder von einem aber unendlich vervielfältigten Polizisten. Die Geschichte beginnt mit einer weiblichen Person. Sie betritt ein Kunstmuseum. Sie sieht fast so aus wie die Polizisten, gehört aber doch nicht dazu. Eine Kunsträuberin, eine Bilderstürmerin, eine Verrückte? Auch sie trägt eine Uniform, aber hier fehlt der Erkennungsschriftzug auf dem Rücken. Die Polizei oder der Polizist trägt ihn auf dem Rücken der Jacke, People. Ist die Polizei der Hüter des Gesellschaft, der People. Ist es genau das Gegenteil? Hat die Polizei die zivile Gesellschaft abgelöst, sogar vereinnahmt? Gibt es die zivile Gesellschaft überhaupt noch, gab es sie jemals? Welche Rolle spielen diese, als Polizei getarnten Avatare? Oder ist es nur ein, unendlich multiplizierter Avatar? Wobei Avatare als digitale Abbildung eines Körpers keinen Anspruch auf Original und Kopie haben.

Das ist kaum zu unterscheiden. Soll die Betrachter*in denken, dass das Gesetz und die BürgerInnen zu einer Einheit wurden? Es bleibt unbeantwortet und mäandert als Subtext mit. Die Frau bewegt sich durch das Museum, trifft auf eine in Holz eingefasste Verglasung und zerstört sie mit einem Hammer. Was diese Verglasung schützt, kann nicht genau identifiziert werden. Aber scheinbar wird hier ein wichtiges Kulturgut transportiert, geschützt oder verwaltet. Die Geschichte nimmt ihren Lauf.

Die virtuelle Kamera kommt in das virtuelle, weiße, transparente Museum. Ein Fischschwarm verirrt sich auch hinein und verschwindet in runden Blasen, nein eher Kugeln. Sie scheinen Ereignisse zu beinhalten, auch wenn nicht näher darauf eingegangen wird. Aber es ist in jedem Fall etwas in ihnen. Der Polizist betritt die Szene, hält sich auf, bewegt sich, schaut, sucht  und wandert. Wie in einem Spiel.

Die filmische Narration ist sprunghaft, assoziativ. Zeiten, Themen, Einstellungen und Szenen sind innerlich auf einer Zeitschiene einzuordnen. Klare Anhaltspunkte zur einer Chronologie werden nicht gemacht.

Alles läuft zusammen und verschmilzt. Selbst beim zweiten Durchblick bleibt die Erzählung verschlüsselt. Es häufen sich Fragen. Die Autorin liest nach. Denn dass sich der Polizei-Avatar auf der Suche nach einem Kunstraub befindet wird nicht deutlich. Da wird nachgeholfen.

Die Erzählfolge ist schnell und ständig im Wandel, kausale Zusammenhänge in Form einer linearen Erzählung verschließen sich. Die Bilderflut ist überwältigend. Wilde Farben und Formen, Bewegungen, Schnitte und Perspektiven wechseln einander ab. Ein irres Schauspiel. Ein Taumel.

Der Titel des Videos erinnert an SimCity oder Computergames. Aber da geht es um den Aufbau einer virtuellen Welt.

