Monthly Archives: November 2020
Im Sydneyer Hafen liegt in der Tiefe auf dem Meeresboden das Wrack der „PS Herald“, ein historischer Schaufelraddampfer aus dem 19. Jahrhundert. Es ist der Erste seiner Art und damit ein kulturelles Erbe der Geschichte Australiens. Das National Maritime Museum of Australia will den Besuchern diesen ersten eisernen Schaufelraddampfer in einer virtuellen Tauchtour vorstellbar machen. Viel Material gibt es nicht. Einige Fotos des Original Wracks und dann hat es sich.
Aus eigentlich nur 2 Fotos von dem intakten Schiff und einigen Unterwasseraufnahmen des Wracks werden 3D Scans generiert und dann ein 3 D Modell des Wracks entwickelt. Es wird viel recherchiert. Die Geschichte, die Fora und Fauna der Wasserwelt. Mehr zur Technik des 3 Scans hier.
Das Schiffswrack wird als Wireframe Modell in realer Größe nachgebaut und sehr überzeugend in die eher dunkle Wasserlage des Hafens eingebaut. Das Wasser ist mit Partikeln versetzt, eher braun als blau, dunkel als hell. Es ist eine VR Anwendung entstanden. Ein Ereignis für alle Nicht-Taucher. Die Reise beginnt über dem Wasser, mit dem Blick auf die Küste des Sydney Harbours und führt an einem Seil einer Boje bis in die Tiefe auf den Meeresgrund hinab.
Das Projekt wird in Zeitungen, Magazinen beschrieben, der SWR macht einen Beitrag und voraussichtlich wird das National Maritime Museum of Australia 2021 eine Dauerausstellung mit diesem Projekt eröffnen.
Feedback vom Kurator James Hunter
“I would like to commend you on the fantastic virtual reality experience you have created for the wreck of the paddle steamer Herald. It is an absolutely stunning piece of work, and far exceeded my expectations! Indeed, some of my colleagues at the museum, including the Assistant Director and Curator of Ocean Science and Technology, were absolutely floored by the Herald VR’s quality, and have been talking excitedly about it ever since having the chance to give it a try! The other maritime archaeologist at the museum—who has been diving on the Herald for a number of years—stated that the VR ‘is unquestionably the closest thing to diving on the shipwreck other than visiting the wreck itself’! […]“
https://www.artstation.com/artwork/R3KEwr
Publiziert am 28. August 2020
in Experiental Space, Interactive Space von der Hochschule Kaiserslautern
Master Studierende:
Blume, Niklas,
Lauer, Lisa
Ledulé, Philipp
Peris, Manuel
Saenko, Dimitri
Stock, Oliver
Wingert, Alina
unter der Leitung von Prof. Holger Deuter (HS-KL)
Projektpartner:
Australian National Maritime Museum
Dr. James Hunter, Curator RAN Maritime Archaeology
Emily Jateff, Curator, Ocean Science & Technology
Kieran Hosty
Silentworld Foundation
Irini Malliaros
Kontakt:
holger.deuter@hs-kl.de
Beitrag von Ursula Drees
Im Musée Atelier Audemars Piguet wird Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Schweizer Uhrenmanufaktur präsentiert. Am Rande des kleinen Ortes Le Brassus, abgeschieden in einem Hochtal des Schweizer Jura, dem Gründungsort ist das Museum im Boden als Spirale eingelassen. Ein toller Bau, der das historische Gebäude erweitert. Im Uhrzeigersinn präsentieren sich die Exponate, eher mechanisch als interaktiv, analog und wertig als Kunstobjekte. Die Uhr selbst ich ein mechanisches Wunderwerk, ein Kunstobjekt, so reichen sich Objekt und Ausstellung die Hand.
Durch Bodenfenster scheint das Licht auf die lichten und glänzenden Skulpturen. Alles atmet Ruhe und Zeit. Glanzvoll in Messing, abgesetzt mit schwarzen Körpern finden die Uhren und ihre Herstellung ihre Bühne. Im Herz der Spirale findet sich dann auch die komplizierteste Uhr, ein Unikat, der universelle Wahnsinn von Luxusuhr.
Einige Stationen erinnern an Odyssee 2001 im Weltraum. Schwarze Quader, Raum hoch, die in der Mitte geteilt, langsam auseinander fahren und das Innenleben, natürlich Uhren, frei geben. Andere sehen aus wie Rohdiamanten. Unregelmässige, kantige Körper wie aus dem Berg geschlagene schwarze Steine. Ob sie wie ein Puzzele zusammen setzbar sind? Das ist natürlich nur ein Gedankenspiel, die Vorstellung aber belebt das Gefühl. Wäre es nicht schön, sich ausmalen zu können, dass diese Körper letztendlich einen Grossen ergeben?
Die Formsprache, Farben, Aufbauen, Distanzen, Licht werden in den Dienst der Inhalte gestellt. Konsequent und klar. Es ist eine von der Zeit losgelöste Museumsgestaltung. Bei diesem Uhrenhersteller erwarten wir stilvolle Zeitlosigkeit. Diese Gestaltung hat in 20 Jahren genau soviel Beistand wie heute.
