Gratulation!
Hier werden die zukünftigen Talente gekürt. Die Studioproduktion EventMedia des Studiengangs Audiovisuelle Medien aus der Fakultät Electronic Media hat in der Kategorie „Räumliche Inszenierungen“ einen BRONZE Nagel gewonnen. Wir gratulieren aus vollen Herzen.
In der Studioproduktion Event Media an der Hochschule der Medien in Stuttgart wurde das Thema Zwangsstörungen und daraus resultierende Folgekrankheiten behandelt. Es sind unsichtbare Behinderungen, ohne Gips, Krücken, Pflaster, Nähte, Operationen und an der Oberfläche sichtbaren Indizien. Da wird nicht gehustet, es gibt keine Ausschläge oder laufende Nasen. Leidende unterscheiden sich äußerlich nicht von den Gesunden. Dennoch: Leidende mit unsichtbaren Krankheiten werden durch Gedanken, Handlungen und Zwängen abgelenkt und irritiert. Stressmomente arten zu chronischen Krankheiten wie z.B. Migräne, Gürtelrose, Schüttelfrost usw. aus.
Die Studioproduktion Event Media beschränkt sich auf zwei Präzedenzen. Zwangshandlung und Migräne. Zwangshandlungen wie das Abzählen von Autos am Morgen, Hände waschen, Kleidung im Schrank in DinA4 auszulegen, Elemente im rechten Winkel ordnen, Reihenfolgen einhalten ohne Grund, Abläufe schematisieren. Das allein mag nicht hinderlich im Alltag sein, aber wenn der Zwang Ängste, Unsicherheiten und Verwirrung auslöst, dann gewinnt er die Oberhand, drängt Normalität zurück. Dinge werden immer wieder auf ihre Richtigkeit kontrolliert, nachrücken, nach justieren, es lässt den Leidenden nicht los, verhindert ein Fortschreiten. Das Selbstverständliche wird zum Ausnahmezustand. Es führt zu Druck, Stress, Empfinden des Gejagtseins und zu Folgeerkrankungen wie z.B. Migräne.
Migräne will niemand erleben. Der Kopf scheint zu platzen. Die Augen werden durch helle weiße Blitze vom Sehen abgehalten, die Balance funktioniert nicht, plötzlich steht ein Türrahmen im Weg und es reicht nicht um auszuweichen, Tassen fallen aus der Hand, manchmal kommt es zu kurzen Erblindungserscheinungen. Das Hörvermögen wird über beansprucht, alles dröhnt in zehnfacher Lautstärke. Die Ohren, die Augen, selbst das Kauen oder gar Atmen bedeutet erhebliche Schmerzen. Keine Bewegung, keine Impulse, nichts funktioniert, Stillstand, ein kleiner Tod. Es helfen Triptane, Tabletten, oder / und eine isolierte dunkle Zelle weit ab vom Leben.
Wie kann eine solche Krankheit in einem Erlebnisraum vermittelt werden? Wie kann der unbedarfte Zuschauer sich einer solchen Situation nähern?
In der Produktion „insights – Monster im Kopf“ wird ein Versuch unternommen, die sakrale Einheit des Menschen beim Auseinanderbrechen, nachvollziehbar zu machen.
Beitrag von Prof. Ursula Drees und Dr. Margarete von Trifft.
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