Ist es eine Medienkritik oder ist es eine soziale Kritik? Immerhin entstand das Werk in der Coronazeit. War die Gesellschaft zu diesem Zeitpunkt nicht hin- und hergerissen zwischen Folgsamkeit und logischer Erkenntnis. Hat die Pandemie, diese höhere Macht nicht das Handeln, der bis dahin sorgenfreien Gesellschaft einschränkt? Musste die Politik nicht mit Ausgangssperren, Reiseverbot, Schließungen aller öffentlichen Gebäude, von Schulen bis Kino, Clubs und Geschäften auf die Seuchenausbreitung reagieren? Durften private Haushalte keine Freunde oder Familienmitglieder mehr empfangen? Wurde das Tragen einer Nasen- und Mundmaske verlangt, sollten sich die BürgerInnen impfen lassen, auch wenn sie nicht wollten? Auch wenn sie nicht genau wussten, wie der schnell entwickelte Impfstoff auf den Körper und auf individuelle körperliche Befindlichkeiten auswirkt? Wurden die Impfgegner verteufelt, sprossen nicht sogar Bewegungen zur Abschaffung eines Staatsapparates aus dem Boden? Wurden die rechtsradikalen Stimmen nicht viellauter als sonst. Erkennten sie nicht gleich die Chance zur Demokratiezersetzung? Entstanden nicht Theorien zur Verbreitung und zum Ursprung des Virus? Sollte die Pandemie eine von grundlegend diktatorischen Regierungen, als libertäre Staatsformen getarnte,  erfundene Lösung zur Einschränkung von demokratischen Rechten und Freiheiten sein? Oder standen kapitalistische Eigeninteressen von Großkonzernen wie der Bill Gates Corporation, also Microsoft dahinter? Die Gesellschaft fand sich schneller als gedacht in zwei Lagern wieder. Es war ein Glaubenskonflikt. Die einen liessen sich impfen, befolgten die Anweisungen der Bundesregierungen und die andere Gruppe lehnte die Impfungen ab und stellte sich gegen die staatlichen Anweisungen.  Eine Zeit der Dualität, und der klaren Trennungen durch gesellschaftliche Glaubensansätze.

Dieses Videoessay lässt Deutungen offen. BetrachterInnen sind auf ihre Wahrnehmung und den Wunsch der vorbehaltlosen Deutung angewiesen.

Ist es eine Kritik an der durch Datenflut leblosen, süchtigen Gesellschaft? Von Menschen, die ihre Eigenständigkeit willentlich in ein großes Überwachungssystem einspeist und sie aufgibt. Einer Gesellschaft, die individualisiert denkt, Gemeinschaft ablehnt, lieber eine Innenschau betreibt und das Subjektive zum Gesetz erklärt? Handelt es sich um eine Gesellschaft, die ein eskapistisches Versinken in Unterhaltungsformaten der Wirklichkeit vorzieht. Eine Gesellschaft, die in Ruhe gelassen werden möchte und den Kopf in den Sand steckt? Geht es nicht mehr um eine allgemein-gültige Wahrheit? Geht es um Interessen und Überzeugungen?

Ein komplexes Werk. Es wirft Fragen auf, die durch biografische und werkästhetische Studien entwirrt werden können. Für Museumbesucher*innen ohne tieferes Wissen ein wahrhaft erschütterndes Bild -und Toninferno. Eine göttliche Komödie.

Dieser Filmessay wurde mit KI gesteuerter Software hergestellt. Die ursprünglichen Daten beruhen auf Daten polizeilicher Gewalt in Deutschland und Frankreich.

Dancing Mania

The Video Installation „SocialSim“ Hyto Steyerl’s neuestes Werk.

Beitrag von Ursula Drees

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Kennedy + Swan: Animationsfilm invitro – invitro – in silico

aufgenommen mit einem Handy von Drees in der Ausstellung SHIFT, Stuttgart

Das Duo der beiden Künstler*innen Bianca Kennedy und Swan Collective ist schon seit 2013 aktiv. Ihre Werke sind in Barcelona, München, Stuttgart, Berlin, Lausanne und Rio de Janeiro, Amerika ausgestellt worden. Aber erst seit 2013 wird die gemeinsame Arbeit durch die Gründung der Gruppe namens Kennedy+Swan vertieft.

In der Akademy Fine Arts haben sie sich kennen gelernt und dort die Zusammenarbeit begründet. Sie beschäftigen sich mit der Zukunft der Evolution und ihren Auswirkungen auf Pflanzen, Tiere, Menschen und Maschinen. Es ist ein Thema das schon durch das Cyborg Manifesto der feministischen Medientheoretikerin Donna Haraway behandelt wurde. (Erstmals erschienen unter: Haraway, Donna: Manifesto for Cyborgs: Science, Technology, and Socialist Feminism in the 1980’s. In: Socialist Review 80. 1985. S. 65-108.)