Wer hat’s gemacht? Atelier Brückner. Ganz schön toll!
Diese Gestaltung wurde nicht nur hier besprochen:
www.e-architect.co.uk, www.archdaily.com, www.montres-de-luxe.com, www.hodinkee.com, www.designlines.de, www.stylepark.com, www.dezeen.com, www.designboom.com, www.baunetz.de, www.archello.com, …
Link zu Projekt
https://www.atelier-brueckner.com/de/projekte/musee-atelier-audemars-piguet
Es handelt sich um einen interaktiven Club in der Staatsgalerie Stuttgart am 14. Februar 2020. Gerade noch rechtzeitig vor dem COVID-19 Lockdown konnte der Club geöffnet werden. Es werden die Schlemmerschen Triadischen Tänzer erneut belebt. Drei Säulen, die in Kopf, Torso, Beine aufgeteilt sind, ermöglichen eine Auswahl mit den Figurenvorlagen von Oskar Schlemmer. Aber sie ermöglichen auch neue Kombinationen. Jede Besucher*in erstellt einen Triadischen Tänzer nach ihrem Geschmack und tanzt dann im Clubraum gemeinsam: Virtuelles und Reales vermischt sich.
Die Zeitschrift Communication Arts ist die führende Fachzeitschrift für visuelle Kommunikation und eine der größten Kreativ-Zeitschriften weltweit. Diese einzigartige Kombination aus angesehenen jurierten Jahrbüchern in Design, Werbung, Illustration, Fotografie, interaktiven Medien und Typografie, ausführlichen Profilen von Designern, Fotografen, Illustratoren, Design- und Werbeagenturen und zahlreichen informativen Kolumnen, die mit höchstem Qualitätsstandard gedruckt werden, macht das Magazin zur ersten Publikation, die alle Aspekte der visuellen Kommunikation abdeckt.
Einmal im Jahr wird ein Wettbewerb veranstaltet. Die Studioproduktion EventMedia, der Studiengangs Audio visuelle Medien der Hochschule der Medien in Stuttgart hat mit der Produktion „Schlemmer x Beats“ in der Kategorie „Interactive“ den Sprung auf die Shortlist geschafft. Das ist bemerkenswert, denn im Normalfall finden sich dort weniger die raumbasierten interaktiven Medien oder Erlebnisräume. Wenn dann doch das räumliche Erleben in Kombination mit Interaktivität prämiert wird, zeichnet es die Arbeit doppelt aus. Einmal die Qualität an und für sich und dann, dass eine Einreichung aus einem eher entfernteren Genre, nämlich der raumbezogenen Interaktion in Verbindung mit Erleben ausgezeichnet wird.
Communication Arts wurde 1959 von Richard Coyne und Robert Blanchard gegründet und ist die wichtigste Inspirationsquelle für Grafikdesigner, Art Direktoren, Designbüros, Corporate-Design-Abteilungen, Werbeagenturen, interaktive Designer, Illustratoren und Fotografen – für alle, die mit visueller Kommunikation zu tun haben. Menschen, die mit visueller Kommunikation zu tun haben, wenden sich mehr als jede andere kreative Publikation an Communication Arts, um Ideen und Inspiration zu erhalten. Die Leitartikel, Feature-Artikel und jährlichen Wettbewerbe von CA bieten neue Ideen und Informationen und fördern gleichzeitig die höchsten professionellen Standards in diesem Bereich.
Beitrag von Ursula Drees
Bei Raumwelten Digital am Mittwoch der 18. November, zwischen 14:00 und 17:00 Uhr präsentieren junge Unternehmen, Initiativen und Hochschulen aus Deutschland neue Ansätze und Geschäftsmodelle im Kontext von Architektur und Szenografie, digitalen und immersiven Medien, sowie analog-digitalen Anwendungen. Der Live-Stream wird aus dem Studio im Kunstzentrum Karlskaserne gesendet.
mit:
Georg Fuhrmann (Lightshape, Stuttgart)
Willy Löbl & Maximilian Pfisterer (Frischvergiftung, Stuttgart)
Laura P. Spinadel (Urban Menus, Wien)
Lukas Münter, Moritz Stuhlfauth, Sophie Kergaßner „Somnium – Modular Dreams“ (Hochschule der Medien Stuttgart, Event Media)
Christian Schlaeffer (Staatstheater Augsburg)
Steffen Armbruster (usomo, Berlin)
Worum geht es bei Somnium – Modular Dreams?
Lukas Münter; Moritz Stuhlfauth und Sophie Kergaßner sind die Referent*innen. Sie sprechen für das Team von „Somnium – Modular Dreams„, namentlich: Benjamin Hanke; Falko Gross, Jan Hansen, Jessica Schlaht, Kim Kaspers, Mareike Franzen, Nicole Grzesiek, Nina Hornung, Robert Samuel, Valentina Knoll, Tanja Ernst.
We are dreaming. Dreams are a way to our subconscious, they are unsteady.
