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Das Humboldt Forum

Ein Haus, vier Akteure – an diesem Projekt arbeiten partnerschaftlich die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) mit dem Ethnologischen Museum und dem Museum für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin (SMB), Kulturprojekte Berlin und Stadtmuseum Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin (HU) und die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss.

Es ist kein Museum, es ist Forschungsdarstellung, Seminarstätte, Ort des Austausches und Kultur. Im Stadtschloss Berlin. Wer die Debatte zum Wiederaufbau des Stadtschlosses in Berlin Mitte verfolgt hat, weiss um die kontroversen Diskussionen. Da gab es den Palast der Republik am ehemaligen Marx Engels Platz, der dann zum Lustgarten und Schloßplatz 1994 wurde. Es war der Sitz der Volkskammer und Kulturhaus der ehemaligen DDR. Ein irrer Glaskasten und mit viel Asbest. Soll das Gebäude umgebaut werden? Soll es abgerissen werden? Das war die Frage, die Lage war zentral, viele Interessensgruppen waren beteiligt.

Nach der Wende konnte man den Palast der Republik besuchen. Der Bau wurde im Volksmund Palazzo Prozzi genannt. Es war eine erstklassige 70iger Jahre Architektur, heutzutage ein top modernes Erlebnis, selbst damals war es phantastisch.

03.05.1986 DDR 1000 [10178] Berlin-Mitte, Marx-Engels-Platz: Palast der Republik (GMP: 52.517683,13.402373): 1973-1976 nach Entwürfen der Kollektive H. Graffunder, W. Eisentraut, Ch. Schulz, K.-E. Swora, M. Prasser und H. Aust. Gebäudekomplex von 85 x 180 m, etwa 480 000 m3 umbauter Raum. Kongreßsaal mit 5000, Sitzungssaal mit 700 Plätzen. Mehrere Gastronomische Einrichtungen mit insgesamt 1500 Plätzen. [R19860503B03.TIF]19860503400NR.JPG(c)Blobelt

Letztendlich wurde der Bau abgerissen und der Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses als Humboldtformum begonnen. Am 20. Juli 2021 inmitten der Pandemie wurde das Forum eröffnet.

Die Innenräume mit Wegeleitung.

Es ist historisierend von aussen und von innen Schwarz/weiss, atmet viel Raum, sehr schön clean und modern.

Im Eingangsbereicht findet sich eine hängende LED Skulptur. Sie ist Blickfänger, Informatinstool in einem.

Im ersten Stock befindet sich die Ausstellung Humboldt Lab.

Es werden aus der immensen Sammlung verschiedene Exponate vorgestellt. Die Ausstellung ist sowohl multimedial an einigen Stellen und zeigt auch in konventionellen Plexiglas Kästen Exponate. Die interaktiven Applikation sind mit Interfaces bestückt, wo noch erheblicher Gestaltungsspielraum nach oben zu bemerken ist. Die sind teilweise gestaltet wie wir es auch den frühen 90iger Jahren kennen. Ob das so beabsichtigt ist?

Auch eine Projektion gleich beim Eingang zum Thema Schwarmintelligenz findet auf einen Vorhang statt. Er wellt sich und die Interaktion ist auch etwas unklar. Wer sich Richtung Projektionsstoff bewegt, der kann nicht herausfinden, ob eine Interaktion durch Annäherung stattfindet. Auch wenn eine Aufsicht am Eingang sagt, da würde etwas passieren. Sowohl die Inszenierung auf den Vorhang, als auch die Interaktion sind verbesserungswürdig.

Der rote Faden der Ausstellung selbst ist etwas unklar. Alles sieht schön aus, aber es ist nicht einfach die Informationen zu entschlüsseln und einen inneren Kontext zu entdecken. Was haben die Kurator*innen denn gemacht?

Auch wenn die Autorin einige Kritikpunkte aufzählt, anschauen sollte man es sich schon. Aber wenn die Erwartungen etwas herunter geschraubt sind, kann es zufrieden stellend sein.

Beitrag von Ursula Drees

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