©Kennedy + swan von der Website

Frauen sind als Gebärende einem biologischen Animalismus näher als der Mann. Frauen werden dementsprechend nach Fruchtbarkeit und Reproduktionsfähigkeit als valide oder nicht bewertet. Sie sind, wenn sie außerhalb ihrer Bestimmung als Nachwuchsspendende und Erhaltungssubjekte der Menschen sind, nach der Menopause also, der „menschlichen“ Rasse, also dem Patriarchat, zu nichts mehr Nütze. Sie unterliegen dem Verfallsdatum der Fruchtbarkeit. Mit der Menopause sind sie überflüssige Geschöpfe. In äußerster Kompression stellt sich die Ideologie des biologischen Determinismus als Position dar.

Der Cyborg derweil überschreitet die Grenze zwischen Mensch und Tier. Cyborgs sind durch Technologie des Biologischen entfremdet und enthoben.

©Kennedy + swan von der Website

Anfangs waren Maschinen nichts weiteres als abhängige Kopien des Menschen. Sie sind keine selbstentscheidenden, moralischen, fühlenden oder denkenden Maschinen. Sie erleichtern einige Arbeitsprozesse, das ist es aber weitgehend. Maschinen können die Menschen und das weiblich Animale nicht ersetzen und widersetzen sich dem männlich Traum von abstrakter Männlichkeit, von Herrschern über die eigene Rasse. Heute jedoch ist diese Trennung unschärfer. Die Trennung zwischen Maschine und Biologie, zwischen Körper und Apparat, zwischen natürlich und künstlich kann nicht nicht mehr so sicher und klar gezogen werden.

Maschinen erscheinen sehr lebendig, derweil Menschen eher wie eine ungeformte träge Masse dahin mäandern.

Mit diesem Konflikt beschäftigen sich die Arbeiten von kennedy+swan. Sie produzieren Videos, Installation, Zeichnungen Filme, die auf mit durch VR- und AR-Applikationen um das Virtuelle erweitert werden. Sie verwenden eine Vielzahl von Animationstechniken. Das  Analoge und Digitale wird ineinander gewoben. Aktuelle Produktionstechniken greifen auf Künstlicher Intelligenz, zu. Es werden KI-generierte Texte und Bilder in Animationen integriert.

aufgenommen mit einem Handy von Drees in der Ausstellung SHIFT, Stuttgart

Bei Animationsfilm invitro – invitro – in silico geht es um die Erschaffung eines Buddy Bots. Zellen werden extrahiert und mit einem Frosch kombiniert. Das ist die Hülle. Sie erinnert an einen Gnom, ein Frosch, an etwas Deformiertes, Kleines und Biologisches. Gleichzeitig wird eine KI bemüht, um aus der menschlichen DNA alle möglichen Variationen herzustellen. Denn eigentlich soll der Buddy Bot die menschliche Gesundheit verbessern. Er wird implantiert. Er ist ein ökologisches, eigenständiges System. Das System ist ein natürliches und wird unter die Haut des Menschen implantiert.

Wie kommt der Buddy Bot zustande? Erst wird eine menschliche Membran entfernt. Dann findet der Prozess des plastischen Formens statt. Eine Vielzahl von Möglichkeiten werden ausprobiert und irgendwann einmal, ohne dass Warum und Wann zu begreifen, ist alles abgeschlossen. Im Anschluss werden Froschzellen geerntet und alles zusammen kombiniert. Es entsteht ein lebender Bioroboter. Er kann schwimmen und sich fortbewegen. Es ist der Xenpus Laevis. Er kann sich selbst replizieren und hat die Fähigkeit das menschliche Gewebe zu analysieren. Ein tolles Feature, es hilft dem Menschen gesund zu bleiben, gleichzeitig sorgt die eingebaute KI für eine kalkulierte Evolution.