Somnium – Modular Dreams presents an interactive object created by students at Stuttgart Media University that displays our dreams visually, audibly, with atmosphere and with light.
„We will start our presentation with a virtual tour. Lukas Münter, our director, will perform the interaction for you and guide you through the process. Afterwards he will give you insights into the conceptual design of our project. What is the fundamental idea behind it? Why did we choose to present Somnium in the form of a construction kit? How is the story told?
After this Moritz Stuhlfauth, head of media engineering and programming, will overview the technical aspects of our installation. What parts does the system consist of? How is the atmospheric light generated? What is behind or rather inside the modules?
Finally, Sophie Kergaßner, head of animation and part of the media engineering and programming department, will talk about the creation of the dreamworlds. How do the videos and animated contents play together? How does the sound support the stories?
These topics will, amongst other things, mainly be the topic of our presentation. With the virtual tour at the beginning we hope to give you a sense of what the experience would be like if you could visit our installation physically, even though it will not be quite the same.
We are looking forward to seeing you!
The presentation will be held in English.
Beitrag von Lukas Münter und Ursula Drees
Plattform für Szenografie, Architektur und Medien vom 18.-20. 11. 2020
Leider hat es mit dem hybriden nicht geklappt. Die Raumwelten lassen sich aber nicht minder gut im online Environment erleben. Live Stream, digitale Workshops und mehr.
Ich nehme mir die Freiheit heraus und empfehle einige Speaker, nämlich diejenigen, die ich unbedingt sehen und hören werde. Es gibt natürlich noch viele Andere. Hier bitte nachlesen. Das sind illustre Speaker!
Daan Roosegaarde (1979) erforscht mit seinen Konzepten die Beziehung zwischen Mensch, Technologie und Raum. Sehr bekannt sind „Waterlicht“ (eine virtuelle Flut), „Smog Free Project“ (der größte Außenluftreiniger der Welt, der Smog in Schmuck verwandelt) und „Space Waste Lab“ (einer Mission zum Upcycling von im Weltall schwebendem Schrott). www.studioroosegaarde.net
Nathalie van Sasse van Ysselt ist eine Filmemacherin, Experience Designerin und Creative Director. Sie gestaltet immersive und kollektive Erlebnisse, Shows und Events. Aktuell arbeitet sie als Immersive Creative Director für Madison Square Garden für das geplante Sphere Projekt in Las Vegas und sie ist Mentorin für NewInc in New York City, ein innovation Incubator für neue Talente, gesponsert vom New Museum. https://nvsvy.co
Mitchell Joachim ist Mitgründer von Terreform ONE sowie außerordentlicher Professor an der New York City University. Zuvor arbeitete er als Architekt bei Frank Gehry und I.M. Pei. Neben einem Fulbright-Stipendium hat er Stipendien von TED, Moshe Safdie und der MIT Martin Society for Sustainability erhalten. Die Zeitschrift Wired hat ihn auf ihre „Smart List” gesetzt und der Rolling Stone zählt ihn zu den „100 People Who Are Changing America”.
Hubert Lepka ist seit 1992 Leiter des Künstlernetzwerks Lawine Torrèn. Er ist Choreograph und Regisseur, studierte Gesang und zeitgenössischen Tanz am Mozarteum und promovierte in Rechtswissenschaft an der Universität Salzburg. Seit den frühen 90er Jahren beschäftigt sich Lawine Torrèn mit Aufführungen im großen (Natur) Raum. Die Arbeiten sind archivarisch auf deren Webseite www.lawinetorren.com umfangreich in Bild und Film dokumentiert. www.lawinetorren.com
Michael Fiedlers Schwerpunkt liegt auf experimentell-elektronischer Musik und Klangforschung. Das reicht von Soundtrack-Kompositionen für Film (“Die Tochter”, ZDF, Annagemina) über Auftragsarbeiten für freie Theater, Livekonzerte und Kooperationen mit diversen Künstlern und Kollegen der unterschiedlichsten Genres. Darunter Friedemann Vogel, erster Solist des Stuttgarter Balletts, Performancekünstler und Bluesmusiker Thomas Putze, und der Videokünstler Timo Dufner.
Dara Smith ist einer der beiden Köpfe des irischen Elektroduos Lakker, das mit ihren minimalistischen Sounds und pulsierenden Klangcollagen akustische Räume produzieren.
Jeppe Hein ist weithin bekannt für seine Produktion von erfahrbaren und interaktiven Kunstwerken, die an der Nahtstelle positioniert werden können, wo Kunst, Architektur und technische Erfindungen sich überschneiden. Feste Installationen stehen u.a. auf dem La Guardia Airport, USA (2020); Fondation Carmignac, Porquerolles Island (2018); Kistefos-Museet, Norway (2016); Rijksmuseum, Amsterdam (2013); City of Perth (2012); KUNSTEN Museum for Modern Art Aalborg (2011) und Bristol University (2009). https://www.jeppehein.net/
Die Raumwelten werden von Jahr zu Jahr besser. Dafür dass diese Konferenz noch gar nicht so alt ist…. eine Prachtleistung.
Beitrag von Ursula Drees