
In Bill Violas Werk „Stations“ werden fünf zentrale menschliche Erfahrungen thematisiert, die sich mit den existenziellen Aspekten des Lebens und der Spiritualität befassen:
- Geburt – Die erste Station thematisiert den Beginn des Lebens und die Wunder der Entstehung.
- Tod – Diese Station widmet sich dem Ende des Lebens und den damit verbundenen Emotionen und Ängsten.
- Trauer – Hier wird das Gefühl der Trauer hervorgehoben, das als Teil des menschlichen Daseins und des Umgangs mit Verlust dargestellt wird.
- Transformation – Diese Erfahrung beschäftigt sich mit den Übergängen im Leben, sei es durch Veränderungen oder tiefgreifende Lebensereignisse, die zu persönlichem Wachstum führen.
- Auferstehung oder Wiedergeburt – Die letzte Station thematisiert den Kreislauf des Lebens, der den Gedanken an Erneuerung und spirituelle Wiedergeburt umfasst.
Diese fünf Erfahrungen bilden das emotionale und thematische Rückgrat von „Stations“ und laden die Betrachter dazu ein, über ihre eigene existenzielle Reise nachzudenken.
Die Ästhetik von „Stations“ zeichnet sich durch die Verwendung von Wasser, Licht und Körperlichkeit aus. Es ist eine fünfkanalige Videoinstallation, bei der nackte Figuren in Wasser schweben, im ZKM sind sie auf grossformatigen Leinwänden zu sehen. Diese Figuren haben etwas Übernatürliches, Göttliches oder auch Geisterhaftes an sich. Die Bewegungen verschmelzen mit der stillen, fast meditativen Klangkulisse eines Unterwasserraums. Unter jeder Projektion befinden sich polierte schwarze Granitplatten. Sie spiegeln die Bilder. Die kontemplative Atmosphäre betont die Themen Leben, Tod und Wiedergeburt.
Bill Viola studierte von 1969 bis 1973 an der Syracuse University, wo er einen Bachelor of Fine Arts in der Fachrichtung Malerei erwarb. Während seiner Studienzeit entdeckte er sein Interesse an Video- und Bildmedien und absolvierte anschließend ein Praktikum am Experiential Media Studio im Experimental Television Center in New York.
Viola gilt als einer der Pioniere der Videokunst. Seine Arbeiten zeichnen sich durch eine tiefgehende Auseinandersetzung mit Themen wie Leben, Tod, Spiritualität und menschliche Emotionen aus. In den 1970er Jahren begann er mit der Erstellung von Videoinstallationen. Er nutzt moderne Technologien, um ageometrische Darstellungen von Wasser, Raum und Licht zu erschaffen.
Beitrag und Videos von Ursula Drees


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