©Kennedy + swan von der Website

Es entsteht eine neue Kreatur, der Buddy Bot. Anfangs ähnelt diese Kreatur primitiven Einzellern, Läusen oder ähnlichem, dann geht es in Richtung Maus und endet bei einem fast schon bemitleidenswerten, froschähnlichem Gebilde.

Das Kreatürchen verfügt über ein eigenes Gehirn, es ist lernfähig und weiß vielleicht schon von Grund auf Einiges. Das Wesen, der Buddy Bot ist nicht besonders ansehnlich. Er erscheint wie ein zusammen geflicktes kleines Monsterchen.  Durch die Grösse nicht beängstigend, wenngleich auch nicht schön. Der Mensch kann es unter die Haut implizieren und dort bewegt er sich durch die Strukturen. Es scheint ziemlich verformbar zu sein, sehr elastisch. Wobei die Rezipient*innen nur eine kleine Verformung unter der menschlichen Haut sehen. Es kann nicht nur unter der menschlichen Haut leben, es kann sogar unter Holzstrukturen, Plastik und anderen Oberflächen leben. Ein ganz amüsantes und wunderliches Wesen.

©Kennedy + swan von der Website

Dazu gibt es ein Buddy Bot App.

Diese App ist für eine Cloud gestützte fortlaufende Analyse der Körpers zuständig. Es entsteht ein Labor im Körper. Der Buddy Bot verlängert das Leben und hält den Menschen, oder bessern Host gesund. Wer will so ein Wunderwesen nicht umgehend implantieren?

Die App kann viel anzeigen. Erstmal die Gesundheitswarnung: Dann sollten Muskeln gestärkt werden. Und für diesen Service muss man zahlen. Wie im Übrigen für alle nachfolgenden Services. Ganz kostenlos ist so ein Buddy Bot nicht. Das erklärt sich von selber, sollte man meinen.

©Kennedy + swan von der Website

Das Bauchgefühl. Hier werden die Arterien gereinigt. Mit ein bisschen Geld wird Nervennahrung gebildet, das Gehirn wird auf Trab gebracht. Auch im Angebot ist das Gesundheitsgenie. Da wird die Eichel ordentlich gereinigt und für einen weiteren Kostenbeitrag werden Koordination auf einen höheren Level katapultiert. Level Up heißt dieses Feature.

Das hört sich großartig an. Leider zeigen sich Schwächen. Die Hotline der Buddy Bot Gesundheitspflege wird monatelang durch Skeptiker angerufen und belegt die Büros und Labore. Niemand geht dran und nichts geschieht. Im Laufe der Zeit verwaist alles.

Sogar die wieder auferstandene, mit Hilfe von KI generierte Marlene Dietrich kommt zu Wort. „Ich achte sehr darauf, was in meinen Körper kommt. Also nein, Buddy Bots sind nichts für mich. Und ich bin angewidert durch den elitären Scheiß bei dem nur reiche Leute ihr Leben verbessern können.“

aufgenommen mit einem Handy von Drees in der Ausstellung SHIFT, Stuttgart

Wollen wir so etwas?

Marlene Dietrich sagt: „Nein. Ich will keinen Bio Bot.“ Und so schreibt sich die Geschichte. 2023 entdeckt die Menschheit auf breiter Basis künstliche Intelligenzen. Sie werden Consumer tauglich. Kurz danach kommt der Buddy Bot, die biologisch künstliche Intelligenz. Danach werden die biologischen Intelligenzen implantiert. Und wo endet es? Keine 30, 40 Jahre später ist das Labor am Ende. Die Unsterblichkeit ist nicht erstrebenswert. Kein Mensch, der einen Buddy Bot haben möchte. Die Firma geht Konkurs und es bleibt nur noch eine urbane, still gelegte, mit Grafites bemalte Firmenzentrale. Sie ist dem Verfall anheimgefallen. Überall Pfützen, Vandalismus und keine Menschenseele. Im Labor selber leben wohl einige Buddy Bots unter den Strukturen des Inventars. Was sie da bewirken, wissen wir nicht. Aber man muss sich schon fragen, ob sie eigene Entscheidungen über ihr Sein treffen können oder dürfen.

