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Life Instinct von Bart Hess (NT) in Collaboration mit Maria Dada (UK) + Marco Collucia (IT)

Kreatur Photographie©MvT

Dieses Kunstwerk oder Experiment wird von den Kuratoren der Ars Electronica unter dem Motto Fashion & Technology ausgestellt. 

Der niederländische Künstler kommt aus der Mode oder aus der Modeindustrie. Dort hat er sich durch verschiedene Aktivitäten einen Namen gemacht, so zum Beispiel Lady Gaga für den Video „born this way“ in Slime getaucht. Er experimentiert mit Material, Oberfläche, mit der Geschlechtslosigkeit. Oftmals sind die Ergebnisse ein bisschen abstoßend, weil sie glitschig, komisch glänzend, merkwürdig bewegt sind. Sie sind nicht von dieser Welt, sie scheinen aus anderen Organismen entstiegen zu sein.

Die Installation auf der Ars Electronica überrascht nicht. Wohl jene, die den Künstler nicht kennen. Deshalb steht der ein oder andere vor dem Tisch auf dem leicht bewegte,  gliedmassenartige Figuren zucken und sich winden. Sie sehen aus wie überdimensionierte Insektenglieder oder Schalentiere. Nur die Oberfläche in einem violetten Hautton, blau schimmernde Anteile lassen alles etwas unterkühlt erscheinen. So könnten vielleicht Wasserleichen aussehen.  Dieser Eindruck wird durch die glänzend und modular ineinander verschachtelte elastische Hülle unterstützt. Die Teile sind in der Größe eines Oberschenkels oder Arms. Aus den Objekten treten ausgefranste Stricke aus.

Der erste Eindruck ist ein frankensteinsches Experiment mit zuckenden Gliedmaßen. Wer sich dem Tisch nähert initiiert Bewegung, die Objekte verändern linkisch ihre Position. Das Tischtreiben ruft sowohl Faszination, als auch einen merkwürdigen Eindruck von Schönheit, verbunden mit Abscheu, hervor.

Maria Dada vom Digital Anthropology Lab der University of London arbeite wahrscheinlich am digitalen Innenleben und die Soundspähren stammen von Treale aka Marco Collucia. Mit dem Namen Life Instinkt trägt diese Installation einen würdigen Namen.

Dr. Margarete von Trifft (MvT)

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