OpenAi ChatGPT ist am Storyboard, an der Erzählung beteiligt. Ob die Animationen mit sehr viel oder teilweise oder bescheidenen Anteilen einer KI gemacht wurden, bleibt offen. Vielleicht hat hier noch ein CGI Artist die virtuellen Environments ausgedacht, hat mit eigener Kreativität  und handwerklicher Finesse die Szenen entwickelt, vielleicht auch nicht. Es gibt einige Szenen, wo der analoge Cast erkennbar ist. Da schwimmt und zuckt ein in einem grünen Ganzkörperanzug gekleideter Mensch durch eine übergroße Petrischale. Sie ist mit vielen transparenten Plastikbällchen gefüllt. Ein bisschen wie in einem nicht besonders tiefen IKEA Bälle Bad. Aber die meisten Filmszenen sehen Computergeneriert aus.

Kennedy+Swan, 2013 geründet.
Ein Kanal Video ( 8 Min. 16:9 Stereoton)
Im Besitz der Künsterler*innen.
Gesehen in der Kunsthalle Stuttgart, Ausstellung Shift.

Beitrag von PROF. KATJA SCHMID

VALIE EXPORT mit Oh Lord, Don’t Let Them Drop That Atomic Bomb on Me

Kunsthaus Bregenz

VALIE EXPORT wurde in Linz geboren. Heute lebt die promovierte Medienkünstlerin, Performancekünstlerin, Filmemacherin in Wien. Ihr Werk ist gross und umfassend. In der Kunsthalle Bregenz zeigte sie die Installation „Oh Lord, Don’t Let Them Drop That Atomic Bomb on Me“. In der beeindrucktenden Eingangshalle. Unterschiedliche verzinkte Rohre in Form von Orgelpfeiffen hängen von der Decke. An der Stirnseite liegen Holzpfeiffen aus der Wallfahrtsbasilika Sieben Schmerzen Mariae am Postlingberg in Linz auf dem Boden. Diese Orgelpfeiffen wurden durch neue ersetzt und VALIE EXPORT übernimmt den Bestand. Sie stellt eine Soundskulptur zusammen.

Es ist eine grosse Installation. Die Orgeln hängen herab, manche sind kleiner andere ziemlich gross. Wer das Arrangement sieht, kann an zweierlei denken: Orgelpfeifen oder schmale Bomben. Die Verzinkung macht sich zu Kriegsgeschossen. Die Verbindung ist gewollt. Die Kirche steht für eine Institution die gut und böse, moralisch und unmoralisch definiert. Die Kirche im heutigen Licht gesehen, ist längst nicht mehr die unantastbare heilige Institution. Zu viele Skandale der Vergangenheit machen sie zu einer fast schon zwielichtigen Gemeinschaft. Es ist immerhin ein eigener Staat. Mit eigenen Gesetzen und Regeln.

Die hölzernen Pfeifen auf dem Boden, die Originale, hingen in einer Marienverehrungskirche. Ind er Installation wird deshalb nicht nur auf die Institution der katholischen Kirche verwiesen, mit allem Gutem und weniger Guten, sondern inhaltlich auch auf die Dualität der Rolle des Weiblichen in der Kirche. Die Kirche, die das Weib als Heilige oder Hure sieht, eine patriarchische Institution, fast schon wie ein Geheimbund von Männern. Die Form der Orgelpfeiffen mit der zusätzlichen Bedeutung von Kriegsmaschinerie.

Gleichzeitig wird ein Lied von Charles Mingus intoniert. Der afroamerikanische Jazzmusiker hat das Lied 1961 komponiert, am Höhepunkt der Auseinandersetzungen um den Kalten Krieg. Oh Lord, Don’t Let Them Drop That Atomic Bomb on Me ist Gebet und Geheul zugleich. Es ist eine schmerzliche Interpretation. Wird gesungen oder geklagt? Wird gewimmert oder sind es eher in Angst entstandene Gesänge?

In einer Ecke werden die Orgelpfeiffen wie eine Stalinorgel präsentiert. Die Raketen sind fertig zum Abschluss. Es sind keine Friedenssymbole, sondern Todesgeschoße.

Beitrag von Ursula Drees

„Algo-r(h)i(y)thms“ von Tomas Saraceno

ZKM Ausstellung Renaissance 3.0

Renaissance 3.0, dieser Ausstellungsname bezieht sich auf 3 uns bekannte Zeiten einer Renaissance, der Neugeburt einer Kultur. Die erste wird die Arabische Renaissance zwischen  800 -1200 genannt. Im arabischen Raum wurden Musik Maschinen und  Roboter ähnlichen Figuren geschaffen.

Die zweite Renaissance bezieht sich auf die Italienische zwischen dem 15. Und 17. Jahrhundert. Hier wurden Perspektive, Grundlagen der Naturwissenschaften, die menschliche Anatomie und komplexere mechanische Maschinen erdacht. Die dritte Renaissance bezieht sich auf unser Zeitalter. Es ist die digitale Renaissance. Hier findet eine Politisierung und Verwissenschaftlichung der Kunst statt. Kunst und Wissenschaft verwenden gleiche Tools, das gleiche Handwerkszeug. Künstliche Intelligenz und Robotic, Machine Learning, Big Data hinterfragen nachhaltig die Rolle der Kunst, ihre Definitionsfähigkeit und generelle Rolle in der Kultur.

Wir nähern uns einer Kunst die von technischen Experiment oder wissenschaftlichen Experiment kaum zu unterscheiden ist. In der Ausstellung Renaissance 3.0 werden Exponate von Forschern, von Künstlern und von Designern auf einer Ebene gezeigt.

Dort findet sich das Kunstwerk von Tomas Saraceno. Erst studierte er Architektur in Buenos Aires, im Anschluss Skulptur an der Kunstuniversität Escuela Superior de bellas Artes Ernesto de la Carcova. Mit dem um die Jahrtausendwende aufgetretenen wirtschaftlichen Zusammenbruch in Argentinien siedelte Saraceno 2001 nach Deutschland um. An der Städelschule in Frankfurt besuchte er ein postgraduierten Studium bei Thomas Bayerle und Ben van Berkel.  Dann besucht er Kurse von Olafur Eliasson und Hans Ulrich Obrist in Venedig und nimmt 2009 am International Space Studies Program im NASA Ames Research CenterSilicon Valley, Kalifornien, teil. Im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends zieht es ihn nach Berlin und er kauft 2012 das ehemalige Agfa Fabrik Gelände in der Rummelsburger Bucht.

Saraceno erforscht die Welt der Spinnen.  

Arachnophilia ist eine interdisziplinäre, forschungsgetriebene Gemeinschaft. Sie ist aus der mehr als 10-jährigen Zusammenarbeit des Künstlers mit Menschen, Spinnen und ihren Netzen hervorgegangen. Mit Forschern der TU Darmstadt entwickelte Saraceno den Spider/Web Scan, ein neuartiges, lasergestütztes tomografisches Verfahren, mit dem erstmals präzise 3-D-Modelle komplexer Spinnennetze erstellt werden konnten. Nggàm dù, ein Webportal der Spinnen-Wahrsager von Somié, Kamerun, meditiert über die Möglichkeiten wechselseitiger, interkultureller und inter- und intraspeziesischer Beziehungen.

Die hochentwickelten sensorischen Fühler ermöglichen nicht für Menschen problemlos zu entschlüsselnde und nachahmbare  Kommunikationsformen. Saraceno hat einen ganzheitlichen Blick auf das Leben von Mensch und Tier. 

Der Mensch, der sich als überlegenes Lebewesen definiert, ein Lebewesen, das sich selbst zur überlegenen Kreatur auf dem Planeten ernannt hat und andere Lebensformen und Kreaturen sich untertan macht. Saraceno teilt diese Überzeugung nicht. Er schafft Kunstwerke, die Besonderheiten anderer Lebensformen auf unserem Planeten in diesem Fall Spinnen vermitteln. Seit mehr als zwei Jahrzehnten hat Saraceno Projekte initiiert, die darauf abzielen, die Mitgestaltung der Atmosphäre zu überdenken.

Wir sollen erkennen, dass wir zusammen leben müssen, dass wir Teil der natürlichen Lebenswelt sind, nicht deren Dominator. So untersucht er die Spannkraft, den Aufbau, die  Widerstandsfähigkeit von Spinnennetzen. Im europäischen Raum kennen wir 2 dimensionale Spinnennetze, es gibt aber in anderen Regionen Spinnenformen, die hochkomplizierte 3 dimensionale Netzkörper spinnen. Da Spinnen ziemlich schlecht sehen, verfügen sie über ausgezeichnete Schwingungssensoren. Sie kommunizieren über Schallveränderungen  und über sehr leichte Vibrationen.

In der Installation

Es ist ein weisser Raum mit übergrossen 3 dimensionalen Spinnennetzen. Einige Schnüre sind über Tonabnehmer mit einem Computer verbunden und erzeugen Geräusche, Töne. Wer die Saiten anschlägt oder daran entlang fährt, hört Echos, die Paarungstöne eine bestimmten Spinnenspezies. 18 verschiedene Soundskulpturen swingen in verschiedenen Frequenzen. Dafür hat Saraceno gut 3,5 KM Schüre in einem weißen Raum verlegt. Nur jeweils 5 Besucher dürfen gleichzeitig in den Raum hinein und können die Saiten zum Schwingen bringen und die Töne und Echos hören. Ein ganzheitliches Erleben in einer ruhigen und besonnenen Installation findet statt. Hier muss nicht gesprungen oder gehüpft werden. Es geht um ein vorsichtiges Explorieren der Netze, ihrer Fragilität und um die Suche nach Tonsträngen.

Vorsichtig werden sie angeschlagen und die BesucherIn geht dem ton nach. Verbindet sie mit anderen Geräuschen und lässt die Klänge in sich nachhallen.

Ein Video von Tomás Saraceno: Building “future flying cities” with spiders,
San Francisco Museum of Modern Art

Beitrag von Ursula Drees

Is Anybody Home von Gob Squad in der Volksbühne Berlin

Is Anybody Home?

Titel: Is anybody home? Konzept und Regie: Gob Squad. Bühne: Gob Squad, Nina von Mechow. Engl: theatre, actor, video copyright: david baltzer / bildbuehne.de Foto ©David Baltzer

Es beginnt damit, dass ein Gast auf die Bühne tritt, mit schimmernden Schlafanzug bekleidet und sich vorstellt. Im Februar, als ich da war, war es Zarah Kofler. Per Live Stream spricht sie mit einem Performer. Der sitzt noch in der Umkleide und ist nicht fertig, kann nicht auf die Bühne kommen. Sie möge bitte beginnen.

Titel: Is anybody home? Konzept und Regie: Gob Squad. Bühne: Gob Squad, Nina von Mechow. SpielerInnen: als Gast im Bett: Zarah Kofler – live in der Vorlksbühne. Engl: theatre, actor, video copyright: david baltzer / bildbuehne.de Foto ©David Baltzer

Er entspinnt sich ein Gespräch über Albträume, Ängste, Hoffnungen. Wechselseitig wird Innerlichkeit offenbart. Erst du, dann ich, dann wieder du, dann ich. Und ein Vertrag wird vorgelesen. Der besagt, dass der Gast für den Zeitraum von 1,5 Stunden entspannt im Bett liegen kann, seine Wünsche, Ängste und Träume, Bedenken und andere Stimmungen werden gehört, betrachtet, verarbeitet und das Gob Squad Team gibt sich Mühe, alles zu beheben. Der Gast ist einerseits Gast, aber auch Performer. Von der Bühne führt eine Rampe hoch in den Zuschauerraum und drüber hinweg. Dort steht ein Bett. Wunderbar plüschig, gemütlich, ein bisschen Dampf schwebt vom Boden hervor. Der Gast legt sich hinein und muss sich überraschen lassen. Es ist privat und wie zu Hause, aber doch ist man Teil des Geschehens, nein eigentlich die Hauptperson. Merkwürdigerweise auch die einzige Person, die bis zum Schluss vor Ort ist. Alle anderen sind im Stream.

Titel: Is anybody home? Konzept und Regie: Gob Squad. Bühne: Gob Squad, Nina von Mechow. SpielerInnen: als Gast im Bett: Zarah Kofler – live bevor sie ins Bett steigt. Engl: theatre, actor, video copyright: david baltzer / bildbuehne.de Foto ©David Baltzer

Es ist ein Reise. Fragen wollen beantwortet werden. Das Gob Squad Team versucht es. Es entsteht ein überraschender Dialog. In vielen Fällen durch sanftmütige Überlegungspausen geprägt. Manchmal wird es tiefsinnig, philosophisch sogar, manchmal ist es Alltäglich. Banal und wie immer. Zwei der Performer gehen durch die Stadt und versuchen den Rätseln des Gastes auf die Spur zu kommen. Und in der Tat, einer findet einen Schlüssel. Wie durch ein Wunder ist es der Wohnungsschlüssel des Gastes.

Titel: Is anybody home? Konzept und Regie: Gob Squad. Buehne: Gob Squad, Nina von Mechow. SpielerInnen: als Gast im Bett: Zarah Kofler – live im Video und Simon Will mit ihren Schlüsseln vor ihrer Wohnung. Engl: theatre, actor, video copyright: david baltzer / bildbuehne.de Foto ©David Baltzer

Erst der eine, dann der andere Performer erkunden das Leben des Gastes im Bett der Volksbühne, als sei es ihr eigenes. Es zumindest sind davon überzeugt, dass es das Ihrige ist. Es ist ein Raten, ein Vorhersehen, ein spontanes daneben Liegen. Es ist aber auch ein Eindringen in die Privatsphäre eines Fremden. Was kann noch mehr Persönlichkeit ausstrahlen als die Wohnung. Daher sind die Performer mit dunklen Augenringen, weisser Haut und sanften rosa Lippenstift geschminkt, haben gelbe oder blaue Fingernägel. Sie erinnern an Clowns, aber auch an Vampire.

Erst am Ende vermengen sich die parallelen Spielorte zu einem. Es ist spannend, manchmal langweilig, manchmal lustig und immer echt.

Gob Squad ist ein deutsch-britisches Performance-Kollektiv, das sich 1994 an der Nottingham-Trent-Universität zusammenfand. Zu den ständigen Mitgliedern gehören Johanna Freiburg, Sean Patten, Berit Stumpf, Sarah Thom, Bastian Trost und Simon Will. 

Nächster Termin: 17 Mar 2023 Berlin, Germany, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz


Konzept & Regie: Gob Squad, Sounddesign: Catalina Fernandez, Isabel Gonzalez Toro, Videodesign: Miles Chalcraft, Licht: Frank Novak, Bühne: Nina von Mechow, Gob Squad, Prater Studios: Nina von Mechow, Leonard Neumann, Kostüme: Sarah Thom, Ingken Benesch, Frank Salewski, Dramaturgie: Johanna Höhmann, Christina Runge.
Mit jeweils drei der folgenden Performer:innen: Mira Partecke, Sean Patten, Sharon Smith, Berit Stumpf, Sarah Thom, Bastian Trost, Simon Will. Und (einem:r der folgenden Gäste): Vandross Diogo Valéria Alage, Josefin Fischer, Arda Görkem, Rojin Haddad, Janoushka Kamin, Zarah Kofler, Lilith Krause, Fabio Mazzocchi, Yu Sun.
Premiere am 15. Dezember 2022
Dauer: 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause

Beitrag von Ursula Drees